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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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integrierten Werfers auf, der explosive Geschosse freisetzte. Nachdem er das Ziel identifiziert hatte, wurde dieses vom Zielmechanismus des Skimmers erfasst. Die aus dem Bauch des Schiffes herausragende Waffe drehte sich, aktivierte die Zielerfassung und feuerte einmal.
    Flinx, der ganz und gar nicht den Wunsch verspürte, seine Reise zu unterbrechen, um das Dachfenster des Skimmers zu reinigen, war erleichtert, als der Hlusumakai ein Stück von der Steuerbordseite des Schiffes entfernt und nicht direkt darüber – oder schlimmer noch, direkt davor – explodierte. Blut, zerfetzte Knochen und zerrissenes Fleisch regneten auf den Wald herunter, wie unerwartetes Gestalt’sches biblisches Manna für die hungrigen Aasfresser, die in den kobaltblauen Gewächsen lauerten.
    »Ausweich- und Abwehrmaßnahme abgeschlossen.« Die Stimme der KI des Skimmers klang ebenso ruhig wie in dem Moment, in dem sie die Passagiere auf die Gefahr hingewiesen hatte. Anders als die Teacher war sie nicht hochentwickelt genug, auch einen Befehl für emotionale Modulation zu haben.
    Vorsichtig und ohne zu großen Druck auf ihre starken, aber schlanken Arme auszuüben, half Flinx der zitternden Bleshmaa aus ihrem Sicherheitsgurt. Obwohl ihre breiten, flachen Füße ihrem sich verjüngenden Körper einen sicheren Halt boten, schwankte sie noch einen Augenblick lang, bis er sie schließlich losließ und einen Schritt zurücktrat.
    »Sehr schmerzhaft«, erklärte sie, als sie endlich wieder sprechen konnte. Daraufhin legte sie ihren scheibenartigen Kopf in den Nacken und konzentrierte ihr seltsames Augenband auf ihn. »Die Menschen sind so anders als wir. Manchmal ist es gar nicht schlimm, blind zu sein. Aber sie können die Schönheit der Fliiandra nicht erkennen. Sie werden sie niemals … sehen. Nein«, korrigierte sie sich. »Das ist nicht das richtige Wort für das, was ich sagen will. Ich befürchte allerdings, dass es in Ihrer Sprache kein passendes Wort dafür gibt.«
    Er nickte, weil es ihm in diesem Moment richtig erschien. »Ja, die Schönheit und die Mysterien der Fliiandra werden für mich leider immer ein Rätsel bleiben.« Dann deutete er mit einer Hand nach oben an Pip vorbei, die langsam zu ihm hinabflatterte. »Andererseits bin ich immun gegen die Gefahr, die der Hlusumakai und andere seiner Art darstellen.«
    »Die Passagiere nehmen bitte wieder ihre Plätze ein«, verkündete die KI plötzlich.
    Sowohl Flinx als auch seine Eskorte sahen sich besorgt um. Doch dieses Mal konnte er keine mörderischen tierischen Emotionen entdecken, die auf sie zurasten. Und auch Bleshmaa spürte keine nahende Störung ihres Flii.
    »Ich kann nichts sehen«, meinte er schließlich laut. Und auch nichts spüren, fügte er innerlich hinzu. »Noch ein Hlusumakai?«
    »Das Problem ist nicht organischer Natur«, erklärte der Skimmer. »Wir nähern uns einem Gebiet mit sehr turbulentem Atmosphärendruck. Wenn Sie es vorziehen, kann ich landen und warten, bis es vorbeigezogen ist.«
    Flinx überlegte. »Wie lange wird es bei unserer jetzigen Geschwindigkeit voraussichtlich dauern, es zu umfliegen?«
    »Es handelt sich um ein recht großes, aktives Gebiet, das sich schnell in südsüdöstliche Richtung bewegt und unseren aktuellen Kurs kreuzt. Vielleicht einen oder zwei Tage.«
    »Und wie lange dauert es, es direkt zu durchfliegen?«
    »Etwa eine Stunde.«
    Gefährliche Wetterbedingungen hatte er schon auf mehreren Welten mit ganz unterschiedlichem Klima ertragen und überlebt. Wenn die rauen Umstände ein Hindernis darstellten, zog er es stets vor, sie so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Er wollte nicht mehrere Tage damit verbringen, auf dem Boden herumzusitzen und darauf zu warten, dass ein Sturm abflaute, oder sogar um diesen herumfliegen, und genau das teilte er der KI des Skimmers mit. Wie schlimm konnte es denn schon werden?
    Schon bald darauf kannte er einen weiteren Grund dafür, warum Gestalt ziemlich weit unten auf der Liste der Planeten stand, die jene Menschen und Thranx in Betracht zogen, die auf eine andere bewohnbare Welt auswandern wollten. Tatsächlich sah er sich von genau diesem Grund sogar umgeben.
    Das Gewitter passte perfekt zu den Bergen, durch die der Skimmer augenblicklich flog, auch wenn fliegen in diesem Moment nicht gerade die richtige Beschreibung zu sein schien. Rumpeln wäre vielleicht zutreffender gewesen, und sogar der alte Begriff bocken , der sich eigentlich nicht auf Maschinen, sondern auf die kräftigen

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