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Pastworld

Pastworld

Titel: Pastworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Beck
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die Stirn, weil diese Bemerkung für seinen Vater höchst ungewöhnlich war.
    »Irgendwo tief unter uns existiert eine ganz andere Stadt als diese hier, eine Stadt voller Maschinen und Systeme, um den Nebel zu produzieren und dergleichen«, fuhr Lucius fort.
    Es war offensichtlich, dass er mit seinen Gedanken ganz woanders war, was Caleb für die Ursache hielt, dass sie diese seltsame Route eingeschlagen hatten. »Bist du sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind? Diese Straße kommt mir so dunkel und leer vor«, sagte Caleb.
    »Hab noch einen Augenblick Geduld mit mir, Caleb. Ich habe meine Gründe dafür, diesen Weg zu gehen«, erwiderte sein Vater.
    Die finstere Straße machte nun eine Biegung um das hohe Mauerwerk mit seinen Bogen, das um die Eisenbahngleise herumführte. Aus diesem Blickwinkel sahen die Fundamente des Bahnhofs aus wie eine gerade erst entdeckte Ruine. Wie die soeben freigelegten archäologischen Schichten einer anderen, noch älteren, noch düstereren Stadt und Zivilisation. Die Mauern waren über und über mit planlos übereinandergeklebten Plakaten bedeckt. Auf den einen wurde in dicken Buchstaben Stout angepriesen, auf anderen wurde den Passanten empfohlen, sich nur auf gekennzeichneten Straßen zu bewegen. Diesen Ratschlag schien Lucius absichtlich in den Wind zu schlagen.
    Sie kamen an einem Wegweiser vorbei. »Old Battersea« stand darauf und eine ausgestreckte Hand zeigte in die Gegenrichtung der langen, düsteren, leeren Straße, die sie gerade entlanggegangen waren. Caleb bedeutete seinem Vater stehen zu bleiben und zeigte auf das Schild.
    »Hier steht, dass es nach Old Battersea in die andere Richtung geht.«
    »Ich weiß schon, was ich tue, Caleb.«
    Nervös sah Caleb sich noch einmal um und stellte erschrocken fest, dass sie von einem einzelnen, sehr zerlumpt aussehenden Mann verfolgt wurden, den der Nebel halb verschluckte.
    Auf dem engen Gehweg stiegen sie den Hügel hinauf und bogen dann in eine breitere Straße ein, wo ihnen eine größere Menschenmenge entgegenkam. Gruppen von vermummten und nassen Einwohnern von Pastworld drängten sich den Hügel hinunter zum Bahnhof an ihnen vorbei, alle auf dem Heimweg, nachdem die Fabriken und Geschäfte geschlossen hatten. Caleb kamen sie vor wie zerlumpte Kriegsgefangene. Kinder hielten ihnen Bettelschalen hin. Er und sein Vater wurden von ein paar Rüpeln angerempelt, von denen einige wie Offizielle aussahen, andere dagegen wirkten echter und ganz sicher finsterer.
    Sein Vater zögerte und blieb stehen. Verwirrt und frustriert blickte er um sich, dann zog er den Stadtplan mit alphabetisch geordnetem Straßenverzeichnis hervor und schien ihn zu studieren. Aber Caleb hatte eher den Eindruck, als würde er auf etwas warten, etwas, was nicht auf einem Stadtplan zu finden war.
    An einer Kreuzung blieben sie stehen, um den Verkehr vorbeizulassen. Caleb beobachtete die vorbeieilende Menschenmenge, die die Straße überquerte. In dem Moment trat plötzlich der zerlumpte Mann hinter einer Kutsche hervor, deren Fenster mit Vorhängen verdeckt waren. Gerade wollte er seinen Vater darauf aufmerksam machen, dass sie verfolgt wurden, aber noch bevor er etwas sagen konnte, hatte Lucius schon die Straße überquert und eilte weiter den Hügel hinauf. Caleb folgte ihm rasch, merkte aber mit zunehmender Panik, dass der Bettler ihnen jetzt dicht auf den Fersen war.
    Irgendwo hinter sich hörte Caleb aufgeregte Stimmen, die »Süßes oder Saures« riefen. Vor einem Krämerladen betrachtete Caleb die auf Ständern und in Holzkisten ausgestellten Gemüse: Knollen von Roter Bete, an denen Erdklumpen hingen, geschnitzte Kürbisköpfe und orangefarbene Speisekürbisse. Zwei Kinder gingen mit ihrer Mutter vor ihm vorbei. Es waren zwei kichernde kleine Mädchen, die Halloweenmasken trugen, kleine ausgefranste Hexenkostüme und Taschen für die erbettelten Süßigkeiten. Ihre Mutter hielt sie an den Schultern fest, während sie sie ängstlich über den belebten Gehsteig führte. Übermütig nahm Caleb die Totenkopfmaske aus der Tasche und zog sie sich übers Gesicht. Eins der kleinen Mädchen sah ihn, kreischte vergnügt auf und stieß seine Schwester an. Kichernd und sich immer wieder nach Caleb umdrehend gingen sie weiter den Hügel hinauf. Der zerlumpte Mann marschierte in gleichbleibendem Abstand hinter Caleb und Lucius her und ließ sie nicht aus den Augen. Caleb, dem es hinter seiner Maske immer unwohler zumute wurde, brachte seinen Vater dazu stehen zu

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