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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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letzte Wiedergänger auf mich zu gekrochen. Ich sprang über seine ausgestreckten Arme hinweg und landete mit voller Wucht auf seinem Kreuz. Das Brechen der Rückenwirbel war deutlich zu hören. Seine Beine hörten schlagartig auf, sich zu bewegen. Da ich ihn jedoch nicht so liegen lassen konnte, zog ich das RRF-Messer aus dem Schädel des anderen Monsters und rammte es dem früheren Agenten in den Nacken, so dass auch er seine letzte Ruhe fand.

112
    Grace / Im Glockenraum Samstag, 4. Juli / 12:05 Uhr
    Gerade hatte Grace mit Joe über den Kommunikator gesprochen, als es Kugeln zu hageln begonnen hatte. Ein Journalist wurde nach hinten geschleudert, als ein Geschoss auf seiner Brust abprallte. Er riss Grace, die hinter ihm stand, mit sich. Im Fallen sah sie, dass sich drei Männer aus der Menge erhoben. Sie trugen Waffen aus gehärtetem Kunststoff, wie sie bevorzugt von Terroristen benutzt werden, da sie von keinem Metalldetektor entdeckt wurden, solange sie keramische Kugeln benutzten. Grace stieß den toten Reporter von sich und zückte ihre Pistole.
    Einer der drei Männer erspähte sie und hob die Waffe. Aber er war zu langsam. Grace hatte bereits zwei Kugeln auf den Weg geschickt – eine für seine Brust, die andere für seinen Kopf. Sie trafen ihr Ziel und schleuderten ihn gegen die Wand. Dann richtete sie die Mündung auf den zweiten Killer, als plötzlich zwei Leute aus ihrem toten Winkel auftauchten. Gus Dietrich erledigte den linken Terroristen mit drei rasch aufeinanderfolgenden Schüssen – zwei ins Kreuz und einen in den Hinterkopf. Neben ihm tauchte Bunny auf. Er war nicht bewaffnet, aber für den
letzten Kerl brauchte er auch keine Hilfsmittel. Mit der Faust schlug er ihm die Waffe aus der Hand, ehe er ihn an Hals und Hoden packte und mit voller Wucht gegen die Glasvitrine der Liberty Bell schleuderte. Geschickt wich er einen Schritt zurück, als der leblose Körper zu Boden fiel.
    Plötzlich tauchte ein vierter Mann auf und drückte die Mündung seiner Waffe gegen Bunnys Schädel. Ohne Warnung zog Grace am Hahn ihrer Waffe. Der Typ ließ seine Knarre los und wurde zu Boden geschleudert. Bunny lächelte Grace zu und schnappte sich die Plastikwaffe.
    Dann eilten weitere Secret-Service-Agenten herbei, um ihnen zu helfen.
    »Da sind immer noch Terroristen unter den Zivilisten«, brüllte Grace. »Jeden durchsuchen.«
    Die Agenten machten sich sofort an die Arbeit. Sie drängten sich unsanft durch die Menge und stießen sowohl Kongressabgeordnete als auch gewöhnliche Bürger beiseite. Sie entdeckten einen weiteren Terroristen, der zitterte und wie ein japanischer Tourist aussah. Er schaffte es, die Waffe gegen sich selbst zu richten, ehe ihn die Agenten davon abhalten konnten. Der Schuss pustete ihm den halben Kopf weg.
    Rudy bahnte sich einen Weg durch die Menge zu Grace.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Grace, einige Leute zeigen bereits die ersten Symptome. Es geht so schnell … Viel schneller als vorher. Wir müssen etwas unternehmen. Wir müssen die Infizierten von den Gesunden trennen, sonst erleben wir ein weiteres St. Michael’s!«
    In diesem Moment torkelte ein Journalist auf sie zu, fiel auf die Knie und übergab sich. Er sah sie flehend aus fiebrigen Augen an. Verzweifelt streckte er eine Hand aus und ächzte: »Helft … mir!«

113
    Liberty Bell Center Samstag, 4. Juli / 12:07 Uhr
     
    Ich säuberte mein Messer und steckte es zurück in die Scheide. Dann holte ich mir meine Schusswaffe und wischte sie an Colbys Krawatte ab. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Agenten sich bei der First Lady befanden und in welchem Zustand sie waren. Hoffentlich ging es ihnen besser als Colby und seinen Männern … Wie standen wohl die Chancen, dass sich die Frau in Sicherheit befand? Würden wir so viel Glück haben, dass sie überlebte?
    Ich klopfte auf meinen Kommunikator, der jedoch still blieb; er gab nicht einmal ein Rauschen von sich. Musste wohl den Geist aufgegeben haben, als ich gegen die Wand geprallt war. Ich war also gänzlich auf mich gestellt.
    Mittlerweile war ich ganz schön wütend auf mich selbst, weil wir nicht mehr Leute nach Philadelphia mitgenommen hatten. Warum hatte ich Church nicht dazu angehalten, das Ganze abzublasen? Schließlich hatten wir beide befürchtet, dass es so weit kommen könnte, und hatten trotzdem nichts dagegen unternommen. Während ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass unsere Reaktion zu den Nachbeben von 9/11 gehörte.

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