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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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gründete, stieg er ernsthaft in das globale Pharmageschäft ein. Über die Jahre hinweg hatte er sich zudem Aktien seiner Konkurrenten angeeignet. Außerdem verstand er es vorzüglich, die Tatsache aus den Medien zu halten, dass die meisten der von ihm entwickelten Mittel nur Krankheiten heilten, die ebenfalls aus seinen Laboratorien stammten. Es wurde noch nicht einmal darüber gemunkelt. Geld sorgte dafür, dass es auch so blieb. Und sein Vater – Gott habe ihn selig – hatte Recht behalten. Jeder hatte seinen Preis.
    Toys las die Londoner Times . »Tja«, murmelte er. »Man spekuliert schon wieder darüber, ob Sie zum Ritter geschlagen werden. Über den Nobelpreis wird auch gesprochen.« Er faltete die Zeitung zusammen und sah seinen Chef an. »Was wäre Ihnen lieber?«

    Gault zuckte gelangweilt mit den Schultern. Diese Geschichten wiederholten sich ständig. »Der Nobelpreis würde dem Aktienkurs sicher guttun.«
    »Da haben Sie wohl Recht. Aber zum Ritter geschlagen zu werden, das lässt die Frauen schwach werden.«
    »Ich bin oft genug in der Waagerechten, Toys. Danke der Fürsorge.«
    Toys grinste. »Ich habe einige der Zauberwesen, die Sie mitgebracht haben, gesehen, und ich muss sagen …«
    Gault nahm einen Schluck von seinem Getränk. »Und du meinst, dass sie ein Ritterschlag im Handumdrehen in noch schönere Prinzessinnen verwandeln würde?«
    »Nun«, meinte Toys. »Zumindest würde ein ›Sir Sebastian‹ die Chancen steigern, dass Sie auch auf adeligen Stuten reiten könnten. Im Augenblick achten Sie ja vor allem auf die Körbchengröße Ihrer Gespielinnen.«
    »Immer noch besser als diese Hungerleider, denen du hinterherlechzt.«
    »Man kann nie zu dünn oder zu reich sein«, zitierte Toys.
    Sein Handy klingelte. Er warf einen Blick auf das Display und reichte den Apparat dann an Gault weiter. »Der Ami«, sagte er.
    Gault klappte das Handy auf und lauschte dem vertrauten texanischen Akzent am anderen Ende. »Leitung?«
    »Sicher. Schön, von Ihnen zu hören.« Toys beugte sich wie immer vor, um mithören zu können.
    »Ehrlich? Hier ist die Kacke leider am Dampfen. Jeder versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Während der letzten zwei Tage bin ich von einem Meeting zum anderen gerannt. Es gibt ein Video aus Afghanistan. Eine Ortschaft wurde überfallen. Sie wissen, wovon ich spreche?«
    »Selbstverständlich.«
    »Das nächste Mal müssen Sie mir Bescheid geben, verdammt nochmal. Was meinen Sie, was hier los ist! Und
jetzt will Big G die ganze Sache an sich reißen. Der Druck, das neue Team aus der Geschichte herauszuhalten, wächst stündlich.«
    »Das DMS?«
    Er konnte beinahe hören, wie der Amerikaner bei der Erwähnung eines nicht codierten Namens zusammenzuckte. »Genau. Der Präsident möchte, dass sie mitspielen, während alle anderen sie raushaben wollen. Und wenn ich raus sage, dann heißt das Klappe zu, Affe tot.«
    »Ich verstehe. Und? Ist das wahrscheinlich?«
    »Wohl nicht, soweit ich das beurteilen kann. Der Präsident verteidigt diese Neulinge gegen jeden. Warum, weiß der Teufel. Ich war dabei, als er dem National Security Advisor in Anwesenheit einiger Generäle die Leviten gelesen hat. Der Ton wird rau in Washington.« Er machte eine kurze Pause. »Ich bin dabei, einen meiner Männer in diese neue Sache einzuschleusen.«
    »Und wie sicher sind Sie sich, dass Sie es schaffen?«, wollte Gault wissen.
    »Die Chancen stehen gut«, antwortete der Ami.
    Toys hob die Augenbrauen und tat so, als würde er in die Hände klatschen. »Halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte Gault und legte auf.
    Sein Assistent ging zu seinem Sessel und machte es sich wieder bequem. Eine Weile dachten sie beide schweigend über die möglichen Implikationen dieses Anrufes nach.
    »Vielleicht habe ich den Mann unterschätzt«, meinte Toys schließlich.

38
    Baltimore, Maryland Dienstag, 30. Juni / 15:36 Uhr
     
    »Okay«, fing ich an. »Etwas getanzt haben wir heute ja bereits. Sind die Blessuren vielleicht so schlimm, dass Sie nicht mehr trainieren können? Oder hat jemand die Nase so voll, dass er weder heute noch morgen kämpfen kann?«
    »Nun, meine Eier tun immer noch weh«, meinte Ollie und fügte dann hastig ein »Sir« hinzu. »Aber schießen kann ich immer noch.«
    »Mir geht es blendend«, brummte Bunny und warf seinen Eisbeutel auf die Trainingsmatten.
    Skip zuckte mit den Schultern. »Bei mir sind es auch die Kronjuwelen. Es kommt mir so vor, als ob die es sich irgendwo über meinem

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