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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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Zwerchfell bequem gemacht haben.«
    »Die kommen schon wieder runter, sobald dich die Pubertät einholt«, murmelte Bunny und blickte mich dann schelmisch an. »Sir.«
    »Das mit dem ›Sir‹ können Sie sein lassen – es sei denn, wir sind nicht allein. Sonst wird es langweilig.«
    »Ich kann kämpfen«, meinte Skip.
    Ich nickte dem Ersten Sergeant Sims zu. »Und wie steht es mit Ihnen, Top? Alles senkrecht?«
    »Mein Stolz hat einiges abbekommen. Ich bin noch nie unvorbereitet plattgemacht worden.«
    »Okay«, sagte ich und nickte erneut. »Church will, dass das Echo-Team einsatzbereit ist, um in den nächsten Tagen eine Terrorzelle zu infiltrieren. Die letzten beiden Einsatztruppen wurden von diesen Wiedergängern erwischt. Ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, mir die Videos anzuschauen. Aber es wurde mir versichert, dass jeder Einzelne, der dran glauben musste, voll ausgebildet war. Allein die verunsichernde neue Situation ließ sie wohl zögern. Für diesen Fehler mussten sie mit dem Leben bezahlen. Wir fünf sind jetzt die neuen Wachhunde. Hört
sich vielleicht gut an, geradezu heldenhaft, aber in praktischer Hinsicht habe ich bisher noch nie ein Team geleitet.«
    »Wenn Sie uns mit dieser Rede aufbauen wollen, Coach«, meinte Bunny, »dann sollten Sie vielleicht besser nochmal anfangen.«
    Ich ignorierte ihn. »Was ich aber kann, ist, Leute zu Kämpfern trainieren. Ich weiß, dass ich darin gut bin. Und weil ich der Alphahund in diesem Revier bin, werden alle die Joe-Ledger-Kampfmethode lernen.«
    Damit hatten sie bereits Bekanntschaft gemacht. Ich nahm es ihnen also nicht übel, dass sie mich nicht freudig jubelnd umarmten.
    »Und wie genau sollen wir diese Wiedergänger-Typen kaltmachen?«, wollte Skip wissen. »Die sind doch schon tot oder nicht?«
    »Halt dich vor allem von ihren Zähnen fern«, sagte Bunny. »Das wäre ein guter Anfang.«
    »Da wir momentan nichts Genaueres von dem Ärzteteam erfahren haben, gehen wir jetzt einmal davon aus, dass das Rückgrat und das Stammhirn der Schlüssel zum Erfolg sind. Wenn wir diese beiden kaputtmachen, kommt der Rest von allein. Den ersten Wiedergänger – Javad – habe ich beinahe zu Brei geschlagen, was ihn aber nicht im Geringsten gestört hat. Erst als ich ihm das Genick brach, hörte er auf. Es scheint mir logisch zu sein, dass es im Hirnstamm eine Aktivität gibt, weshalb das Rückgrat für uns so etwas wie die Achillesferse des Monsters darstellt.«
    »Eine Frage«, warf Skip ein. »Was Sie mit Colonel Hanley gemacht haben – meinen Sie nicht, dass Sie da ein wenig über das Ziel hinaus geschossen sind?«
    »Church hatte mich zuvor in Stimmung gebracht. Ich hatte Angst und war gleichzeitig leicht genervt.« Ich erzählte den Jungs von der Sache mit Rudy und der Pistole in seinem Nacken.

    »Scheiße!«, murmelte Top.
    »Das war aber unter aller Sau«, sagte Skip.
    »Vielleicht«, erwiderte ich. »Aber zumindest war ich danach nicht mehr in der Laune für Smalltalk. Ich kann es nicht ab, wenn sich jemand zwischen mich und das stellt, was ich will.«
    »Jep«, meinte Bunny. »Das verstehe ich.«
    »Trotzdem«, meinte Skip. »Jetzt sind wir einer weniger.«
    Top antwortete, ehe ich die Chance bekam. »Nein, so stimmt das nicht. Hanley ist ein Angeber und Protzer. Er ist ausgerastet und hat seine Wut gegen den Captain gerichtet, als ob der das Problem wäre. Wir sind einen Mann los, der mit dem Herz statt mit dem Kopf denkt. So wie ich das verstehe, bedeutet das eine Gefahr weniger für uns.«
    »Genau«, stimmte Bunny zu. »Zuerst steht die Mission. Hat man euch das bei der Navy etwa nicht beigebracht?«
    Skip zeigte ihm den Stinkefinger. Aber gleichzeitig grinste er breit.

39
    DMS-Lagerhalle, Baltimore Dienstag, 30. Juni / 15:44 Uhr
     
    Die vier verschwanden in den Umkleidekabinen – raus aus den Zivilklamotten und rein in die nichtssagende schwarze Kluft, die uns von Church aufs Auge gedrückt worden war. Natürlich passten die Uniformen alle einwandfrei. Sogar Bunny. Ich wollte mich gerade auf den Weg zur Toilette machen, um mich ebenfalls umzuziehen, als ich Rudy entdeckte. Er stand in der Nähe der Stühle. Ich ging auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Dann fielen wir einander erleichtert in die Arme. Ich sah einen Wachmann an. »Verziehen Sie sich.«

    Er wich genau drei Schritte zurück und starrte dann ein Loch in die Luft.
    Ich versetzte Rudy einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter. »Alles klar?«
    »Ich fühle mich zwar noch

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