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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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sie ging allein hinein. Sie machte behutsam die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Ihr Herz hämmerte.
    »Hallo, Christine«, sagte Alex, und sie lief zu ihm hinüber und hielt ihn fest, ganz fest, und alles war plötzlich so viel besser. Alles hatte wieder einen Sinn.
96.
    Am ersten Morgen, an dem ich wieder in Washington war, beschloß ich, Cross’ Haus in der Fifth Street noch einmal einen Besuch abzustatten. Ich mußte Cross’ Notizen über Gary Soneji noch einmal durchlesen, denn mein Gefühl, daß Alex Cross den Attentäter kannte, die Person vor dem brutalen Überfall schon einmal getroffen hatte, hatte sich verstärkt.
    Während ich durch die belebten Straßen von D.C. zu seinem Haus fuhr, ging ich die vorliegenden Beweise noch einmal durch. Der erste wirklich bedeutende Anhaltspunkt war die Tatsache, daß das Schlafzimmer, in dem Alex Cross überfallen worden war, keine Verwüstung aufwies. Es gab so gut wie keinen Hinweis auf Chaos, darauf, daß jemand nicht bei Sinnen gewesen sei. Dies war ein deutliches Zeichen dafür, daß sich der Angreifer in einem Zustand befunden hatte, den man kalte, berechnende Wut nennen könnte.
    Der zweite bedeutende Faktor war die massive Gewalt, die Alex Cross angetan wurde. Es war ein halbes dutzendmal auf ihn eingeschlagen worden, bevor die Schüsse fielen. Das schien auf den ersten Blick ein Widerspruch zur fehlenden Verwüstung am Tatort zu sein, aber es gab dafür eine Erklärung: Wer auch immer in das Haus eingedrungen war, empfand tiefen Haß für Cross.
    Sobald der Attentäter im Haus war, ging er genauso vor, wie Soneji es getan hätte. Der Angreifer hatte sich im Keller versteckt und dann einen Überfall nachgeahmt, den Soneji in früheren Zeiten im gleichen Haus verübt hatte. Es waren keine Waffen gefunden worden, der Attentäter hatte eindeutig einen klaren Kopf behalten. Aus Cross’ Zimmer war nichts entwendet worden. Der Täter hatte im Keller Alex Cross’ Polizeimarke hinterlassen, und er wollte, daß sie gefunden wurde. Was sagte mir das? Daß der Mörder stolz auf seine Leistung war? Doch vor allem kehrte ich immer wieder zu dem bis jetzt auffälligsten und bedeutendsten Anhaltspunkt zurück. Er war mir sofort ins Auge gesprungen, als ich in der Fifth Street eintraf: Der Attentäter hatte Alex Cross und seine Familie am Leben gelassen. Selbst falls Cross sterben sollte – der Angreifer hatte das Haus in dem Wissen verlassen, daß Cross noch atmete. Warum? Er hätte Cross mit Leichtigkeit umbringen können.
    Oder hatte es schon von Anfang an zu seinem Plan gehört, Cross am Leben zu lassen?
    Löse dieses Rätsel, finde die Antwort auf diese Frage – das ist die Aufklärung des Falls!
97.
    Das Haus war still und machte einen leeren und traurigen Eindruck, wie es in Häusern ist, wenn ein wichtiger Teil der Familie fehlt.
    Ich sah, daß Nana Mama fieberhaft in der Küche arbeitete.
    Ein Geruch nach frischem Brot, nach gebratenem Huhn und gebackenen Süßkartoffeln zog durchs Haus und wirkte tröstlich und beruhigend. Nana Mama war ins Kochen vertieft, und ich wollte sie nicht stören.
    »Geht es ihr gut?« fragte ich Sampson.
    Er war damit einverstanden gewesen, sich mit mir in Cross’
    Haus zu treffen, obwohl ich spürte, daß er immer noch enttäuscht war, weil ich den Fall ein paar Tage lang hatte ruhen lassen. Er zuckte die Achseln.
    »Sie will nicht akzeptieren, daß Alex vielleicht nicht zurückkommt, wenn Sie das meinen«, sagte er. »Ich weiß wirklich nicht, was mit ihr passiert, falls er stirbt.«
    Sampson und ich gingen schweigend die Treppe hinauf und waren noch auf dem Flur, als Cross’ Kinder auftauchten. Ich hatte Damon und Jannie offiziell noch nicht kennengelernt, aber natürlich schon viel von ihnen gehört. Beide Kinder waren hübsch, auch wenn sie noch mit Blutergüssen vom Überfall übersät waren. Sie hatten wache Augen und wirkten aufmerksam und intelligent.
    »Das ist Mr. Pierce«, sagte Sampson, »ein Freund von uns.
    Er ist einer von den guten Typen.«
    »Ich arbeite mit Sampson zusammen«, erklärte ich ihnen, »ich versuche, ihm zu helfen.«
    »Stimmt das, Onkel John?« fragte das kleine Mädchen. Der Junge sah mich nur an, keineswegs feindselig, nur mißtrauisch dem Fremden gegenüber. Ich konnte in Damons braunen Augen seinen Vater wiedererkennen.
    »Ja, er arbeitet mit mir zusammen, und er macht das sehr gut«, sagte Sampson, er überraschte mich mit diesem Kompliment.
    Jannie trat nahe an mich heran. Sie war

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