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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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überlassen.«
    »Wie immer«, meinte er. »Also gut. Kommen wir dazu, was Alex bis jetzt noch nicht gesagt hat. Karten auf den Tisch. Es gibt zwei Gründe dafür, dass nur ein Team Detectives mit der Aufklärung der Morde betraut wurde. Erstens: Sie sind in dieser Gegend verübt worden. Wir wissen, dass die ganze Scheiße, die in Washington bergab fließt, irgendwann hier ankommt. Zweitens: Fast alle Beamten im Department sind auf Jack und Jill angesetzt. Schließlich murksen die beiden reiche Weiße ab. Auf dem Capitol Hill haben alle eine Heidenangst. Deshalb muss natürlich alles andere stehen und liegen gelassen werden. Zwei kleine schwarze Kinder spielen da kaum eine Rolle – nicht im großen Plan, nicht im großen Rahmen .«
    »Sampson und ich haben an den Morden des Truth-Killers gearbeitet«, nahm ich den Faden auf und senkte ein wenig die Stimme. »Ganz auf eigene Faust. Wir müssen unsere eigene Observierung durchführen«, fügte ich hinzu, damit alle wussten, worum es ging. »Jetzt brauchen wir Hilfe. Es handelt sich um einen größeren Mordfall. Unser Pech ist, dass es in Washington derzeit zwei größere Mordfälle gibt.«
    »Ich habe nur einen Fall im Kopf«, erklärte Rakeem Powell. »Ratet mal, welchen.«
    »Also, den Dicken habt ihr an Bord«, sagte Jerome Thurman mit seiner hohen Stimme und streckte seinen kurzen kräftigen Keulenarm in die Luft. »Ich bin dabei. Ich stehe auf eurer Nicht-Einkommensliste, mitsamt allen Risiken der vorgezogenen Zwangspensionierung. Hört sich toll an.«
    »Mein Junge geht auf die Sojourner Truth School, Alex«, sagte Shawn Moore. »Ich bin auch dabei. Ich hoffe, ich kann die Zeit irgendwie bei Jack und Jill abzweigen.«
    Wir lachten über diese gezwungen scherzhaften Bemerkungen. Das war nun mal unsere Art, nahezu unlösbare Probleme anzugehen. Jetzt machten wir uns zu fünft an die Arbeit. Allerdings hatten wir keine Ahnung, wie diese Arbeit aussah.
    Fest stand, dass es in Washington zurzeit zwei große Mordfälle gab – und nun gab es zwei Sondereinsatzkommandos, die versuchten, diese Fälle zu lösen. Na ja, anderthalb Sondereinsatzkommandos.
    »Möchte jemand einen Cocktail?«, fragte Jerome Thurman mit sanfter, kultivierter Stimme. Man hätte meinen können, wir wären im alten Cotton Club in Harlem, als er seinen verbeulten Flachmann herumgehen ließ, seinen ständigen Begleiter zu den Spielen der Washington Redskins.
    Wir alle nahmen einen Schluck – oder zwei oder drei.
    Wir waren Blutsbrüder.
27.
    Ich arbeitete von fünf Uhr morgens bis drei Uhr nachmittags am Jack-und-Jill-Fall. Ich und zehntausend genervte Polizisten in und um Washington. Ich suchte nach einer möglichen Verbindung zwischen Senator Fitzpatrick und Natalie Sheehan. Wir schauten uns sogar neuere Fotos an, die in den vergangenen Monaten von beiden aufgenommen worden waren. Vielleicht zeichnete sich auf dem Hintergrund eines Schnappschusses irgendetwas Interessantes ab. Oder noch besser – zeichnete sich zweimal ab. Ich ließ einen Detective sämtliche Sexshops in und um Washington abklappern. Er nannte diesen Auftrag den ultimativen Wichsjob.
    Um halb vier traf ich Sampson im Boston-Market-Restaurant an der Pennsylvania Avenue. Es war Zeit für unseren zweiten Job. Unseren »anderen« Mordfall, den »zweitrangigen« Fall. Dieses Arrangement war eindeutig besser – nicht toll, aber eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den vergangenen Tagen voller Enttäuschungen, Gräuel und Wahnsinn.
    »Ich glaube, du hast den Finger genau auf einen wunden Punkt gelegt, Alex«, meinte Sampson bei glasiertem Hackbraten und hausgemachtem Kartoffelpüree. »Der Truth-Killer ist ein Amateur. Er ist schlampig. Vielleicht ein Anfänger im Mordgeschäft. Auch am zweiten Tatort hat er überall seine Fingerabdrücke hinterlassen. Die Techniker haben diese Abdrücke und ein paar Haare und Fäden von der Kleidung. Den Fingerabdrücken nach zu urteilen, ist der Mörder ein kleinwüchsiger Mann, möglicherweise eine Frau. Wenn dieses Wiesel nicht vorsichtig ist, werden wir seinen – oder ihren – Wieselarsch bald erwischen.«
    »Vielleicht will der Mörder genau das «, sagte ich zwischen zwei Bissen vom Hackbraten-Sandwich, das mit ziemlich lekkerer Tomatensoße gewürzt war. »Oder der Mörder will, dass wir ihn für einen Anfänger halten. Das könnte seine Masche sein. Soneji käme auf so ‘ne Idee.«
    Sampson grinste. Es war sein bestes Killerlächeln. »Musst du alles doppelt und dreifach

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