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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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    Sie arbeiteten gern so, zwei gegen einen. Sie brauchten es, Zwillinge zu sein. Sie brauchten einander. Gemeinsam waren sie unschlagbar. Bis jetzt.
    Ich schob mich an der Wand entlang, den Rücken dagegen gepreßt. Ich bewegte mich auf Umrisse und wechselnde Schatten am Ende des Flurs zu.
    Vor mir war ein schwacher Schimmer bernsteinfarbenen Lichts. Ich sah Sampson zusammengerollt auf dem Boden liegen. Mein Herz hämmerte so schnell, daß kaum eine Pause zwischen den Schlägen war. Mein Partner war schwer verletzt. Das war noch nie vorgekommen, nicht einmal, als wir Kinder auf den Straßen von D. C. gewesen waren.
    »Ich bin hier«, sagte ich zu Sampson und kniete neben ihm nieder. Ich berührte seinen Arm. »Wenn du verblutest, bin ich stocksauer«, sagte ich. »Rühr dich ja nicht.«
    »Reg dich ab. Ich krieg’ auch keinen Schock. Mich schockt nichts mehr.« Er stöhnte.
    »Spiel nicht den Helden.« Ich hielt seinen Kopf leicht an mich gedrückt. »In deinem Rücken steckt ein Messer.«
    »Ich bin ein Held… Mach weiter! Du kannst sie jetzt nicht entkommen lassen. Einen hast du schon getroffen. Sie sind zur Treppe gegangen. Über die wir hereingekommen sind.«
    »Geh, Alex. Du mußt sie kriegen!« Beim Klang von Naomis Stimme drehte ich mich um. Sie ging neben Sampson in die Knie. »Ich kümmere mich um ihn.«
    »Ich komme wieder«, sagte ich. Dann war ich fort. Ich bog in gebückter Schießhaltung um eine dunkle Ecke des langen Flurs. Ich kam in den ersten Flur, den wir durchquert hatten. Sie sind zur Treppe gegangen, hatte Sampson gesagt. Licht am Ende des Tunnels? Ungeheuer, die mir unterwegs auflauerten? Ich ging im Halbdunkel schneller. Jetzt konnte mich nichts mehr aufhalten. Das heißt, vielleicht konnten es Casanova und Rudolph. Beim Heimvorteil für sie war zwei gegen einen keine gute Chance. Schließlich fand ich die Tür zur Treppe. Kein Türknauf, kein Schloß. Ich hatte es weggeschossen. Die Treppe war sauber, jedenfalls sah sie so aus. Die Falltür stand offen, und ich konnte dunkle Kiefern sehen und blauen Himmel. Warteten sie oben auf mich? Die beiden schlauen Ungeheuer!
    Ich stieg die Holztreppe hinauf, so schnell ich konnte. Mein Finger lag leicht auf dem Abzug der Glock. Alles geriet wieder außer Kontrolle.
    Ich donnerte die letzten Stufen hinauf wie ein ProfiFullback, der eine kleine Lücke im Gedränge durchbricht. Ich schoß aus der rechteckigen Öffnung im Boden nach oben. Schlug einen Purzelbaum. Kam auf die Beine und schoß. Mit meiner Gefechtsroutine konnte ich wenigstens erreichen, daß einer von beiden nicht richtig traf.
    Niemand schoß auf mich, niemand klatschte meiner Vorstellung Beifall. Der tiefe Wald war still und schien völlig leer zu sein. Die Ungeheuer waren verschwunden… und das Haus ebenfalls.
110. Kapitel
    Ich schlug die Richtung ein, aus der Sampson und ich gekommen waren. Es war ein Weg, der aus dem Wald hinausführte, und vielleicht schlugen ihn auch Casanova und Will Rudolph ein. Ich ließ Sampson und die Frauen äußerst ungern zurück, aber ich hatte keine andere Wahl, keine andere Möglichkeit. Ich steckte die Glock in die Schulterhalfter und rannte. Immer schneller, als meine Beine wieder funktionierten, sich daran erinnerten, schnell zu rennen.
    Eine frische Blutspur führte ein paar Meter in das dichte Unterholz hinein. Einer von beiden blutete stark. Ich hoffte, er würde bald sterben. Wie auch immer, ich war auf dem richtigen Weg. Ranken und dornige Büsche zerrten an meinen Armen und Beinen, während ich durch das Dickicht lief. Belaubte Zweige peitschten gegen mein Gesicht. Das war mir gleichgültig. Ich rannte über einen Kilometer, so kam es mir jedenfalls vor. Ich schwitzte, quälende Schmerzen liefen durch meine Brust. Mein Kopf fühlte sich so heiß an wie der Motor eines überhitzten Autos. Jeder Schritt erschien mir schwerer als der vorherige. Soweit ich wußte, verringerte ich den Abstand zwischen mir und den beiden. Oder waren sie vielleicht hinter mir? Vielleicht hatten sie beobachtet, wie ich herauskam? Waren mir gefolgt? Umkreisten mich von hinten? Ich wollte nicht, daß es zwei gegen einen zu Ende ging.
    Ich hielt Ausschau nach weiteren Blutspuren oder zerfetzter Kleidung. Nach einem Zeichen, daß sie hier gewesen waren. Meine Lungen brannten jetzt, und ich war durchnäßt vom Schweiß. Meine Beine taten weh und verkrampften sich. Ich sah eine Rückblende vor mir, eine Flut von Bildern. Ich lief mit Marcus Daniels in den Armen

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