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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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trotz der Schürfwunden und einem Bluterguß von der Größe eines Baseballs auf Wange und Hals ein wunderschönes kleines Mädchen. Ihre Mutter mußte eine schöne Frau gewesen sein. Sie schüttelte mir die Hand.
    »So gut wie mein Daddy können Sie zwar nicht sein, aber Sie dürfen das Schlafzimmer von meinem Daddy jederzeit betreten«, sagte sie, »natürlich nur, bis er wieder nach Hause kommt.«
    Ich bedankte mich bei Jannie und nickte Damon respektvoll zu. Dann verbrachte ich die nächsten anderthalb Stunden damit, nochmals Cross’ Notizen und Akten über Gary Soneji durchzugehen, die Akten reichten vier Jahre zurück. Ich suchte nach Sonejis Partner. Ich war überzeugt davon, daß der Anschlag auf Cross, wer auch immer ihn verübt hatte, kein Zufall gewesen war. Es mußte eine enge Verbindung zu Soneji geben, obwohl der immer behauptet hatte, allein zu arbeiten. Es war ein kniffliges Problem. Leider machten auch die Profilersteller in Quantico keine Fortschritte.
    Als ich schließlich wieder nach unten ging, war Sampson bei Nana in der Küche. Der ordentliche Raum war gemütlich und warm und brachte Erinnerungen an Isabella zurück, die liebend gern und gut gekocht hatte, Erinnerungen an unser Zuhause und unser gemeinsames Leben.
    Nana sah mit demselben scharfen Blick zu mir auf, den ich in Erinnerung hatte.
    »Ich erinnere mich an Sie«, sagte sie. »Sie waren derjenige, der mir die Wahrheit über Alex’ Zustand gesagt hat. Haben Sie schon eine Spur? Können Sie diese schreckliche Geschichte aufklären?«
    »Nein, ich habe noch keine heiße Spur, Nana.« Ich sagte ihr auch diesmal die Wahrheit. »Aber ich glaube, Alex war schon sehr nahe dran. Gary Soneji hat vielleicht die ganze Zeit über einen Partner gehabt.«
98.
    Der immer gleiche Gedanke ging mir ständig durch den Kopf: Wem kannst du vertrauen? Wem kannst du wirklich glauben? Früher hatte es einmal einen solchen Menschen gegeben: Isabella.
    Gegen elf am folgenden Morgen gingen John Sampson und ich an Bord eines Bell Jet Ranger des FBI; wir waren darauf eingestellt, ein paar Tage unterwegs zu sein.
    »Und wer ist nun dieser Partner von Soneji? Wann lerne ich den Kerl endlich kennen?« fragte mich Sampson während des Flugs.
    »Sie kennen ihn schon!«
    Wir kamen noch vor zwölf Uhr in Princeton an, wo wir mit einem Mann namens Simon Conklin reden wollten. Sampson und Cross hatten ihn schon einmal vernommen. Alex Cross hatte sich über Conklin mehrere Seiten Notizen gemacht während der Ermittlung in dem aufsehenerregenden Entführungsfall vor einigen Jahren, als die Kinder Maggie, Rose, Dünne und Michael »Shrimpie« Goldberg gekidnappt worden waren. Das FBI war Cross’ ausführlichen Berichten damals nicht mehr gründlich nachgegangen, man wollte den spektakulären Fall möglichst schnell abschließen.
    Ich hatte die Notizen jetzt mehrmals durchgelesen. Simon Conklin und Gary waren an der gleichen Landstraße ein paar Kilometer außerhalb von Princeton aufgewachsen. Die beiden Freunde fühlten sich anderen Kindern überlegen, sogar den meisten Erwachsenen. Gary hatte sich und Conklin die »Größen« genannt. Sie weckten Erinnerungen an Leopold und Loeb, zwei hochintelligente Teenager, die in Chicago einen aufsehenerregenden Mord begangen hatten. Bereits als Jungen waren Simon Conklin und Gary Soneji zu der Überzeugung gelangt, das Leben sei nichts als eine Lügengeschichte, erfunden von denen, die das Sagen hatten. Entweder folgte man der von der jeweiligen Gesellschaft vorgeschriebenen »Geschichte«, oder man schrieb sich seine eigene.
    Cross hatte in seinen Notizen doppelt unterstrichen, daß Gary zum schlechtesten Fünftel seiner Klasse an der Princeton High School gehört hatte, ehe er zur Peddie School gewechselt war. Simon Conklin dagegen war der Primus gewesen und hatte später an der Princeton University studiert.
    Kurz nach zwölf Uhr mittags stiegen Sampson und ich auf dem unbefestigten Parkplatz eines trostlosen kleinen Einkaufszentrums zwischen Princeton und Trenton in New Jersey aus dem Auto. Es war heiß und schwül, und rundum war alles von der Sonne ausgebleicht und verbrannt.
    »Das Studium in Princeton hat sich für Conklin wirklich ausgezahlt«, stellte Sampson sarkastisch fest. »Ich bin echt beeindruckt.«
    Seit zwei Jahren leitete Simon Conklin einen Pornobuchladen, der sich in einem einstöckigen Gebäude aus rotem Backstein befand, Ladentür und Vorhängeschlösser waren schwarz gestrichen. Auf einem Schild stand: N UR

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