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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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schöne Frauen abgesehen, ging mir plötzlich in der Bar auf. Er sucht sich die außergewöhnlichsten Frauen aus, die er finden kann. Er nimmt sich nur die Herzensbrecherinnen… die Frauen, die jeder will, die aber so gut wie niemand bekommt. Irgendwo hier in der Nähe sammelt er sie.
    Warum außergewöhnliche Frauen? fragte ich mich. Daraufgab es eine mögliche Antwort. Weil er sich auch für außergewöhnlich hält.
24. Kapitel
    Fast hätte ich Mary Ellen Klouk noch einmal besucht, aber ich überlegte es mir anders und kehrte in das Washington Duke Inn zurück. Ein paar Nachrichten warteten auf mich. Die erste kam von einem Freund bei der Polizei von Washington. Er arbeitete an Informationen, die ich für ein sinnvolles Psychogramm von Casanova brauchte. Ich hatte einen Laptop mitgebracht und hoffte, bald mit der Arbeit anfangen zu können. Ein Reporter namens Mike Hart hatte viermal angerufen. Ich erinnerte mich an seinen Namen, und ich kannte seine Zeitung ein Boulevardblatt in Florida namens National Star. Der Reporter hatte den Spitznamen Knall-Hart. Ich rief KnallHart nicht zurück. Ich war einmal auf der Titelseite des Star erschienen, und für ein Leben reichte das. Detective Nick Ruskin hatte endlich doch noch zurückgerufen. Er hatte eine kurze Nachricht hinterlassen. Bei uns nichts Neues. Melde mich wieder. Es fiel mir schwer, das zu glauben. Ich traute weder Detective Ruskin noch seinem treuen Kumpan Davey Sikes. Ich fiel in einem bequemen Sessel in meinem Zimmer in einen unruhigen Schlaf und hatte äußerst lebhafte Alpträume. Ein Ungeheuer, das aus einem Gemälde von Edvard Munch hätte stammen können, machte Jagd auf Naomi. Ich konnte ihr nicht helfen; ich konnte der makaberen Szene nur voller Entsetzen zuschauen. Diesen Traum brauchte ein ausgebildeter Psychotherapeut nicht groß zu deuten. Ich wachte auf und witterte, daß jemand bei mir im Hotelzimmer war.
    Ich legte ruhig die Hand auf den Kolben meines Revolvers und blieb reglos sitzen. Mein Herz hämmerte. Wie hatte jemand in das Zimmer kommen können?
    Ich stand langsam auf, blieb aber in gebückter Schießstellung. Ich schaute mich im Halbdunkel um, so gut ich konnte. Die Chintzvorhänge waren nicht ganz zugezogen, so daß von draußen soviel Licht hereinfiel, daß ich Formen ausmachen konnte. Blätterschatten tanzten an der Wand des Hotelzimmers. Sonst schien sich nichts zu regen.
    Ich überprüfte das Bad, mit dem Revolver voraus. Dann die Schränke. Ich kam mir etwas blöd vor, wie ich mit gezogenem Revolver im Hotelzimmer herumstolzierte, aber ich hatte eindeutig ein Geräusch gehört!
    Schließlich fiel mir ein Stück Papier unter der Zimmertür auf, aber ich wartete ein paar Sekunden, ehe ich das Licht einschaltete. Sicherheitshalber.
    Eine Schwarzweißpostkarte lag vor mir. Sofort gingen mir Bilder und Assoziationen durch den Kopf. Es war eine britische Kolonialpostkarte, vermutlich vom Anfang des Jahrhunderts. Damals hatten Westler solche Postkarten als Kunstgewerbe gesammelt, vor allem aber als milde Pornographie. Zu Anfang des Jahrhunderts hatten die gewagten Motive männlichen Sammlern zum Aufgeilen gedient. Ich bückte mich, um das altmodische Foto besser sehen zu können.
    Die Karte zeigte eine Odaliske, die in einer verblüffenden akrobatischen Pose eine Orientzigarette rauchte. Die Frau war dunkel, jung und schön, vermutlich unter zwanzig. Sie war nackt bis zur Taille, und ihre vollen Brüste hingen in der Fotopose verkehrt herum.
    Ich drehte die Karte mit einem Bleistift um. Die Bildlegende neben dem Platz für die Marke lautete:
    Odalisken von großer Schönheit und Intelligenz wurden sorgfältig zu Konkubinen ausgebildet. Sie lernten, anmutig zu tanzen, Musikinstrumente zu spielen und erlesene Gedichte zu schreiben. Sie waren das Wertvollste im Harem, vielleicht sogar der größte Schatz des Sultans.
    Die Bildlegende war mit Druckbuchstaben in Tinte unterschrieben. Giovanni Giacomo Casanova de Seingalt. Er wußte, daß ich hier in Durham war. Er wußte, wer ich war. Casanova hatte eine Visitenkarte hinterlassen.
25. Kapitel
    Ich lebe!
    Kate McTiernan zwang sich, langsam in einem schwach beleuchteten Raum die Augen zu öffnen… irgendwo. Nachdem sie ein paarmal geblinzelt hatte, glaubte sie, sie sei in einem Hotel, obwohl sie sich um das liebe Leben nicht daran erinnern konnte, hier abgestiegen zu sein. Ein wirklich seltsames Hotel in einem noch seltsameren Kunstfilm von Jimjarmusch. Es spielte jedoch keine Rolle.

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