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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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Sobald wir hielten, stürmten wir raus und sahen, wie das zweite Feuerwehrauto bei den Anlegestellen hielt. Außerdem hieß es über Funk, dass drei weitere Fahrzeuge zur Verstärkung unterwegs waren. Das kam uns recht gelegen, denn wir würden so viele Leute in den gleichen Jacken, Hosen und Helmen sein, dass ein Unbeteiligter unweigerlich den Überblick verlieren würde. Nur die wenigsten würden wirklich von der Feuerwehr sein. Dutzende Polizeiautos erschienen aus dem Nichts. Ich wusste, dass Grace Courtland in einem davon saß und ebenso der Rest ihres Alpha-Teams. Church befand sich in einem Kleintransporter, der um eine Kurve unweit der Tore geparkt war, die speziellen Einsatzkräfte um sich herum verstreut. Nicht weit weg, aber nahe genug für den Fall, dass wir auf Widerstand trafen.
    Bunny und Top liefen direkt zum Hydranten – vorbei an den geparkten Autos und Lastwagen, die noch genauso dastanden, wie die Spionagesatelliten und Aufklärungshubschrauber sie geortet hatten. Skip und Ollie rissen einen Schlauch vom Auto und rollten ihn aus, als sie sich ebenfalls zum Hydranten aufmachten.

    »Kamera auf zwei Uhr von mir«, hörte ich Bunny berichten. »Langsame Rotation, Neunzig-Grad-Winkel.«
    »Verstanden. Ich gehe rein. Gebt mir Deckung.« Das war das Stichwort. Als ich näher kam, setzten sie die Düse auf den Schlauch auf, die Kamera stets im Augenwinkel. Als sie sich wieder auf den Parkplatz richtete, der vor Leuten mittlerweile nur so wimmelte, rannte ich in Richtung Gebäude und presste den Rücken gegen die Wand. Ich hoffte, dass ich mich stets im toten Winkel der Kamera aufgehalten hatte. Zur gleichen Zeit eilte ein Feuerwehrmann auf meinen Platz, der sich hinter einem Auto versteckt hatte, und fuchtelte wie wild in der Luft herum. Wir wiederholten die Vorstellung noch viermal, bis das gesamte Echo-Team mit dem Rücken gegen die Wand gepresst neben mir stand und echte Feuerwehrmänner die Arbeit verrichteten.
    »Skip … Augen auf die Kamera gerichtet«, befahl ich. Bunny holte einen Sensor hervor und untersuchte jeden Quadratzentimeter der Tür.
    »Kontaktschalter, Standardalarm«, berichtete er. »Wird ausgelöst, sobald wir die Tür öffnen.«
    »Perfekt. Ollie, machen Sie sich an die Arbeit.« Ollie hatte sich freiwillig gemeldet, das schwere Schloss zu knacken. Er war gut beschäftigt, hatte es aber in weniger als zwei Minuten geschafft. Jetzt kam es darauf an: Wenn jemand auf der anderen Seite der Tür stand, würde unsere ganze Vorstellung hier umsonst gewesen sein. Wenn wir aber unbemerkt hineinschlüpfen konnten, dann hatte sich die Aktion mehr als gelohnt.
    »Okay«, sagte ich ins Mikrofon. »Ruft die Polizei.«
    Der Befehl wurde weitergegeben, und ein riesiger Polizist machte sich in unsere Richtung auf. Ich bedeutete ihm, sich Zeit zu lassen, so dass ihn die Kamera mit Sicherheit erfassen würde. Sobald sie sich wieder von ihm abwandte, winkte ich ihn heran, und er rannte die letzten Meter. Ich drehte mich um, schlug dreimal gegen die Tür, riss sie auf,
und wir stürmten hinein. Über uns ertönten laute Alarmsignale. Wir schlossen die Tür wieder hinter uns, und Ollie schloss ab. Der Polizist schlug weiter mit aller Gewalt von außen auf die Tür ein, bis der Rahmen wackelte.
    Das Echo-Team bildete blitzartig einen Halbkreis, Waffen gezückt, was allerdings gar nicht nötig gewesen wäre: Der Raum, in dem wir uns wiederfanden, war groß, dreckig und leer. Außerdem ebenso kalt wie in der Fleischfabrik – irgendwo zwischen zwei und acht Grad plus. Die Luft war feucht, und die Wände waren mit schwarzem Schimmel bedeckt. Der Boden war mit alten Fliesen ausgelegt. Eine Rinne führte durch die Mitte. Zu unser Linken befand sich eine niedrige Mauer, hinter der sich riesige Duschen verbargen. Eine Reihe großer Haken waren rechts an der Wand befestigt, und an dem einen oder anderen hing noch eine Gummijacke oder eine Hose. Hierher waren wohl die alten Krebsfischer gekommen, nachdem sie ihren Fang abgeladen hatten, um das Salzwasser und den Fischgestank von sich abzuwaschen, ehe sie ihr Zeug in die Spinde direkt vor uns packten. Zwischen dem Duschbereich und den Spinden führte ein Gang ab. Die gesamte Anlage war in das gelbliche Licht flackernder Neonröhren getaucht.
    Ich gab Skip zu verstehen, die Halle im Auge zu behalten, während der Rest von uns unsere Feuerwehrausrüstung auszogen und in den Duschen versteckten.
    Skip meldete, dass etwas im Gange sei. Kurz darauf meldete er sich

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