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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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hatte. Ich wollte, daß er denselben Druck erlebte, denselben Streß, dieselbe Angst, die uns alle verfolgte. Ich wollte Dr. Wick Sachs etwas antun. Ich haßte ihn mehr, als ich mir je hätte vorstellen können. Auf dem Schreibtisch lag der Katalog eines Lieferanten von erotischen Büchern und Zeitschriften:
    Nicholas J. Soberhagen , 1115 Victory Boulevard, Staten Island. Besuch nach Vereinbarung.
    Ich machte mir schnell eine Notiz. Ich wollte auch Nicholas Soberhagen etwas antun.
    Sachs oder sonst jemand hatte mehrere Bücher im Katalog angekreuzt. Ich blätterte ihn schnell durch, las, während ich mit einem Ohr auf Autogeräusche auf der Straße lauschte. Die Zeit wurde jetzt knapp.
    Der geheime Orden der heiligen Theresa. Lassen Sie sich das nicht entgehen! Dieser Nachdruck der äußerst seltenen Originalausgabe stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es handelt sich um wahre Erinnerungen an die Benutzung der Rute in einem spanischen Nonnenkloster außerhalb von Madrid.
    Der Liebesmeister. Lebhafte sexuelle Abenteuer einer Tänzerin in Berlin; ihre Begegnungen mit diversen Sexbesessenen. Für jeden ernsthaften Sammler!
    Die Erlösung. Ein interpretierender Erstlingsroman über das wahre und fiktive Leben des französischen Massenmörders Gilles de Rais.
    Ich warf einen Blick auf die Holzregale direkt hinter dem Schreibtisch. Wie lange sollte ich mein Glück im Haus noch auf die Probe stellen? Es war spät; Sachs und seine Familie mußten bald zurückkommen. Ich blieb an einem Regal hinter dem Schreibtischsessel stehen.
    Mein Herz verkrampfte sich, als ich mehrere Bücher über Casanova sah. Ich las die Titel mit angehaltenem Atem:
    Casanovas Memoiren
    Casanova. 102 erotische Kupferstiche
    Casanovas wunderbarste Liebesnächte
    Ich dachte an die beiden Kinder, die in diesem Haus wohnten, Nathan und Faye Anne, es war ein Jammer um sie. Ihr Vater, Dr. Wick Sachs, hatte in diesem Raum seine delirierenden, üblen Phantasien. Er ließ sich von seinen schmutzigen Büchern, von seiner Erotikasammlung stimulieren; dann beschloß er, welche Phantasie er im wahren Leben verwirklichen wollte, nicht wahr? Ich konnte Sachs’ Präsenz im Raum spüren. Endlich lernte ich ihn kennen.
    War es möglich, daß er die Frauen ganz in der Nähe gefangenhielt? Irgendwo in der Stadt, wo wir niemals suchen würden? Hatte deshalb keine Suchaktion das Schreckenshaus entdeckt? War es irgendwo in diesem äußerst respektablen Vorort von Durham? War Naomi in der Nähe, wartete darauf, gefunden zu werden? Je länger sie gefangengehalten wurde, desto gefährlicher wurde ihre Lage.
    Ich hörte oben ein Geräusch und horchte angespannt, aber alles war still. Vielleicht war es irgendein Elektrogerät gewesen oder nur der Wind oder ein loses Teil in meinem Schädel. Es war allerhöchste Zeit, das Haus zu verlassen. Ich rannte nach oben und durch den Hintereingang und über den Patio hinaus. Ich war versucht gewesen, ein Kreuz für Cross auf den Katalog auf Sachs’ Schreibtisch zu zeichnen, mein Zeichen zu hinterlassen. Ich widerstand dem Impuls. Er wußte, wer ich war. Er hatte sich gleich nach meiner Ankunft in Durham bei mir gemeldet. Aber jetzt war ich heiß!
    Kurz nach Mitternacht war ich wieder in meinem Hotelzimmer. Ich fühlte mich leer und betäubt. Das Adrenalin strömte in einem wilden Tempo durch meinen Körper.
    Ich war kaum hereingekommen, als das Telefon klingelte. Ein unangenehmes, hartnäckiges Hotelklingeln, das forderte, den Hörer abzunehmen.
    »Wer zum Teufel?« murmelte ich. Ich war inzwischen halb von Sinnen. Ich wollte hinausrasen in die südliche Nacht, Hals über Kopf nach Naomi suchen. Ich wollte Dr. Wick Sachs packen und die Wahrheit aus ihm herausprügeln. Ich war bereit, alles zu tun.
    »Ja? Wer ist dran?« sagte ich etwas zu laut in den Hörer. Es war Kyle Craig.
    »Also?« fing er an. »Was hast du rausgekriegt?«
81. Kapitel
    Wieder war der Morgen angebrochen; im Grunde hatte sich bei der makabren Ermittlung nichts geändert. Kate war immer noch meine Verbrechenspartnerin. Sie hatte es so gewollt, aber ich war einverstanden. Sie kannte Casanova besser als wir anderen zusammengenommen.
    Sie und ich beobachteten das große, schöne Haus der Sachs’ von einem dichten Tannenwald aus, oberhalb der Old Chapel Hill Road. Wir hatten Wick Sachs an diesem Morgen schon einmal gesehen. Unser Glückstag.
    Die Bestie war munter und zeitig auf. Er war groß und sah professoral aus, mit glatt zurückgekämmtem rotblonden Haar und einer

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