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Passwort: Henrietta

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Titel: Passwort: Henrietta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava McCarthy
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Vater, 4-2 für die des zweiten und 5-1 für den dritten Spieler. Dann die Tischkarten: 3-8-4-6-9. Sie sah auf die Ziffern vor sich. 1-2-4-2-5-1- 3-8-4-6-9. Die Kombination 1242 schien auf der Seite regelrecht zu leuchten. Konnte es sein, dass sie auf die Faxnummer der Offshore-Bank ihres Vaters blickte?
    Es gab nur eine Möglichkeit, um es herauszufinden. Sie wählte die Doppel-Null für internationale Gespräche, gefolgt von den elf Ziffern auf ihrem Block. Die Leitung klickte, während die Ziffern gewählt wurden, und dann kreischte es ihr ins Ohr. Ein Modem.
    Sie legte auf. Ihr Herz raste. Was jetzt? Sie hatte ein Fax angewählt, aber wessen? Einen Moment lang sah sie auf die Ziffern und wählte dann erneut, ersetzte diesmal aber die 9 am Schluss durch eine 8. Sie wurde mit einem Klingeln belohnt, doch niemand ging ran. Sie versuchte es erneut und änderte die letzte Ziffer in eine 7. Sie sah auf ihre Uhr. 20:05 Uhr hier, 15:05 Uhr auf den Bahamas. Wo immer das Fax stand, irgendwo musste es im gleichen Gebäude eine Leitung geben, an der jemand saß.
    »Hallo?«
    Harry fuhr zusammen. Es war eine weibliche Stimme, die nichts von sich verriet. Über diesen Teil hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht. Ihr Blick fiel auf den Notizblock vor sich. Sie schluckte und verpasste sich einen geschäftsmäßigen Tonfall.
    »Hallo, hier ist der Schreibwarenservice, wir haben eine Lieferung für Ihre Abteilung, unsere Unterlagen sind allerdings unvollständig. Ich wollte nur mal fragen, ob Sie mir Ihre volle Adresse bestätigen könnten?«
    »Klar, kein Problem«, kam die trällernde weibliche Stimme. »Investment Services, Rosenstock Bank and Trust, 322 Bay Street, Nassau.«
    Harry blieb die Spucke weg. »Wunderbar, danke. Und dann wollte ich nur noch mal die Faxnummer nachprüfen, die ich habe. Sie lautet 5138469. Ist das die der Rechnungsstelle? Ich muss nämlich noch die Rechnung schicken.«
    »Ich schau mal nach.« Die Frau ließ sich Zeit. Als sie sich wieder meldete, klang sie verwirrt. »Nein, das ist die Faxnummer von Owen Johnson, einem unserer Relationship Manager.«
    Harry runzelte die Stirn. Der Name kam ihr bekannt vor.
    »Ich gebe Ihnen die richtige Nummer für die Rechnungsstelle«, fuhr die Frau fort. »Sie lautet 5138773.«
    Harry dankte ihr und legte auf. Dann starrte sie auf den Namen, den sie sich notiert hatte. Owen Johnson. Sie schüttelte den Kopf. Es war nicht der Name des pokerspielenden Bankers, der sich um das Geld ihres Vaters gekümmert hatte. Der hatte Philippe Rousseau geheißen. Sie runzelte die Stirn. Moment, war er nicht befördert worden?
Auf seinen Platz rückte irgendein farbloser Kontenbetreuer. Owen oder John oder so ähnlich.
    Owen Johnson. Sie malte einen Kreis um den Namen, und ein heißes Kribbeln lief ihr über den Rücken. Sie hatte eine Leitung zum Kontenbetreuer ihres Vaters gefunden.
    Eine Weile lang klopfte sie sich mit dem Stift gegen die Zähne. Dann trat sie in den kleinen Raum, den sie als Arbeitszimmer benutzte, und fuhr ihren Laptop hoch. Zeit, sich ein wenig über Rosenstock Bank and Trust kundig zu machen.

[home]
    40
      
    B evor ein Ganove in ein Haus einbricht, wirft er einen Blick auf die Sicherheitsvorkehrungen. Wie viele Ausgänge gab es, wie viele Wachen, wo waren die Überwachungskameras? Das Gleiche galt für einen klugen Hacker. Bevor Harry in ein System einbrach, überprüfte sie erst das Sicherheitsprofil ihres Zielunternehmens. Wie lautete der Domainname, wie die IP -Adressen, welches Intrusion-Detection-System verwendete es?
    Ganoven nannten es Ausbaldowern. Hacker nannten es Footprinting des Zielsystems. Wie auch immer, solche Erkundigungen waren von wesentlicher Bedeutung. Aber sie waren auch zeitaufwendig, weshalb Harry wusste, dass sie einige Abkürzungen nehmen musste.
    Sie ließ sich gegen die Rückenlehne ihres Schreibtischstuhls fallen, woraufhin ihr Rückgrat wie ein dürrer Ast knackte. Die Steifheit in ihren Schultern und im Nacken ließ allmählich nach, aber sie fühlte sich immer noch so klapprig wie ein alter Liegestuhl.
    Sie beugte sich wieder über die Tastatur, gab »rosenstockbankandtrust.com« in den Browser ein, rief die Website der Bank auf und warf einen Blick auf die Zahlen, die sie in ihren Block gekritzelt hatte. 72559353J. Ihrer Intuition zufolge müsste es die Kontonummer ihres Vaters sein, doch das war nur geraten. Sie musste sich vergewissern.
    Sie betrachtete die Website, auf der Einzelheiten zur Organisation der Bank

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