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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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geheimer, die den Codenamen Barrier hat. Sie werden nicht davon gehört haben. MI5 und MI6 sind normalerweise die Organisationen, über die man in den Zeitungen und im Internet liest, und das ist auch gut so. Barrier erhielt jedenfalls viel Spielraum und alles, was man sich sonst noch so wünschen kann. So waren wir in der Lage, diverse Angriffe auf unser Land zu
verhindern, die uns genauso hart getroffen hätten, wie die Zerstörung des World Trade Centers die USA getroffen hat. Da ich bei einigen dieser Operationen involviert war, wurde ich der amerikanischen Regierung zugewiesen, als diese DMS formte.«
    »Waren Sie beim Aufbau von DMS dabei?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Das war allein Mr. Churchs Aufgabe. Aber es gibt durchaus Übereinstimmungen zwischen DMS und Barrier in Struktur und ihren Zielen. Zumindest was den Antiterrorismus angeht, sind die Nachrichtenwege zwischen dem Weißen Haus und Whitehall weit offen. Wie Sie wahrscheinlich wissen, existieren viele solcher Einsatzgruppen im ganzen Land. Jegliche Informationen, die sie herausfinden, landen letztlich auf Mr. Churchs Schreibtisch. Mr. Church ist jederzeit überall. Sobald Sie den Namen El Mudschahid im Internet gesucht haben, blinkte ein großes rotes Alarmlicht auf seinem Computer, und er veranlasste eine sofortige Infiltration Ihrer Einsatzgruppe. Kaum haben Sie ein Schlagwort im Internet gesucht, hatten wir drei Agenten in Ihrem Team.«
    »Ehrlich? Also haben Sie bereits ein funktionierendes Einsatzteam.«
    »›Hatten‹ beschreibt die Sachlage eher«, antwortete sie, und für einen Augenblick verdunkelte sich ihre Miene. »Aber dazu kommen wir noch. Zuerst muss ich Sie über die Zelle informieren, die Ihre Einsatzgruppe hochgenommen hat. Nach der Operation waren unsere Computerspezialisten in der Lage, eine Reihe von Laptops zu bergen. Seitdem sind wir mit der systematischen Aufarbeitung und Dechiffrierung der Daten beschäftigt. Bisher ist noch nicht so viel dabei abgefallen, wie wir uns erhofft hatten, aber wir kommen einigermaßen gut voran. Unsere letzte Entdeckung lässt zum Beispiel auf eine Schiffsladung Waffen, medizinische Gerätschaften und sogar menschliches Frachtgut schließen.«

    »Meinen Sie damit Agenten, die eingeschmuggelt werden?«, wollte ich wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich meine richtiges menschliches Frachtgut. So wie Javad. Eingeführt in temperierten Containern. Genauso wie der, den Sie hier gefunden haben.«
    »Wie viele?«
    »Bisher konnten wir drei solcher Ladungen ausfindig machen, inklusive Javad.«
    »Verdammt«, murmelte ich.
    »Die Daten lassen darauf schließen, dass die zwei anderen Wiedergänger noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden, ehe Ihre Einsatzgruppe diesen Laden hier hochnahm, eingeschleust wurden. Alles deutet darauf hin, dass sie kurz darauf von hier aus weiterverfrachtet wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Teil der Ladung des einen oder anderen oder sogar beider Lastwagen waren, ist sehr hoch.«
    »Deshalb haben Sie auch unserer Einsatzgruppe die Unterlagen weggenommen – nicht wahr? Sie wollten sämtliche Überwachungsdaten der Transporte, die jemals etwas mit der Lagerhalle zu tun hatten – und zwar inoffiziell.«
    Wieder warf sie mir einen abschätzigen Blick zu – ganz so als ob ihr Neffe mit einem IQ von 50 endlich gelernt hätte, sich die Schuhe zuzuschnüren. »Genau«, gab sie zu.
    »Und wo sind die Container jetzt?«
    Sie schwieg einen Moment. Offensichtlich konnte sie sich nicht so recht dazu überwinden, mir auch diese Frage zu beantworten.
    »Nun passen Sie mal auf, Major«, fing ich an. »Entweder Sie sagen mir alles oder ich gehe. Ich weiß nicht, was Sie an mir auszusetzen haben – und um ehrlich zu sein, ist es mir auch egal. Aber verschwenden Sie nicht meine Zeit mit diesem ewigen Hin und Her.« Ich wollte aufstehen, aber sie gab mir zu verstehen, sitzen zu bleiben.

    »Ist ja gut«, sagte sie. »Spielen Sie doch nicht gleich die beleidigte Leberwurst.« Sie öffnete eine Akte, nahm ein Blatt Papier heraus und legte es vor sich auf den Schreibtisch. »Hier haben wir den Bericht aus der Nacht vor Ihrem Einsatz. Zwei Lastwagen verließen die Halle. Einer um null Uhr acht, der andere um halb vier morgens. Mehrere Agenten wurden angewiesen, den Verladungen zu folgen und uns über den Verbleib der Transporte in Kenntnis zu halten. Der eine endete in einer Krebsfabrik in der Nähe von Crisfield, Maryland, der andere ging ›im dichten Verkehr verloren‹.« Sie

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