Patrimonium
starkem Flii .« Es gelang ihr, sich einigermaßen zu fassen und mit ausgestrecktem Arm auf die Kreatur zu deuten. »Ohne den Schutz durch einen partiellen Diffusionsmechanismus, der als Sicherheitsmaßnahme in alle Tlel-Fahrzeuge eingebaut wird, wäre ich jetzt tot.«
»Tot?« Flinx hatte niemanden Gift speien sehen, keinen Angriff mit Fang oder Klaue beobachtet und auch keine Emission eines natürlichen explosiven oder behindernden Gases feststellen können. Wenn er genauer darüber nachdachte, so hatte der Hlusumakai abgesehen von der Einschüchterung durch seine Größe keine feindselige Aktion durchgeführt. Dann erinnerte er sich an die kurze, aber eindeutige Reaktion mehrere Instrumente des Skimmers. Sie waren vorübergehend ausgefallen, als sich die Kreatur sehr nah am Schiff befunden hatte.
Die Tlel besaßen ja die Fähigkeit, die elektrischen Felder zu spüren, die von anderen lebenden Wesen ausgingen. Der fleischfressende Kasollt, der ihn direkt nach seiner Ankunft auf dem Raumhafen hatte einsaugen wollten, schien dieselbe angeborene Begabung gehabt zu haben. War es möglich, dass ein einheimischer Räuber nicht nur das Talent entwickelt hatte, derartige Felder zu spüren, sondern sie überdies mit einer Art Projektion zu überlagern? Auf dieselbe Weise, wie ein Mensch geblendet wurde, wenn er mit Pips ätzendem Gift in Kontakt kam, konnte die hochentwickelte elektrosensorische Fähigkeit eines Tlel vielleicht kurzgeschlossen werden, indem ein anderer Bewohner von Gestalt eine Attacke darauf ausführte?
Bei seinen ausgedehnten Reisen war Flinx auf Kreaturen gestoßen, die jemanden durch die Konzentration von Licht blenden konnten, sowie auf andere, die ohrenbetäubenden Lärm machten, sodass man taub wurde. Warum sollte es da nicht möglich sein, ein natürliches elektrisches Feld zu stören? Ähnlich wie bei einer Sonneneruption oder einer Blitzentladung wäre ein entsprechend mächtiger natürlicher Emitter für sehr kurze Zeit in der Lage, einen starken Impuls auszusenden, der sogar das elektrische Feld eines modernen Fahrzeugs beeinflussen konnte – so wie es bei den Instrumenten des Skimmers kurzzeitig geschehen war.
Er erinnerte sich an seinen kurzen Blick auf die auffallende Schädelmembran des Hlusumakais. Ein sexuelles Anziehungsmittel – oder eine Art organischer Transmitter? Der Stoß, den das Wesen ausgesendet hatte, hatte bei ihm gerade mal ein leichtes Kitzeln hervorgerufen – weil er, anders als Bleshmaa, nicht die hochentwickelte Fähigkeit besaß, die elektrischen Felder anderer aufzuspüren, und somit auch keine sensorischen Funktionen besaß, die der Angreifer stören konnte. Er verglich es mit den Auswirkungen, die eine kreischende Kreatur auf ein taubes Wesen hätte. Ebenso wären die geruchsunfähigen Tlel immun gegen die übelriechenden Absonderungen von Stinktieren.
Ein Blick nach oben durch das transparente Dach ließ die beeindruckende dunkle Masse des Hlusumakai erkennen, der über den Skimmer hinwegraste. Flinx überlegte, ob er verwirrt war, dass seine vermeintliche Beute weiterhin über den Baumwipfeln schwebte, anstatt wie ein richtiges Opfer bewegungslos zu Boden zu stürzen. Während er das Raubtier noch anstarrte, veränderte es sich. Es faltete seine zahlreichen Flügel ein, stürzte wie ein Pfeil abwärts und wurde rasch immer größer. Pip flog beharrlich weiter gegen das Dach des Skimmers und versuchte verzweifelt, ins Freie zu kommen, um den Kampf aufzunehmen.
»Da kommt er wieder!«, schrie Flinx lauter, als er beabsichtigt hatte. Wimmernd und sich in ihrem Sicherheitsgurt hin- und herwiegend verschränkte Bleshmaa beide Arme vor dem Kopf, um sich komplett die Sicht zu verdecken.
Flinx starrte den schnell näherkommenden Hlusumakai an und machte sich bereit, eine Projektion auf ihn loszulassen. Er wollte ein Gefühl der Gefahr heraufbeschwören und ihn so vielleicht verschrecken. Doch wie sich herausstellte, musste er seinen zweifelhaften Versuch gar nicht starten.
Kein Unternehmen auf Gestalt würde einen Miet-Skimmer in die Wildnis der Nordlande schicken, ohne vorher für den entsprechenden Schutz und die passenden Verteidigungsmaßnahmen gegen die mannigfaltigen Gefahren, die dort draußen lauerten, zu sorgen. Der Diffusionsschirm hatte bereits gewährleistet, dass Bleshmaa nicht ernsthaft beeinträchtigt wurde. Jetzt erwiderte er den zweiten Angriff des Hlusumakais noch mit einem deutlich proaktiveren Apparat. Dieser trat in der Gestalt eines
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