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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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herausgerutscht. Scheiße.
Sie schüttelte den Kopf und schien aus irgendeinem Grund amüsiert. »Nein, nein. George ist Anwalt... oder besser, Lobbyist auf dem Capitol Hill. Zum Glück bemüht er sich nur, die Interessen der Energiebetreiber zu fördern. Occidental Petroleum, Pepco Energy Company, Edison Electric Institute. Damit kann ich leben.« Sie lachte. »Na ja, meistens jedenfalls.« Ihr Blick war unschuldig, aber nicht naiv. Vielleicht ein bisschen verschwörerisch.
»Na schön. Ich wollte die Neuigkeit über unseren mutmaßlichen Täter weitergeben. Vielleicht haben wir diesmal wirklich einen Verdächtigen«, sagte ich. »Jetzt muss ich wieder losflitzen.« Ich wandte mich um.
»Nein!«, sagte Christine Johnson. Verblüfft hielt ich inne.
Sie bedachte mich mir ihrem wissenden Lächeln. Berückend und hinreißend.
»Auf den Fluren wird nicht gerannt!« Sie zwinkerte mir zu. »Kapiert?« Niedlich.
Ich lachte. Auf dem Weg zurück zur Arbeit war ich für einen kurzen, strahlenden Moment in Hochstimmung. Ich mochte sie sehr. Wer nicht? Vielleicht konnten wir irgendwie Freunde werden. Na ja, wahrscheinlich nicht.
Nichts entwickelte sich richtig. Nichts funktionierte. Ein alter weißer Obdachloser war das Beste, was wir hatten. Es war keine schlechte Polizeiarbeit, aber es reichte nicht. Bei weitem nicht. Zwei unmögliche Fälle! O Gott!
Abends parkte ich meinen Wagen auf der Straße und observierte die Truth School ein paar Stunden lang. Die Schule meines Sohnes. Vielleicht kam ja ein weißer Obdachloser vorbei – aber er kam nicht .
Ich verließ den Beobachtungsposten, eine Stunde nachdem Christine Johnson den ihren verlassen hatte.
40.
    »Was hältst du von unserer bisherigen Fahrt auf dem fliegenden Teppich? Auf der Skala von eins bis elf?«, fragte Jack Jill, fragte Sam Sara. Sie schwebten hoch über der ländlichen Gegend Marylands.
    »Es ist wunderschön und wahnsinnig aufregend. Unglaublich. Die reine Freude, wie ein Vogel zu fliegen.«
»Man kann sich kaum vorstellen, dass es eigentlich Arbeit ist. Aber es ist so, Affengesichtchen. Das könnte wichtig für uns sein. Für das Spiel und für alles, was wir tun.«
»Ich weiß, Sam. Ich schaue mir alles genau an.«
»Ja, stimmt. Immer peinlich penibel.«
Die beiden saßen im engen Cockpit eines Blanik L-23 Motorseglers. Sie waren mit dem Segler vom Frederick Municipal Airport in Maryland gestartet, ungefähr eine Stunde vom Zentrum Washingtons entfernt. Was für ein Genuss, dachte Sara. Die perfekte Metapher. Die lahme Ente flog. Unglaublich. Ihr ganzes Leben war jetzt so.
Unten sah sie die Stadt Frederick mit den vielen Beispielen für deutsche Kolonialarchitektur. Sie konnte sogar mehrere der Konditoreien auf dem Antique walk erkennen. Der Himmel hing voller Kumuluswolken, die wie Baumwollbälle über ein ruhiges Meer glitten. Sara hatte Sam erzählt, dass sie mal mit einem Segelflugzeug geflogen war und dass dieser Flug »fast das Schönste war, was ich je erlebt habe«. Darauf hatte Sam erwidert: »Wir fliegen morgen Nachmittag. Ich kenne den perfekten Platz, Affengesichtchen. Ich möchte über Camp David hinwegfliegen, wo der Präsident sich aufhält. Ich will mir Präsident Byrnes’ Ferienrefugium von oben ansehen. Ich will eine imaginäre Bombe auf seinen Arsch werfen.«
Sam Harrison wusste bereits sehr viel über Camp David, dennoch könnte der Blick aus der Luft von Nutzen sein. Ein Angriff auf den Urlaubssitz des Präsidenten war eine sehr reale Möglichkeit, was die weiteren Pläne anging – besonders, falls der Geheimdienst den Präsidenten weiterhin so hautnah bewachte wie in den letzten Tagen.
Für Jack und Jill war jetzt alles schwieriger geworden, aber damit hatte Jack gerechnet. Deshalb hatten sie mehrere Pläne, nicht nur einen. Der Präsident der Vereinigten Staaten würde sterben – es war nur eine Frage des Wann und des Wo . Das Wie war bereits beschlossene Sache. Bald würden auch das Wann und Wo abgehakt sein.
»Ist es nicht riskant, so dicht über Camp David zu fliegen?«, fragte Sara, was Sam ein Lächeln entlockte. Er wusste, dass Sara sich auf die Zunge gebissen hatte, als sie nach dem Start von Frederick immer näher und näher zum präsidialen Außenposten geflogen waren, immer näher an die Gefahr heran, vielleicht an die Katastrophe.
»Bis jetzt ist es nicht riskant. Segelflieger und Heißluftballons sind über Camp David ein gewohntes Bild. Viele wollen aus der Ferne mal einen Blick auf das Feriendomizil des Präsidenten

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