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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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verrücktesten Träume übertraf.
    »Dr. Cross, nehme ich an.«
    Ich hörte meinen Namen, als Sampson und ich den hell erleuchteten Waltebereich des Bahnhofs betraten. Ein bärtiger Mann mit einem goldenen Ohrstecker lächelte über seinen kleinen Scherz. Er streckte die Hand aus.
    »Ich bin Detective Manning Goldman. Gut, daß Sie gekommen sind. Gary Soneji war gestern hier.«
    Er sagte es mit absoluter Gewißheit.
24.
    Sampson und ich gaben Goldman die Hand, ebenso seinem Partner, einem jüngeren Detective, der aussah, als müßte er sich Goldman unterordnen. Manning Goldman trug ein leuchtendblaues Oberhemd, bei dem die drei obersten Knöpfe offenstanden, darunter ein geripptes Unterhemd, das den Blick auf seine silbernen, fast bis zum Kinn reichenden Brusthaare freigab. Sein Partner war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet. Was seltsame Paare anbelangt, waren mir Jack Lemmon und Walter Matthau allemal lieber.
    Goldman begann zu berichten, was er über die Messerstecherei in der Penn Station wußte. Der New Yorker Detective war voller Energie und redete wie ein Maschinengewehr. Er setzte ständig seine Hände ein und wirkte sehr selbstbewußt, was seine Fähigkeiten und Ansichten betraf. Die Tatsache, daß er uns bei seinem Fall hinzugezogen hatte, war ein Beweis dafür. Wir stellten keine Bedrohung für ihn dar.
    »Wir wissen, daß der Mörder hier an Gleis zehn die Treppe heraufgekommen ist, genau wie Sie beide eben. Wir haben mit drei Zeugen gesprochen, die ihn möglicherweise im Metroliner aus Washington gesehen haben«, erklärte Goldman. Sein dunkelhäutiger, schwarzhaariger Partner sagte kein einziges Wort. »Und trotzdem haben wir keine exakte Personenbeschreibung von ihm – jeder Zeuge hat ihn etwas anders geschildert –, was für mich keinen Sinn ergibt. Fällt Ihnen dazu irgend etwas ein?«
    »Falls es wirklich Soneji ist, ja. Er kann sich gut schminken und verkleiden. Er genießt es, Leute an der Nase herumzuführen, vor allem die Polizei. Wissen Sie, wo er in den Zug eingestiegen ist?« fragte ich.
    Goldman blätterte in einem Notizbuch aus schwarzem Leder. »Dieser Zug hat in D.C. gehalten, in Baltimore, Philadelphia, Wilmington, Princeton Junction und New York. Wir sind davon ausgegangen, daß er in D.C. eingestiegen ist.«
    Ich warf Sampson einen Blick zu und wandte mich dann wieder den New Yorker Detectives zu.
    »Soneji hat früher mit seiner Frau und seiner Tochter in Wilmington gewohnt. Er stammt aus der Gegend von Princeton.«
    »Das sind Informationen, die wir bisher nicht hatten«, sagte Goldman. Ich konnte mir nicht helfen, ich hatte den Eindruck, daß er nur mit mir sprach, als seien Sampson und Groza gar nicht vorhanden. Es war eigenartig und unbehaglich für alle – bis auf ihn.
    »Besorgen Sie mir den Fahrplan von dem Metroliner, der gestern um zehn nach fünf angekommen ist. Ich will noch mal die Haltestationen überprüfen«, kläffte er Groza an. Der jüngere Detective verdrückte sich, um Goldmans Befehl auszuführen.
    »Stimmt es, daß es drei Erstochene gegeben hat, drei Tote?« Endlich sagte auch Sampson etwas. Ich wußte, daß er bis jetzt Goldman eingeschätzt hatte. Vermutlich war er zu der Schlußfolgerung gekommen, der Detective sei ein New Yorker Arschloch erster Güte.
    »Das steht bereits auf den Titelseiten aller Tageszeitungen«, knurrte Goldman aus dem Mundwinkel. Es war, gelinde gesagt, eine sehr barsche Bemerkung, fast bösartig.
    »Ich habe gefragt, weil …«, fing Sampson an, immer noch die Ruhe bewahrend.
    Doch Goldman schnitt ihm mit einer unhöflichen Handbewegung das Wort ab.
    »Ich zeige Ihnen, wo die Messerstecherei stattgefunden hat.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. »Vielleicht fällt Ihnen dann noch mehr auf, was Sie mit Soneji in Verbindung bringen.«
    »Detective Sampson hat Ihnen eine Frage gestellt«, sagte ich.
    »Ja, aber es war eine sinnlose Frage. Ich habe keine Zeit für den ganzen – political correctness – Quatsch oder für sinnlose Fragen. Also los, gehen wir. Soneji ist in meiner Stadt auf freiem Fuß.«
    »Wissen Sie viel über Messer? Haben Sie viel mit Messerstechereien zu tun?« fragte Sampson.
    Ich merkte, daß er anfing, die Geduld zu verlieren. Er überragte Manning Goldman. Genauer gesagt überragten wir ihn beide.
    »Ja, ich habe eine ganze Menge Morde durch Stichverletzungen bearbeitet«, sagte Goldman. »Ich weiß außerdem, worauf Sie hinauswollen. Es ist äußerst untypisch, daß jemand hintereinander drei

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