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Pastworld

Pastworld

Titel: Pastworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Beck
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bleiben.
    »Wir werden verfolgt«, murmelte er. »Sieh mal.« Er zeigte hinter sich auf die Straße.
    Sein Vater drehte sich um und warf einen Blick auf die wimmelnde Menschenmenge. Er sah den zerlumpten Mann einen Augenblick an und schlug die Hand über die Augen. »Oh nein, nein«, murmelte er, dann klappte er den Mund zu und fummelte mit dem Stadtplan herum, prüfte die Richtung und tat so, als hätte er nicht gehört, was Caleb gesagt hatte.
    Nachdem sie ein paar Meter weitergegangen waren, sagte sein Vater plötzlich: »Caleb, ich muss etwas Wichtiges erledigen, ich gehe einen Augenblick allein weiter. Ich komme zurück, sobald ich mit jemandem gesprochen habe. Es ist sehr wichtig, aber nur für mich, du musst dir keine Sorgen machen. Bleib du hier, Caleb, pass auf, dass du nicht nass wirst. Ich bin nicht lange weg, versprochen.« Sein Vater ging weiter den Hügel hinauf und war bald darauf im Nebel und in der Menschenmenge verschwunden.
    Eine Zeit lang blieb Caleb verwirrt im Eingang eines Ladens stehen. Er bot einen seltsamen Anblick, ein junger Mann mit einer Totenkopfmaske, der verloren im Schatten einer Ladentür stand. Er beobachtete die vorübergehenden Leute, die sich tief in ihre Mäntel verkrochen hatten oder unter einem Schirm gingen. Wieder fand er das Verhalten seines Vaters außerordentlich merkwürdig, es sah ihm so gar nicht ähnlich; irgendetwas musste passiert sein. Irgendetwas hatte ihn aus der Ruhe gebracht. Vielleicht der Brief? Caleb beschloss, nicht länger zu warten und seinem Vater zu folgen.
    Im dichter werdenden Nebel ging er den Hügel hinauf. Oben an einer kleinen Straßenkreuzung standen zwei Männer im Dunkeln beieinander. Der eine war ein kräftiger junger Mann, dessen Gesicht teilweise von einem alten, zerrissenen Schirm verdeckt wurde, der andere war ein nachlässig gekleideter älterer Mann mit Stock und dicken Brillengläsern, vielleicht nicht direkt ein Bettler, aber auch nicht weit davon entfernt. Dann merkte Caleb, dass der Ältere blind oder so gut wie blind sein musste und der jüngere Mann ihn leicht am Mantelärmel festhielt. Im Vorbeigehen fiel ihm auf, wie aufgeregt der Ältere aussah. Der junge Mann an seiner Seite hob den Schirm und Caleb konnte einen Augenblick lang sein Gesicht sehen, das ihm brutal und gefährlich erschien. Seine Mundwinkel waren nach unten gezogen und sein Gesichtsausdruck war finster. Er war genau der Typ des illegalen, nicht zugelassenen Bettlers, vor dem man sie in den Vorbereitungsstunden auf Pastworld gewarnt hatte. Der junge Mann merkte, wie er ihn anstarrte, reckte sein Kinn vor und rief: »Haste ’n bisschen Silber, junger Totenkopf? Knete, Moos, komm schon, du kannst es entbehren.«
    Er hielt ihm die Hand hin, die in einem zerfetzten Handschuh steckte. Caleb dachte an seine Vorbereitungslektion und da er selbst hier im Nebel der Vergangenheit nicht unhöflich sein konnte, blieb er stehen, drehte sich um und antwortete.
    »Es tut mir sehr leid«, sagte er und wiederholte stockend, was er gelernt hatte. »Ich habe die empfohlene Summe für Almosen für heute schon ausgegeben.«
    Der blinde Mann richtete seine blicklosen hellen Augen in die Richtung, aus der Calebs Stimme kam. Er schlurfte ein paar Schritte vor. Gleichzeitig ließ der ruppige junge Mann den Arm des Blinden los. Mit heiserer, schnarrender Stimme warf er Caleb Gemeinheiten an den Kopf: »Du knickriger, totenschädeliger, verdammter Gaffer!« Dann machte er einen Schritt zurück, blieb aber wartend und beobachtend in einer schattigen Türöffnung stehen.
    »Hilfe«, sagte der blinde Mann leise, »helfen Sie mir.«
    »Ich glaube nicht, dass ich das kann«, entgegnete Caleb. Aber der Blinde unterbrach ihn.
    »Sie können mir helfen«, flüsterte er. »Ich muss jemand Wichtigen treffen, wissen Sie, und es ist dringend, es geht um Leben oder Tod. Vielleicht können Sie mich zu ihm bringen … Wenigstens könnten Sie mich von hier wegbringen, ich sollte längst ganz woanders sein. Sie können sehen und ich komme allein nicht zurecht, ich kann kaum etwas erkennen. Kommen Sie, betrachten Sie es als Akt der christlichen Nächstenliebe. Es ist ganz hier in der Nähe.«
    »Tut mir leid«, sagte Caleb. »Ich fürchte, ich kenne mich hier nicht aus.«
    »Helfen Sie mir, bitte , bitte helfen Sie mir. Sie können doch sehen, oder nicht?«
    Ja«, erwiderte Caleb, »das kann ich, aber ich weiß nicht mal, wo wir hier sind. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen.« Ihm fiel auf, dass sich

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