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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Schau mich nicht so an.«
    Sie ließ schließlich zu, daß ich sie auf den Arm nahm, und schmiegte sich sogar an meine Wange.
    »Du warst ein sehr tapferes, braves Mädchen«, flüsterte ich.
    »Ich bin dir etwas schuldig, und ich bezahle meine Schulden immer.«
    Sie schnurrte und leckte mir mit ihrer Schmirgelpapierzunge die Wange. Sweet lady, Rosie O’Grady.
30.
    London
    Mr. Smith war mit seinem lumpigen schmutzigen Anorak bekleidet wie irgendein Stadtstreicher. Der Mörder ging schnell die Lower Regent Street Richtung Piccadilly Circus entlang. Es geht in den Zirkus, Junge! dachte er mit einem Zynismus, der ebenso wenig wohltuend war wie die Londoner Luft. In der Menge, die am Spätnachmittag durch die Straßen eilte, schien er niemandem aufzufallen. In den großen, »kultivierten« Hauptstädten schenkte man den Armen nicht viel Beachtung. Mr. Smith war das bewußt, und er machte es sich zunutze.
    Er ging mit seinem Matchsack zügig weiter, bis er schließlich zum Piccadilly Circus kam, wo die Menschenmenge noch dichter war.
    Sein aufmerksamer Blick glitt über den üblichen Verkehrsstau, mit dem an einer Kreuzung von fünf großen Straßen zu rechnen war. Er sah außerdem Tower Records, McDonald’s, das Trocadero, viel zu viele Neonreklamen. Überall auf der Straße und den Bürgersteigen wimmelte es von Rucksacktouristen und Amateurfotografen.
    Und ein außerirdisches Geschöpf war hier, er selbst! Ein Wesen, das in keiner Weise zu den anderen paßte.
    Mr. Smith kam sich plötzlich sehr einsam vor, unglaublich allein inmitten dieser vielen Menschen in der Londoner Innenstadt. Er stellte den großen, schweren Matchsack direkt unter die berühmte Statue am Circus: Eros . Noch immer achtete niemand auf ihn. Smith ließ den Matchsack dort stehen, ging den Piccadilly entlang und dann zum Haymarket. Als er ein paar Straßenkreuzungen entfernt war, informierte er die Polizei, wie er es immer tat. Die Nachricht war einfach, klar, pointiert. Ihre Zeit war abgelaufen.
    »Inspector Drew Cabot ist am Piccadilly Circus. Er steckt in einem grauen Matchsack. Zumindest das, was von ihm übrig ist. Ihr habt’s vermasselt. Wohlsein.«
31.
    Sondra Greenberg von Interpol entdeckte Thomas Pierce sofort, als sie auf den Leichenfundort in der Mitte des Piccadilly Circus zuging. Pierce ragte aus der Menge heraus, selbst aus einer derartigen Menschenansammlung. Er war groß; sein langes blondes Haar war zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, und er trug meistens eine Sonnenbrille. Er sah nicht wie ein typischer FBI-Agent aus und ließ sich im Grunde auch mit keinem Agenten vergleichen, mit dem Greenberg je zusam mengearbeitet hatte.
    »Was soll die ganze Aufregung?« fragte er, als sie näher kam. »Mr. Smith und sein wöchentlicher Mord. Nichts Ungewöhnliches.« Sein üblicher Sarkasmus war zur Stelle. Sondra ließ ihren Blick über die dichtgedrängte Menge am Fundort schweifen und schüttelte den Kopf. Überall standen bereits Pressereporter und Fernsehübertragungswagen. »Was machen die hiesigen Genies? Die Polizei?« fragte Pierce.
    »Sie fragen herum. Smith war eindeutig hier.«
    »Die Bobbies wollen herauskriegen, ob jemand ein kleines grünes Männchen gesehen hat? Dem auch noch Blut von den kleinen grünen Zähnen tropfte?«
    »Genau, Thomas. Möchten Sie einen Blick drauf werfen?« Pierce lächelte. Es war wirklich bezaubernd. Eindeutig nicht der normale Stil des amerikanischen FBI.
    »Sie haben das gesagt wie: Möchten Sie eine Tasse Tee?
    Möchten Sie einen Blick drauf werfen?«
    Greenberg schüttelte den dunklen Lockenkopf. Sie war fast so groß wie Pierce und auf herbe Weise schön. Sie bemühte sich immer, nett zu Pierce zu sein. Das war, ehrlich gesagt, auch nicht schwer.
    »Ich stumpfe wohl allmählich ab«, sagte sie. »Ich frage mich, warum.«
    Sie gingen auf den Fundort zu, der unmittelbar unter der hoch aufragenden Erosstatue aus poliertem Aluminium lag.
    Eros, eines der beliebtesten Londoner Wahrzeichen, war außerdem das Symbol der Zeitung Evening Standard . Obwohl die Leute glaubten, die Statue stelle den Liebesgott dar, war sie ursprünglich als Symbol der christlichen Nächstenliebe in Auftrag gegeben worden.
    Thomas Pierce zeigte seinen Ausweis und trat an den »Leichensack«, in dem Mr. Smith die Überreste von Chief Inspector Cabot transportiert hatte.
    »Es ist, als spielte er einen Schauerroman nach«, sagte Sondra Greenberg. Sie kniete neben Pierce. Sie vermittelten den Eindruck, sie wären ein

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