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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Er hatte einen gemeißelten Körper, einen wunderbaren Knochenbau und außerdem einen sensationellen Torso. Ja, sie war in Alex Cross verknallt. Verständlich; angenehm. Bloß war es vielleicht mehr als Verknalltheit. Kate wollte Alex in seinem Hotel in Durham anrufen. Sie griff ein paarmal zum Hörer. Nein! Das ließ sie nicht zu. Zwischen ihr und Alex Cross würde sich nichts abspielen. Sie war Assistenzärztin und wurde nicht jünger. Er lebte mit seinen beiden Kindern und seiner Großmutter in Washington. Außerdem waren sie sich zu ähnlich, es konnte nicht funktionieren. Er war ein willensstarker Schwarzer, sie war eine äußerst willensstarke Weiße. Er war Kriminalpolizist… und außerdem war er sensibel, sexy und großzügig. Es war ihr gleich, ob er schwarz, grün oder lila war. Er brachte sie zum Lachen; er machte sie so glücklich wie eine Muschel im tiefen, feuchten Sand.
    Aber zwischen ihr und Alex würde sich nichts abspielen. Sie würde einfach in ihrer furchterregenden Wohnung sitzen bleiben. Ihren billigen Pinot Blanc trinken. Ihren schlechten, pseudoromantischen Hollywoodfilm anschauen. Sich fürchten. Ein bißchen geil werden. Es schlimmer werden lassen. Verdammt noch mal, das würde sie tun. Zur Stärkung ihres Charakters. Sie mußte jedoch zugeben, daß sie Angst in ihrer Wohnung hatte. Sie haßte dieses Gefühl. Sie wollte, daß dieser beschissene Wahnsinn aufhörte, aber er wich nicht. Nicht einmal annähernd. Zwei grauenhafte Ungeheuer waren immer noch auf freiem Fuß. Sie hörte ständig überall im Haus unheimliche Geräusche. Knarrendes altes Holz. Klappernde Fensterläden. Windglöckchen, die sie an eine alte Ulme vor dem Haus gehängt hatte. Die Glöckchen erinnerten sie an das Blockhaus in Big Sur. Sie mußte sie morgen abnehmen – wenn nicht früher.
    Schließlich schlief Kate mit dem Weinglas, das eigentlich ein altes Marmeladeglas war, auf dem Schoß ein. Das Glas war eine Reliquie aus dem Haus in West Virginia. Sie und ihre Schwestern hatten sich beim Frühstück manchmal darum gestritten. Das Glas kippte um und ergoß sich auf die Bettdecke. Es spielte keine Rolle. Kate war tot für die Welt. Wenigstens für eine Nacht.
    Sie trank normalerweise nicht viel. Der Pinot Blanc warf sie um, als wäre sie von einem der Güterzüge überfahren worden, die in ihrer Kindheit durch Birch gerattert waren. Sie wachte um drei Uhr morgens mit heftigen Kopfschmerzen auf und stürzte ins Bad, wo sie sich übergeben mußte.
    Bilder aus Psycho blitzten vor ihr auf, als sie sich über das Becken beugte. Sie dachte, Casanova sei wieder im Haus. Er war im Bad, nicht wahr? Nein – natürlich war niemand hier… Bitte, mach, daß das aufhört. Daß es ein Ende nimmt… gleich… sofort!
    Sie ging ins Bett zurück und kroch unter die Decke. Sie hörte den Wind, der an den Läden rüttelte. Hörte die albernen Glöckchen. Sie dachte an den Tod – ihre Mutter, Susanne, Marjorie, Kristin. Alle fort. Kate McTiernan zog sich die Decke über den Kopf. Sie fühlte sich wieder wie ein kleines Mädchen, das Angst vor dem schwarzen Mann hatte. Okay, damit wurde sie fertig. Das Problem war, daß sie Casanova und die grauenhafte Totenmaske vor sich sah, sobald sie die Augen zumachte. Tief in ihrer Brust bewahrte sie ein Geheimnis: Er würde wiederkommen, nicht wahr?
    Um sieben Uhr morgens klingelte das Telefon. Es war Alex. »Kate, ich war in seinem Haus«, sagte er.
79. Kapitel
    Gegen zehn an dem Abend, an dem wir aus Kalifornien zurückkamen, fuhr ich nach Hope Valley, einem Wohnviertel in Durham. Ich war allein auf dem Weg zu Casanova. Doktor Detective Cross saß wieder im Sattel.
    Es gab drei Anhaltspunkte, die ich bei der Aufklärung des Falles für wesentlich hielt. Ich ging sie auf der Fahrt noch einmal durch. Da war die schlichte Tatsache, daß beide »perfekte Verbrechen« begingen. Da war der Aspekt der Zwillingsbildung, die Beziehung zwischen Casanova und dem Gentleman. Da war das Rätsel des verschwundenen Hauses.
    Eine dieser Informationen oder alle drei mußten zu etwas fuhren. Vielleicht tat sich etwas in Hope Valley, dem Vorort von Durham. Ich hoffte es.
    Ich fuhr langsam die Old Chapel Hill Road entlang, bis ich zu einer portalähnlichen Einfahrt aus weißen Ziegeln kam, die zu den gehobenen Anwesen von Hope Valley führte. Ich hatte das Gefühl, mir sei verwehrt, durch dieses Tor zu fahren, ich sei vielleicht der erste Schwarze ohne Arbeiteroverall, der es passierte. Ich wußte, daß ich ein

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