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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Schenkeln. Er trug eine andere Maske. Eine, die nach Zorn aussah. Ein Muster aus Purpurrot und Knochenweiß auf einem glänzenden schwarzen Hintergrund. War er heute zornig? Waren die Masken sein Stimmungsbarometer?
    »Keine besonders gute Idee, Kate. Das hat schon eine versucht, die schlanker war als du«, sagte er mit einer Singsangstimme. »Ich hol’ dich bestimmt da nicht wieder raus. Ziemlich beschissene Todesart. Denk mal drüber nach.«
    Kate kam mühsam auf die Beine und würgte. Sie tat ihr Bestes, damit es überzeugend wirkte. »Mir ist schlecht. Ich habe gedacht, ich muß mich übergeben«, sagte sie zu Casanova.
    »Ich nehm’ dir ab, daß dir schlecht ist«, sagte er. »Das geht vorbei. Aber das ist nicht der wahre Grund dafür, daß du vor dem Klo gekniet hast. Beschäm den Teufel und sag die Wahrheit.«
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Kate. Er klang heute anders… Vielleicht verzerrten die Drogen ihr Gehör. Sie musterte die Maske. Sie schien ihn in einen anderen Menschen zu verwandeln. In einen Irren von einem anderen Schlag. War er eine gespaltene Persönlichkeit?
    »Ich möchte verliebt sein. Ich möchte wieder mit dir schlafen. Ich will, daß du dich für mich schön machst. Vielleicht in einem der hübschen Kleider von NeimanMarcus. Mit Nylonstrümpfen und hohen Absätzen.«
    Kate war entsetzt und angewidert, bemühte sich aber, es sich nicht anmerken zu lassen. Sie mußte etwas tun, etwas sagen, was ihn im Augenblick von ihr fernhielt.
    »Ich bin nicht in Stimmung, Schätzchen«, konterte Kate. »Ich bin nicht dazu aufgelegt, mich aufzudonnern.« Sie konnte den Sarkasmus nicht ganz aus ihrer Stimme heraushalten. »Ich habe Kopfschmerzen. Was ist es denn eigentlich für ein Tag? Ich war heute noch nicht draußen.«
    Er lachte. Ein fast normales Lachen, ein recht freundliches Lachen hinter der bösen Maske. »Ein sonniger blauer Himmel über Carolina, Kate. Temperatur fast dreißig Grad. Einer der besten zehn Tage im Jahr.« Mit einer Hand riß er sie plötzlich hoch. Er zerrte heftig an ihrem Arm – als wollte er ihn auskugeln. Kate schrie, als ein starker Schmerz durch ihren Arm fuhr. Der Schmerz explodierte hinter ihren Augen.
    Wütend, voller Panik streckte sie die Hand aus und zog an der Maske.
    »Blöd! Blöd!« schrie er ihr ins Gesicht. »Und dabei bist du doch gar kein blödes Weib!«
    Kate sah die Betäubungspistole in seiner Hand und begriff, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Er zielte auf ihre Brust und schoß. Sie versuchte, stehenzubleiben, zwang sich dazu, aber sie hatte keine Kraft mehr und sackte zu Boden.
    Jetzt drehte er durch. Sie sah benommen zu ihm auf, als sein Stiefel nach ihr trat. Ein Zahn drehte sich langsam auf dem Holzboden.
    Der wirbelnde Zahn faszinierte sie. Es überraschte sie völlig, als sie merkte, daß es ihr Zahn war.
    Sie schmeckte Blut und spürte, wie ihre Lippen taub wurden. Es klingelte hohl in Kates Ohren, als sie das Bewußtsein verlor. Sie klammerte sich an das, was sie gesehen hatte. Casanova wußte, daß sie einen Teil seines Gesichts gesehen hatte.
    Eine glatte rosa Wange; kein Bart, kein Schnurrbart. Sein linkes Auge – blau.
35. Kapitel
    Naomi Cross zitterte, als sie sich gegen die verriegelte Tür preßte, die ihr Zimmer versperrte. Irgendwo in dem Schreckenshaus schrie eine Frau.
    Durch die Lärmdämmung, die er eingebaut hatte, dämpften die Wände das Geräusch, aber es war trotzdem zum Fürchten. Naomi merkte, daß sie sich in die Hand biß. Heftig. Sie war sich sicher, daß er jemanden umbrachte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen.
    Die Schreie hörten auf.

    Naomi preßte sich stärker gegen die Tür, spannte die Ohren an, um etwas zu hören.
    »O nein, bitte«, flüsterte sie, »laß sie nicht tot sein.« Naomi lauschte lange dem elektrisierenden Schweigen. Schließlich wich sie von der Tür zurück. Sie konnte für die arme Frau nichts tun. Niemand konnte etwas tun. Naomi wußte, daß sie im Augenblick Wohlverhalten zeigen mußte. Wenn sie gegen eine seiner Regeln verstieß, würde er sie schlagen. Das durfte sie nicht zulassen.
    Er schien alles über sie zu wissen. Was sie gern trug, was für Unterwäschegrößen sie hatte, ihre Lieblingsfarben, sogar die Farbnuancen, die sie bevorzugte. Er wußte über Alex Bescheid, über Seth Samuel, sogar über ihre Freundin Mary Ellen Klouk. »Das große, hübsche blonde Ding«, nannte er sie. Ding. Casanova war völlig abartig; er war versessen auf Rollenspiele und eingebildete

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