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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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vor allem die Mädchen: Susanne, Marjorie, Kristin, Carole Anne und Kate. Kristin und ich waren die jüngsten – Zwillinge. Dann waren da noch Mary, unsere Mutter, und Martin, unser Vater. Über Martin werde ich nicht viel sagen. Meine Mutter hat ihn hinausgeworfen, als ich vier war. Er war sehr dominant und konnte manchmal so bösartig sein wie eine getretene Viper. Zum Teufel mit ihm. Ich bin über meinen Vater schon lange hinweg.«
    Kate sprach noch etwas weiter, dann unterbrach sie sich und sah mir tief in die Augen. »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, was für ein großartiger Zuhörer Sie sind? Sie vermitteln mir den Eindruck, daß Sie sich für alles interessieren, was ich sage. Deshalb rede ich so gern mit Ihnen. Diese Geschichte habe ich noch nie jemandem ganz erzählt, Alex.«
    »Mich interessiert wirklich, was Sie zu sagen haben. Es ist ein gutes Gefühl, daß Sie das mit mir teilen, daß Sie mir so weit vertrauen.«
    »Ich vertraue Ihnen. Es ist keine besonders schöne Geschichte, also muß ich Ihnen sehr vertrauen.«
    »Das spüre ich«, sagte ich. Weder fiel mir auf, wie schön ihr Gesicht war. Sie hatte große, wunderschöne Augen. Ihre Lippen waren weder zu voll noch zu schmal. Ich wurde ständig daran erinnert, warum Casanova sie ausgewählt hatte.
    »Meine Schwestern, meine Mutter, sie waren in meiner Kindheit so großartig. Ich war ihre kleine Sklavin und gleichzeitig ihr Liebling. Es kam nicht viel Geld ins Haus, deshalb gab es immer viel zu tun. Wir machten unser Gemüse und Obst selbst ein, kochten Marmelade. Wir nahmen Wäsche zum Waschen und Bügeln an. Tischlerten selbst, machten die Klempnerarbeiten selbst, reparierten das Auto selbst. Wir hatten Glück: Wir mochten uns. Wir lachten immerzu und sangen den neuesten Hit aus dem Radio. Wir lasen viel, wir sprachen über alles, vom Recht auf Abtreibung bis zu Rezepten. Sinn für Humor war bei uns zu Hause Pflicht. Unser Motto war: Sei nicht so ernst.«
    Schließlich erzählte mir Kate, was der Familie McTiernan zugestoßen war. Ihre Geschichte, ihr Geheimnis kam in einem aufgewühlten Ausbruch heraus, der ihr Gesicht verfinsterte. »Als erste wurde Marjorie krank. Die Diagnose lautete Eierstockkrebs. Margie starb mit sechsundzwanzig. Sie hatte schon drei Kinder. Dann starben der Reihe nach Susanne, meine Zwillingsschwester Kristin und meine Mutter. Alle an Brust- oder Eierstockkrebs. Damit waren nur noch Carole Anne, ich und mein Vater übrig. Carole Anne und ich witzelten, wir hätten den bösartigen Zug meines Vaters geerbt, deshalb sei es uns bestimmt, an Herzinfarkten zu sterben.«
    Kate senkte plötzlich den Kopf und drehte ihn zur Seite. Dann sah sie wieder zu mir auf. »Ich wollte sagen, ich weiß nicht, warum ich Ihnen das erzählt habe. Aber ich weiß es. Ich mag Sie. Ich möchte Ihre Freundin sein. Ich möchte, daß Sie mein Freund sind. Ist das möglich?«
    Ich wollte etwas über meine Gefühle sagen, aber Kate hinderte mich daran. Sie legte mir die Fingerspitzen auf die Lippen. »Werden Sie nicht gleich sentimental. Fragen Sie mich jetzt nicht mehr nach meinen Schwestern. Erzählen Sie mir etwas, was Sie anderen Leuten nie erzählen. Erzählen Sie es mir schnell, ehe Sie es sich anders überlegen. Verraten Sie mir eines Ihrer großen Geheimnisse, Alex.«
    Ich dachte nicht darüber nach, was ich sagen würde. Ich ließ es einfach herauskommen. Nach dem, was Kate mir erzählt hatte, wirkte das fair. Außerdem wollte ich etwas mit ihr teilen; ich wollte mich Kate anvertrauen, wenigstens herausbekommen, ob ich es konnte.
    »Seit Marias Tod bin ich verpfuscht«, verriet ich Kate McTiernan eines meiner Geheimnisse, etwas, das ich in mir verschlossen hielt. »Ich ziehe mich jeden Morgen an, setze eine gesellige Miene auf, schnalle an manchen Tagen meinen Revolver um… aber meistens fühle ich mich hohl. Nach Marias Tod bin ich eine Beziehung eingegangen, und es ist nichts daraus geworden. Sie ist auf spektakuläre Weise gescheitert. Jetzt bin ich nicht bereit, wieder eine Beziehung einzugehen. Ich weiß nicht, ob ich je dazu bereit sein werde.«
    Kate sah mir in die Augen. »Oh, Alex, du irrst dich. Und ob du bereit bist«, sagte sie ohne den geringsten Zweifel in den Augen oder in der Stimme. Funken. Freunde.
    »Ich möchte auch, daß wir Freunde sind«, sagte ich schließlich zu ihr. So etwas sagte ich selten und nie so schnell.
    Als ich über den Tisch hinweg Kate anschaute, den glühenden Docht einer fast heruntergebrannten Kerze

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