Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
machte die erste Tür auf der rechten Seite auf- und da war sie. Da war Scootchie. Der beste Anblick auf der ganzen Welt. Endlich strömten mir die Tränen aus den Augen. Jetzt konnte ich nicht mehr sprechen. Ich glaubte, nichts werde die Erinnerung an das, was sich zwischen uns abspielte, je auslöschen können. An jedes Wort, jeden Blick, jede Nuance.
    »Ich habe gewußt, daß du kommst, Alex«, sagte Naomi. Sie wankte in meine Arme und hielt mich fest.
    »Oh, liebe, liebe Naomi«, flüsterte ich. Ich fühlte mich, als wäre mir eine tonnenschwere Last abgenommen worden.
    »Dafür hat sich alles gelohnt. Fast alles.«
    Ich mußte sie aus der Nähe ansehen. Ich nahm ihr kostbares Gesicht in beide Hände. Sie wirkte in dem Raum so zerbrechlich und winzig. Aber sie lebte! Ich hatte sie endlich gefunden. Ich rief nach Sampson.
    »Ich habe Naomi gefunden! Wir haben sie gefunden, John! Hier drin! Wir sind hier drin!«
    Scootchie und ich hielten uns in den Armen, genau wie früher. Falls ich es je bereut hatte, Kriminalpolizist geworden zu sein, dieser Augenblick entschädigte mich für alles. Ich begriff jetzt, daß ich geglaubt hatte, sie sei tot – ich hatte den Kampf nur nicht aufgeben können. Gib niemals auf.
    »Ich habe gewußt, daß du kommst. Ich habe es geträumt. Für diesen Augenblick habe ich gelebt. Ich habe jeden Tag gebetet, und jetzt bist du da.« Naomi gelang das wunderbarste Lächeln, das ich je gesehen habe. »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch. Du hast mir wahnsinnig gefehlt. Allen hast du gefehlt.« Nach einem Augenblick löste ich mich behutsam von Naomi.
    Ich dachte an die Ungeheuer, an das, was jetzt in ihnen vorgehen mußte. Sie schmiedeten immer noch Pläne. Leopold und Loeb als Erwachsene, die perfekte Verbrechen begingen.
    »Bist du auch wirklich okay?« Ich lächelte schließlich, jedenfalls war es der Versuch eines Lächelns.
    Ich sah, wie etwas von der alten Eindringlichkeit in Naomis Blick zurückkehrte. »Alex, geh. Laß die anderen heraus«, drängte sie mich. »Bitte laß die anderen aus den Käfigen frei, in die er uns gesperrt hat.«
    In diesem Augenblick hallte ein seltsamer, schrecklicher Laut auf dem Flur wider. Ein Schmerzensschrei. Ich rannte aus Naomis Zimmer und sah etwas, das ich mir nie hätte vorstellen können, nicht in meinen schlimmsten Alpträumen.
109. Kapitel
    Der laute, tiefe Hilferuf war von Sampson gekommen. Mein Partner war in ernster Gefahr. Zwei Männer, die beide makabre Masken trugen, hatten sich auf ihn gestürzt. Casanova und Rudolph? Wer hätte es sonst sein können?
    Sampson war auf dem Flur zu Boden gegangen. Sein Mund stand offen vor Schock und Schmerz. Ein Messer oder ein Eispickel ragte aus seinem Rücken.
    Es war eine Situation, mit der ich beim Streifefahren auf Washingtons Straßen schon zweimal konfrontiert worden war. Ein Partner in Gefahr. Ich hatte keine andere Wahl und vermutlich nur eine Chance. Ich zögerte nicht. Ich hob die Glock und schoß. Mit dem schnellen Schuß überraschte ich sie. Sie hatten nicht damit gerechnet, daß ich schoß, während sie Sampson festhielten. Das größere Ungeheuer faßte sich an der Schulter und fiel nach hinten. Das andere sah mich über den Flur hinweg an. Das kalte Starren der zornigen Totenmaske war eine Warnung. Immerhin hatte ich die beiden am Schlimmsten gehindert. Ich schoß ein zweites Mal, zielte auf die zweite Totenmaske. Plötzlich gingen in dem unterirdischen Haus alle Lichter aus. Gleichzeitig dröhnte aus in den Wänden verborgenen Lautsprechern Rock-’n’-Roll-Musik. Axl Rose brüllte »Welcome to the Jungle«.
    Im Flur wurde es pechschwarz. Die Rockmusik brachte die Fundamente des Gebäudes zum Erbeben. Ich klammerte mich an die Wand und ging stetig auf die Stelle zu, wo Sampson zu Boden gegangen war.
    Meine Augen bohrten sich in die Dunkelheit, und eine schreckliche Furcht ging über mich hinweg. Sie hatten Sampson überwältigt, und das war alles andere als einfach. Die beiden schienen aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Gab es einen zweiten Zugang? Ich hörte ein vertrautes, lautes Grollen. Sampson hatte sich aufgerichtet. »Ich bin hier. Hab’ wohl nicht auf mich aufgepaßt«, brachte er keuchend heraus.
    »Sprich nicht.« Ich näherte mich der Stelle, von der seine Stimme gekommen war. Ich wußte jetzt ungefähr, wo er war. Ich befürchtete, die beiden seien nicht fort. Sie hatten nur ihre Chancen verbessert, und ich war mir sicher, daß sie darauf warteten, mich

Weitere Kostenlose Bücher