Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
Vom Netzwerk:
vier steht, dass die Lastwagen auf die Firma eingetragen sind. Sie stehen da wahrscheinlich schon seit ewigen Zeiten. Das heißt also, dass diejenigen, die sie gefahren sind, wohl mit dem Auto pendeln. Wir haben sechs Autos auf dem Parkplatz.« Er blickte auf. »Thermografische Scans?«
    »Die Fabrik verpackt Meeresfrüchte«, bemerkte Church. »Das Gebäude ist voll mit Eismaschinen und Kühlaggregaten. Thermische Signaturen sind unter solchen Umständen äußerst schwach und schwierig zu deuten. Ich kann Ihnen aber verraten, dass wir nie mehr als vier kaum ausmachbare menschliche Signale registriert haben. Allerdings können wir aufgrund dieser Ungenauigkeiten nicht hundertprozentig sagen, wie viele Leute sich in der Fabrik befinden.«

    »Halt!«, fuhr Bunny dazwischen. »Wenn der Laden seit Februar stillsteht, warum zum Teufel laufen dann die Eismaschinen und Kühlaggregate?«
    Ich nickte zufrieden. »Das ist eine verdammt gute Frage – nicht wahr, Sir?«
    Church musterte Bunny für einen Augenblick und schob ihm dann die Schachtel mit den Müsliriegeln hin. Skip folgte ihr enttäuscht mit den Augen.
    »Mist«, murmelte Top. »Also haben wir nicht die leiseste Ahnung, was uns dort erwartet. Wir könnten es auch mit zwanzig von diesen verdammten Zombies zu tun haben.«
    »Das dürfen wir jedenfalls nicht ausschließen«, stimmte ich ihm zu.
    Church nickte. »Wir wissen so viel: Laut der Verfügung des Präsidenten, die sich in meiner Brusttasche befindet, steht diese Fabrik auf feindlichem Boden. Das Kriegsgesetz kann also angewandt werden, die Konstitution tritt außer Kraft. Terroristen müssen als feindliche Soldaten eingestuft werden.«
    »Die armen Schweine«, brachte Bunny hervor, während er an seinem Riegel kaute.

58
    Crisfield, Maryland Mittwoch, 1. juli / 02:33 Uhr
     
    Wir landeten hinter der örtlichen Feuerwehr circa eineinhalb Kilometer von der Krebsfabrik entfernt. Ein zweiter Helikopter wartete schon auf uns, und die ganze Gegend war voll mit Einsatzwagen. Die meisten waren zivil getarnt, um kein Aufsehen zu erregen. Aber ich kannte sie gut genug, um zu wissen, worum es sich handelte.
    Wir sprangen aus dem Helikopter und rannten in die Station. Gus Dietrich wartete dort auf uns neben zwei
Schränken mit Materialien. Jedes Teammitglied wurde mit einem Kommunikator ausgestattet, der einer kleinen Bluetooth-Sprechanlage glich. Einmal den Finger darauf getippt, und schon war der Kanal gewechselt. Kanal Eins wurde für die Teamkommunikation reserviert. Church und die restliche Einsatzleitung sollten von ihrem Kleintransporter aus etwa achthundert Metern Entfernung mithören. Die anderen Kanäle waren für die anderen Teams und die allgemeine Kommunikation zwischen den Gruppen vorgesehen. Schließlich mussten sich die Sondereinsatzkräfte, SEKs und andere Einheiten, die in Bereitschaft standen, auch miteinander verständigen. Dann gab es noch einen Kanal, der ausschließlich für Church und mich bestimmt war.
    Die Saratoga-Hammer-Anzüge warteten ebenfalls bereits auf uns, und wir zwängten uns in sie hinein. Sie fühlten sich wie große Overalls an und waren überraschend angenehm zu tragen; die Bewegungsfreiheit wurde nur minimal eingeschränkt. Ich probierte ein paar Kicks und einige Schläge in die Luft aus. Trotz Kevlar-Panzerung und sonstiger Ausrüstung war ich beinahe so schnell wie sonst auch. Bunnys Anzug fiel etwas enger aus. Er glich einem zum Bersten vollgestopften Wurstdarm. Aber um solche Eitelkeiten konnten wir uns jetzt wahrhaftig nicht kümmern.
    Wir durften uns die Waffen auswählen. Ich hatte noch immer keinen Schalldämpfer für meine.45er, hielt mich also an die Beretta M9. Außerdem war sie leichter und bereits mit 9-mm-Parabellum-Hohlspitzgeschossen geladen. Als ich aufblickte, merkte ich, wie Rudy mich beobachtete. Er konnte die Sorge in seinen Augen nicht verbergen.
    »Si vis pacem, para bellum«, zitierte ich, als ich die Knarre ins Halfter steckte.
    Er blinzelte, als er rasch übersetzte. »Wenn man den Frieden sucht, bereite man sich für den Krieg vor.«
    »Joho«, murmelte Top, der nur einige Meter von uns entfernt stand.

    »Ist das der Werbespruch für einen Waffenhändler?«, stichelte Rudy.
    »Nein«, antwortete ich, während ich das Magazin überprüfte. »Das Zitat stammt vom römischen Kriegstheoretiker Publius Flavius Vegetius Renatus.«
    »Hm, zumindest hast du einmal in der Schule aufgepasst«, meinte Rudy und räusperte sich. »Ich wünsche jedem von euch viel

Weitere Kostenlose Bücher