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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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sollte.
    »Zerkratz nicht den Sitz! Und wag’s ja nicht, mir auf den Kopf zu springen!« warnte ich Rosie, aber mit freundlicher, versöhnlicher Stimme.
    Sie miaute nur noch ein paarmal, und die Fahrt zum FBI in Quantico verlief mehr oder weniger angenehm. Ich hatte schon mit Chet Elliott vom Labor gesprochen, der auf Rosie und mich wartete. Ich trug die Katze auf einem Arm hinein und ließ
    den Käfig am anderen baumeln. Jetzt würde es erst richtig schwierig werden. Rosie machte alles nur noch schlimmer, als sie sich auf die Hinterbeine stellte und sich an mein Gesicht schmiegte. Ich schaute in ihre schönen grünen Augen und konnte es kaum ertragen.
    Chet trug Schutzkleidung: einen weißen Laborkittel, weiße Gummihandschuhe, sogar eine goldfarbene Schutzbrille. Er sah aus wie der König der perversen Tierschänder höchstpersönlich. Er blickte erst Rosie an, dann mich und sagte: »Was für eine unheimliche Geschichte.«
    »Was passiert jetzt?« fragte ich Chet.
    Mein Herz war mir in die Hosen gerutscht, als ich ihn in der Schutzkleidung sah. Er nahm die Sache offensichtlich ernst. »Du gehst rüber zur Verwaltung«, sagte er. »Kyle Craig will dich sprechen. Er sagt, es sei wichtig. Natürlich ist für Kyle alles höllisch wichtig und hat nie auch nur eine Sekunde Zeit.
    Ich weiß, daß er wegen Mr. Smith durchdreht, und das geht uns allen so. Smith ist das verrückteste Arschloch, mit dem wir es je zu tun hatten, Alex.«
    »Was geschieht mit Rosie?« fragte ich.
    »Erst einmal wird sie geröntgt. Hoffen wir, daß die kleine Rote keine wandelnde Bombe ist mit Liebesgrüßen von unserem Freund Soneji. Falls das nicht zutrifft, machen wir toxikologisch weiter und untersuchen sie auf Drogen oder Gift im Gewebe und in den Körperflüssigkeiten. Und du räumst bitte das Feld und gehst Onkel Kyle besuchen. Die kleine Rote und ich werden bestens miteinander auskommen. Ich bemühe mich, ihr nichts zu tun, Alex, in meiner Familie sind alle Katzenliebhaber. Ich bin ein Katzennarr, merkst du das nicht? Ich verstehe was von diesen Viechern.«
    Er nickte mir aufmunternd zu und zog sich dann die Schutzbrille ins Gesicht. Rosie rieb sich an ihm, und daraus schloß
    ich, daß sie ihn mochte und ihm vertraute. Jedenfalls bis jetzt. Der Gedanke daran, was später kam, hätte mir fast die Tränen in die Augen getrieben.
29.
    Ich ging zu Kyle, um zu erfahren, was er auf dem Herzen hatte, obwohl ich glaubte, es schon zu wissen. Mir graute vor der Konfrontation, dem Willenskampf, in den wir beide manchmal geraten. Kyle wollte über den Fall Mr. Smith sprechen. Smith war ein gewalttätiger Mörder, der in Amerika und Europa über ein Dutzend Menschen umgebracht hatte. Kyle sagte, es sei der häßlichste, schaurigste Serienmord, den er je erlebt habe, und Kyle ist keineswegs für Übertreibungen bekannt.
    Sein Büro lag im obersten Stock des Akademiegebäudes, aber momentan arbeitete er in einem Krisenstabsraum im Keller der Verwaltung. Nach dem, was er mir erzählt hatte, kampierte Kyle mehr oder weniger vor dem Raum mit der riesigen Anschlagtafel, mit hochmodernen Computern, Telefonen und jeder Menge FBI-Personal, von denen am Morgen meines Besuchs niemand besonders glücklich aussah.
    Auf der Tafel stand in leuchtendroten Buchstaben: M R . S MTTH : 19 – D IE G UTEN : 0
    »Sieht ganz danach aus, als wärst du wieder mal auf dem Weg zu Ruhm und Ehre. Es kann ja eigentlich nur noch aufwärtsgehen«, sagte ich. Kyle saß an einem großen Nußbaumschreibtisch und musterte gedankenverloren die Anschlagtafel, jedenfalls wirkte es so.
    Ich wußte schon etliches über den Fall – mehr, als mir lieb war. »Smith« hatte mit seiner Serie grausiger Morde in Cambridge, Massachusetts, angefangen. Anschließend war er nach Europa gegangen, wo er im Augenblick eine bestürzende Blutspur hinterließ.
    Smiths Taten waren so seltsam, pervers und zusammenhanglos, daß in den Medien ernsthaft erörtert wurde, er könne ein Außerirdischer sein, ein Besucher aus dem Weltraum. Wie auch immer, Smiths Verhalten war eindeutig unmenschlich. Man sollte meinen, kein menschliches Wesen hätte diese Scheußlichkeiten begehen können. Das war die Arbeitstheorie. »Ich hab’ schon gedacht, du kommst nie mehr«, sagte Kyle, als er mich sah.
    Ich hob verteidigend die Hände.
    »Ich kann’s nicht ändern. Es ging einfach nicht, Kyle. Erstens bin ich schon überlastet mit Soneji. Zweitens verliere ich wegen meiner Arbeitsgewohnheiten irgendwann meine

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