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Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pata Negra: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Freundlinger
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vorbei, die mit einigen Hotelbediensteten in einer Gruppe zusammenstanden.
    Im Mittelpunkt des Interesses stand Señora Valdez, die Reinigungskraft der dritten Etage, die den Beamten die Ereignisse schilderte und dabei in ein Taschentuch schniefte. Einige ausländische Gäste, die um die Mittagszeit aus dem Speisesaal strömten und von dem Ereignis in Zimmer 328 offenbar noch nichts mitbekommen hatten, standen lachend vor den Aufzügen.
    Joana fand Maite im Büro hinter der Rezeption, wo diese gerade einer Freundin am Telefon den Vorfall schilderte.
    »Das Zimmermädchen hat ihn im dritten Stock gefunden. Sie wusste erst nicht, was los war und dachte, der Typ schläft noch. Sie hatte ja vorher geklopft, ganz nach Vorschrift, weißt du. Da ist sie einfach wieder raus, um ihn nicht aufzuwecken. Drei Stunden später kam sie wieder und klopfte noch mal – keine Reaktion. Sie ging also rein und da lag er immer noch auf dem Bett, nur den Kopf hatte er irgendwie verdreht, sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte. Diesmal ging sie also um das Bett herum. Tja, sein Gesicht war blau wie eine Viagra-Tablette … wahrscheinlich hat er sich selbst abgemurkst. So was von schade sage ich dir, weil der war richtig süß …« Maite unterbrach ihre Live-Berichterstattung, hielt die Hand auf den Hörer und flüsterte Joana zu, dass sie ihr gleich alles genauestens erzählen würde. Dann wandte sie sich wieder dem Telefon zu. »Jedenfalls hatte er die Augen noch geöffnet und starrte der Putzfrau ins Gesicht. Die Putze schrie so laut, dass sie am Pool das Animationsprogramm unterbrachen. Sie war total geschockt … und was macht sie daraufhin, die dämliche Putzfrau? Sie kommt geradewegs zu mir und erzählt mir alles. Ja, zu mir! Kannst du dir das vorstellen? Ich solle da mal nachschauen gehen, meinte sie. Als ob ich beim CSI wäre, so’n Quatsch! Ich hab dann Carlos, das ist mein Chef, Bescheid gegeben und der ist hoch ins Zimmer. Keine fünf Minuten und er war wieder da. Ziemlich bleich. Ich dachte, gleich kotzt der mir sein Frühstück vor die Füße, aber er raunzte mich nur an, ich solle die Polizei rufen. Ich sagte: ›Und was ist mit einem Krankenwagen?‹ – ›Nein, Polizei reicht‹, meinte er.«
    Maite hörte noch ein paar Sekunden zu – ihre Gesprächspartnerin schien offenbar noch jede Menge Fragen zu haben, schließlich aber unterbrach sie das Gespräch mit dem Hinweis, dass sie nun dringend zurück an die Rezeption müsse, um zu sehen, was es Neues gäbe. Maite legte auf und stöckelte auf Joana zu.
    »Joana, das ist ja so was von schrecklich! Gerade vorhin habe ich mir das Anmeldeformular angesehen. Xaver Huber. Neunundzwanzig Jahre.«
    »Weiß man schon …?«
    »Nicht so richtig. Er lag einfach tot im Bett. Angezogen. Inklusive Schuhe. Vielleicht ein Herzinfarkt? Aber wer bekommt schon mit neunundzwanzig einen Herzinfarkt? Noch dazu im Urlaub? Bestimmt hat er sich …« Sie zog den Daumen über die Kehle und schüttelte den Kopf, ehe sie mit ihren Vermutungen fortfuhr: »Aber wieso fährt einer extra nach Spanien, um sich um die Ecke zu bringen? Da hätte er ja in Deutschland viel bequemer irgendwo runterspringen können. Also viel Sinn macht das nicht, wenn du mich fragst. Und was ich auch schon gedacht habe …«
    Die Tür wurde aufgerissen. Carlos erschien und winkte Maite hinaus – der Betrieb musste weitergehen und ein Gast wollte auschecken. Carlos selbst blieb und ließ sich mit einem Seufzer neben Joana nieder. Der groß gewachsene Mann mit seinem streng nach hinten gegelten schwarzen Haar wirkte müde und mehr noch als das, er machte einen sichtlich genervten Eindruck. Carlos nahm die schwarze Brille von der Nase und rieb sich die Augen.
    »Man hofft, dass so was nie passiert, aber bei 320 Zimmern musste es ja irgendwann mal so kommen. Hast du heute nicht erst später Dienst, Joana?«
    »Maite hat mich angerufen und ich …« Joana stockte. Sie wollte nicht, dass ihr Chef glaubte, dass sie aus reiner Neugierde in ihrer Freizeit hierher kam.
    »Ich habe den Mann gekannt«, erklärte sie, »natürlich nicht gut, nur vom Einchecken, aber trotzdem … ich dachte, ich kann was helfen und vielleicht will die Guardia Civil mit mir sprechen.«
    »Ja, die haben schon nach dir gefragt. Sie sind oben im Zimmer und untersuchen alles. Man weiß noch nicht, warum der Mann gestorben ist, aber die Leiche müsste bald abtransportiert werden. Ich habe darum gebeten, dies dezent durch die ›Hintertür‹ zu erledigen,

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