Patricia - Der Kuss des Vampirs
wurde heißer und Wellen unaussprechlicher Lust durchrasten sie, ließen ihr Inneres zusammenziehen, pressten ihn. Sie klammerte sich stärker an ihn, während ihr Leib zuckte, ihr nicht mehr gehorchte, bis sie in endlosen Spiralen bis an die Decke zu schweben und sich endlich in einer Wolke aus Flammen und Lust aufzulösen schien.
Minuten später hob sie das Gesicht von seiner Schulter und sah sich verständnislos um. Maximilian kniete mit ihr am Boden. Er war ebenso schweißnass und hatte vermutlich den gleichen Ausdruck von erschöpfter Zufriedenheit im Gesicht wie sie. »Du hast mich angeschwindelt«, hauchte sie, immer noch atemlos. Ihr Körper glühte, der Raum drehte sich um sie und sie konnte kaum einen zusammenhängenden Satz herausbringen. »Wir waren doch an der Decke… Und es war … wunderbar… Und jetzt noch einmal, bitte…«
Das Ende eines Dämons
» Vielleicht sollte Sie doch Sam ein Stück begleiten«, sagte Mr. Denvers, der alte Gastwirt, als er Pat das schwere Paket mit den Büchern übergab. »Ist viel zu schwer für ›ne zarte Lady wie Sie, Miss Smith.«
»Aber nein, das schaffe ich schon, vielen Dank, Mr. Denvers.« Pat lächelte ihn an. Mr. Denvers war einer der wenigen in Barlem Village, der ihr nicht auswich, sondern sogar mit Freundlichkeit begegnete, wenn sie ins Dorf kam. Nicht, dass sie sich oft hier blicken ließ, vor allem nun, da sie das Schloss mitsamt seinem Herrn wesentlich anziehender fand als das kleine Dorf, aber dieses Mal hatte sie einen guten Grund gehabt, herzukommen. Sie hatte an einen großen Buchhändler in London geschrieben, mit dem auch schon ihr Großvater laufend korrespondiert hatte, und ihn gebeten, ihr Bücher zuzusenden, in denen sie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Vampire zu finden hoffte. Sie sah sich außerstande, sich damit abzufinden, dass Maximilian bis zum jüngsten Tag dazu verdammt war, im Dunkeln zu leben und Leute auszusaugen, um nicht zu verhungern.
Pat nahm das schwere Paket mit den Büchern unter den linken Arm, reichte dem Gastwirt die Hand und blieb wie angewurzelt stehen, als sie sich plötzlich Pentwell gegenüber sah, der im Dunkel der Treppe auf sie wartete. Sie erschrak. Ihn hatte sie in ihrer Zuneigung zu Maximilian völlig vergessen gehabt.
Sie wollte mit einem scheuen Gruß an ihm vorbei, aber er trat ihr in den Weg. »Miss Smith, Patricia, bitte weichen Sie mir nicht aus.« Seine Stimme klang leise, aber eindringlich. »Ich muss Sie sprechen, es ist sehr wichtig.« Als er seinen Worten noch ein dringendes Bitte hinzufügte, gab Pat nach und ließ sich von ihm in ein kleines Extrazimmer führen, das vom Schein einiger Kerzen erleuchtet war.
»Ich dachte, Sie hätten das Dorf schon längst verlassen«, sagte sie abweisend, als er nach ihrer Hand greifen wollte.
»Ich war auch tatsächlich für einige Zeit verreist, bin aber gestern Abend wieder angekommen.« Er bemerkte ihren befremdeten Blick auf die zugezogenen Vorhänge. »Angesichts meiner Aufgabe wage ich es nicht Gefahr zu laufen, gesehen zu werden. Ich kann es nicht riskieren, dass man mich beobachtet und Churtham zu früh von meiner Anwesenheit erfährt. Das ist auch der Grund, weshalb ich das Haus nur nachts verlasse.«
Pat hatte schon den Mund aufgemacht um zu sagen, dass Maximilian nur zu gut über ihn Bescheid wusste, besann sich dann jedoch eines Besseren. »Wenn Sie mir wieder solchen Unsinn über Lord Churtham sagen wollen wie das letzte Mal, Mr. Pentwell, dann…«, setzte sie entschieden an, wurde jedoch unterbrochen.
»Unsinn?« Pentwells Gesicht verzog sich zu einem bitteren Lächeln, als er auf das Paket unter ihrem Arm wies. »Weshalb haben Sie dann diese Bücher bestellt, wenn Sie meine Worte tatsächlich für Unsinn gehalten haben?«
Pat wurde zuerst bleich und dann rot. »Sie … Sie haben in das Paket gesehen?! Dazu hatten Sie kein Recht!«
»Vielleicht nicht«, erwiderte er achselzuckend. »In meinem speziellen Fall allerdings…«
»Ihr spezieller Fall geht mich nichts an!«, fuhr Pat ihn an. »Ich glaube Ihnen ohnehin kein Wort! Und habe Ihnen nie geglaubt! Allein schon die Tatsache, Lord Churtham als Vampir zu bezeichnen, ist lächerlich!«
»Ich weiß zu gut, wer Churtham in Wirklichkeit ist«, antwortete Pentwell heftig. »Mich kann seine Maske nicht täuschen! Aber«, fuhr er fort, wobei ein unruhiges, zorniges Licht in seine Augen trat, »wenn Sie mir nicht glauben, Patricia, dann fragen Sie ihn doch selbst! Fragen Sie
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