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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Cross in sein Muster?« fragte Sampson ruhig. »Soweit der Krisenstab bis jetzt ein Muster herausbekommen hat?« Nick Ruskin antwortete nicht. Ich merkte ihm nicht an, ob er darüber nachdachte oder nur rücksichtsvoll sein wollte. »Klebt Naomis Bild an der Anschlagtafel des FBI? An der Anschlagtafel mit den Schönen und dem Ungeheuer?« fragte ich Ruskin.
    »Ja«, antwortete schließlich Davey Sikes. »Ihr Bild klebt an der Anschlagtafel.«
13. Kapitel
    Laß es nicht Scootchie sein. Ihr Leben fängt eben erst an, betete ich stumm, als wir zum Tatort rasten.
    Heutzutage stießen allen möglichen unschuldigen, arglosen Menschen entsetzliche, unaussprechliche Dinge zu. In so gut wie jeder Großstadt, auch in Kleinstädten und in Hunderten von Dörfern. Aber am häufigsten schienen sich diese gewalttätigen, unvorstellbaren Verbrechen in Amerika zu ereignen.
    Ruskin schaltete hart herunter, als wir um eine scharfe Kurve bogen und blitzende rote und blaue Lichter sahen. Vor uns tauchten Autos und Notarztwagen auf, feierlich am Rand eines dichten Kiefernwalds versammelt.
    Ein Dutzend Fahrzeuge parkte wahllos am Rand der zweispurigen Bundesstraße. Hier mitten im Nirgendwo war der Verkehr spärlich. Noch waren keine Gaffer aufgetaucht, die Jagd auf Notarztwagen machten. Ruskin hielt hinter dem letzten Auto in der Schlange, einem dunkelblauen Lincoln Town Car, auf dem ebensogut Federal Bureau hätte stehen können.
    Eine Spurensicherung mit den neuesten Methoden war schon im Gange. Gelbe Bänder waren zwischen den Kiefern gespannt worden und riegelten das Gebiet ab. Zwei Notarztwagen parkten, die stumpfen Nasen auf eine Baumgruppe gerichtet. Als ich aus dem Auto stieg, war mir, als triebe ich aus meinem Körper. Mein Gesichtsfeld verengte sich.
    Es war fast, als wäre ich noch nie am Tatort eines Verbrechens gewesen. Ich erinnerte mich lebhaft an das schlimmste Erlebnis im Fall Soneji. Ein kleines Kind, an einem schlammigen Fluß gefunden. Entsetzliche Erinnerungen vermischten sich mit dem Grauen des Augenblicks. Laß es nicht Scootchie sein.
    Sampson hielt mich locker am Arm, als wir den Detectives Ruskin und Sikes folgten. Wir gingen fast anderthalb Kilometer in den dichten Wald hinein. Inmitten einer Gruppe hoher Kiefern sahen wir schließlich die Silhouetten mehrerer Männer und weniger Frauen.
    Mindestens die Hälfte trug dunkle Geschäftsanzüge. Es war, als wären wir auf den improvisierten Betriebsausflug einer Unternehmensberatung gestoßen oder auf ein Treffen von Großstadtanwälten oder Bankiers.
    Alles war gespenstisch, ruhig bis auf das hohle Klicken der Kameras. Vom ganzen Gebiet wurden Nahaufnahmen gemacht. Zwei Spurensicherer trugen schon durchsichtige Gummihandschuhe, hielten Ausschau nach Beweismaterial und machten sich auf Spiralblöcken Notizen.
    Ich hatte eine grausige, unwirkliche Vorahnung, daß wir jetzt Scootchie finden würden. Ich verdrängte sie, schob sie weg wie die unerwünschte Berührung durch einen Engel oder Gott. Ich drehte den Kopf heftig beiseite – als könnte mir das helfen, dem auszuweichen, was vor mir lag.
    »Bestimmt FBI«, murmelte Sampson leise, »auf dem Pfad durch die Wildnis.« Es war, als gingen wir auf ein riesiges, summendes Hornissennest zu. Sie standen herum, flüsterten sich Geheimnisse zu. Mit geschärfter Wahrnehmung hörte ich, wie Laub unter meinen Füßen zerbröselte, wie Zweige und kleine Äste knackten. Hier war ich kein Polizist. Ich war Zivilist.
    Schließlich sahen wir die nackte Leiche, jedenfalls, was davon übrig war. Am Tatort war keinerlei Kleidung zu sehen. Die Frau war mit etwas, das nach einem dicken Lederriemen aussah, an einen jungen Baum gefesselt worden. Sampson seufzte. »O Gott, Alex.«
14. Kapitel
    »Wer ist die Frau?« fragte ich leise, als wir zu der seltsamen Polizeigruppe stießen, dem »Chaos aus verschiedenen Zuständigkeitsgebieten«, wie Nick Ruskin sie genannt hatte.
    Die Tote war weiß. Zu diesem Zeitpunkt konnte man nicht sehr viel mehr über sie sagen. Vögel und andere Tiere hatten sich an ihr gütlich getan, und sie sah fast nicht mehr menschlich aus. Keine starren, starrenden Augen, nur dunkle Höhlen wie Brandwunden. Sie hatte kein Gesicht; die Haut und das Gewebe waren weggefressen. »Wer zum Teufel sind diese beiden?« fragte eine FBI-Agentin Ruskin, eine massige Blondine Anfang Dreißig. Sie war so unattraktiv wie unfreundlich, mit verschwollenen roten Lippen und einer krummen Knollennase. Wenigstens hatte sie uns das beim

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