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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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und in den modrigen kalten Geruch, der ihr wohl noch tagelang in der Nase haften bleiben würde, mischte sich jener Wald und frischer Erde. Sie kletterte hinter ihm eine steile Steintreppe hinauf und sah mit Erleichterung einen kleinen Schimmer von Helligkeit. Churtham öffnete oben angekommen eine knarrende, mit Eisen beschlagene Holztür und sie schlüpfte an ihm vorbei hinaus ins Freie, während er hinter ihnen die Tür wieder verschloss.
    Es war zwar dunkel hier draußen, aber weitaus heller als unten in diesen abscheulichen Gewölben, zwischen all den Särgen. Pat atmete tief die reine Luft von Wald und Wiesen ein und blickte unendlich erleichtert in den nächtlichen sternenübersäten Himmel hinauf. Es zogen Wolken darüber, die von Zeit zu Zeit die Sterne verdeckten, aber Pat hatte sich unter dem freien Himmel noch nie so sicher gefühlt und war so dankbar gewesen für jedes auch noch so kleinste Lichtchen, das sich über ihr zeigte.
    »Ich hoffe, dass Ihre Neugier jetzt befriedigt ist«, hörte sie Churthams sarkastische Stimme in ihrem Rücken. »Und Sie nicht mehr in Gefahr sind, auf eigene Faust Erkundungen anzutreten, die Ihnen nicht bekommen könnten.«
    Sie wollte ihm eine heftige Antwort geben, als etwas geschah, das sie alles vergessen ließ. Im nächsten Moment sprang sie auch schon herum, sich dabei mit beiden Händen das Haar wühlend, in dem sich etwas Entsetzliches verfangen hatte. Es war etwa so groß wie ein Adler, hatte scharfe Krallen und stieß Laute aus, die nichts ähnelten, was Pat jemals gehört hatte. »Aaaahhhhhhh!!«
    Churtham ließ die Kerze fallen, versuchte mit der einen Hand Pat den Mund zuzuhalten und mit der anderen nach dem Untier in ihrem Haar zu greifen. »Hören Sie um alles in der Welt mit diesem Todesschrei auf, Sie entsetzliche Person! Sie wecken ja sämtliche Moorleichen auf und schrecken alles im Umkreis von zwanzig Meilen auf!«
    Pat gelang es, ihren Mund freizukämpfen. Das Wort Moorleichen war nicht gerade Balsam für ihre Nerven. »WAS IST DAS!!!!????«
    »Nichts weiter als eine Fledermaus. Eine harmlose kleine Fledermaus!«
    »TUN SIE DAS UNTIER WEG! SOFORT!!!«
    »Aber Miss Smith, eine unerschrockene Frau wie Sie wird doch nicht etwa Angst vor Fledermäusen haben!« Seine Stimme klang spöttisch, aber es lag nicht der kalte Hohn darin, der ihr unten in der Gruft Schauer über den Rücken gejagt hatte, sondern ein kleiner amüsierter Ton, der sie noch mehr aufregte.
    »Tun Sie das sofort weg!! Sie reißt mir ja alle Haare aus!!«
    »Schon gut, schon gut. Die Leute sagen, dass wäre ein Zeichen dafür, dass Sie in diesem Fall entweder ledig bleiben oder einen unmoralischen Lebenswandel führen werden«, sagte Churtham ironisch, während er das kaum weniger entsetzte Tierchen vorsichtig aus ihrem Haar entfernte. »Wobei ich Ihnen aber zu Zweitem raten würde. Sie haben dann gewiss mehr Spaß am Leben.« Er betrachtete die Fledermaus eingehend, dann warf er sie in die Luft und sie flatterte eilig davon. »Die Fledermaus soll aus einem Kuss entstanden sein, den der Teufel einem schlafenden Weib gab«, setzte er sinnend hinzu.
    »Der Teufel?! Na, der fehlte mir noch«, regte sich Pat auf, während sie versuchte, ihre gesträubten Locken in Ordnung zu bringen. Ihr ganzer Ärger über die Behandlung, die ihr von seiner Seite zuteil geworden war, die Angst, die sie hatte ausstehen müssen, brachen hervor und sie war drauf und dran, mit den Fäusten auf ihn einzuschlagen
    »Ach«, sagte Churtham mit einem rätselhaften Ausdruck in seinen Augen, wobei er nach einer ihrer Haarsträhnen griff und sie sanft um seinen Finger wickelte, »ich denke, Sie würden einige von seiner Sippe unter Umständen sogar ganz sympathisch zu finden.«
    Pat schlug erbost seine Hand weg. »Sie alleine reichen mir völlig! Und es würde mich nicht wundern«, fuhr sie erbittert fort, »wenn diese Fledermaus eine Verwandte von Ihnen wäre!«
    Sekundenlang starrte Churtham sie kalt an, aber dann bemerkte sie zu ihrer Verwunderung ein Zucken um seine Mundwinkel. »Sie haben eine gehörige Portion Unverschämtheit für so ein kleines Mädchen.«
    »Ich bin nicht klein!« Was auch stimmte, sie war etwas über mittelgroß, aber gegen ihn, der sie beinahe um Haupteslänge überragte, wirkte sie tatsächlich klein. »Hören Sie auf, sich mir gegenüber so arrogant zu benehmen! Das können Sie vielleicht mit einer anderen machen, aber nicht mit mir!«
    »Nicht, dass ich Temperament und Feuer an einer Frau

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