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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Ausnahme von Gary Soneji.
    Detective Carmine Groza holte mich ab, und wir stiegen in sein Zivilauto, einen Mercury Marquis. Wir rasten den Franklin D. Roosevelt entlang. Als wir in die Bronx hinüberfuhren, mußte ich an eine witzige Zeile des Lyrikers Ogden Nash denken: »The Bronx, no thonx.« Die Bronx – nein danke. Ich hatte in meinem Leben noch mehr witzige Sätze nötig.
    In meinem Kopf dröhnte immer noch der aufreizende Lärm der Hubschrauberrotoren. Er erinnerte mich an das ekelhafte Summen in der Hundehütte in Wilmington. Wieder einmal spielte sich alles viel zu schnell für uns ab. Gary Soneji hatte uns aus dem Gleichgewicht gebracht, so, wie ihm das gefiel, so, wie er seine Bösartigkeit immer einsetzte.
    Sonejis Taten gingen einem unter die Haut und übten starken nervlichen Druck aus. Er wartete dann darauf, daß man einen fatalen Fehler machte. Ich versuchte, jetzt keinen zu machen, um nicht zu enden wir Manning Goldman.
    Der aktuelle Tatort lag in Riverdale. Detective Groza redete nervös, während er fuhr. Wegen seines Geplappers kam mir ein alter Spruch in den Sinn, der eine meiner Lebensmaximen ist: Verpasse niemals eine gute Gelegenheit, den Mund zu halten!
    »Der Logik nach«, sagte er, »müßte die Gegend von Riverdale eigentlich zu Manhattan gehören, tatsächlich gehört sie jedoch zur Bronx.«
    Zur weiteren Verwirrung trage bei, daß Riverdale der Sitz des Manhattan College sei, einer kleinen Privatschule ohne jede Verbindung zu Manhattan oder zur Bronx. New Yorks Bürgermeister Rudy Giuliani habe auch das Manhattan College besucht, erzählte er weiter.
    Ich lauschte dem unsinnigen Gerede des Detectives, bis ich spürte, daß er nichts mehr zu sagen hatte. Er wirkte völlig anders als der Mann, den ich vor ein paar Tagen in der Penn Station als Partner von Manning Goldman kennengelernt hatte.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?« fragte ich ihn schließlich.
    Ich hatte zwar noch nie einen Partner verloren, aber bei Sampson war es mir einmal fast passiert. Er war in den Rücken gestochen worden, ausgerechnet in North Carolina. Damals war meine Nichte Naomi entführt worden. Ich habe Therapiegespräche mit Detectives geführt, die ihren Partner verloren hatten, und weiß, daß es alles andere als einfach ist.
    »Ich habe Manning Goldman eigentlich nicht wirklich gemocht«, gab Groza zu, »aber ich habe seine Arbeit als Detective respektiert. Niemand sollte so sterben müssen wie er.«
    »Nein, so sollte niemand sterben müssen«, pflichtete ich ihm bei.
    Doch niemand war sicher, nicht die Reichen, auf keinen Fall die Armen und nicht einmal die Polizei. Es war ein immer wiederkehrender Refrain in meinem Leben und die furchterregendste Wahrheit unseres Zeitalters.
    Wir verließen schließlich den stark befahrenen Deegan Expressway und kamen auf einen noch vollgestopfteren und lauteren Broadway. Detective Groza war an jenem Morgen sichtlich erschüttert. Ich ließ es mir nicht anmerken, aber mir ging es nicht anders.
    Denn Gary Soneji zeigte uns, wie einfach es für ihn war, in das Zuhause eines Cops einzudringen.
41.
    Manning Goldmans Haus lag in einem besseren Viertel von Riverdale namens Fieldston. Die Gegend war für die Bronx überraschend gepflegt. Polizeiautos und jede Menge Fernsehübertragungswagen parkten auf den schmalen, hübschen Straßen des Wohngebiets. Ein Hubschrauber von FOX-TV schwebte über den Bäumen, seine Insassen spähten durch die Zweige und Blätter.
    Goldmans Haus war bescheidener als die benachbarten Gebäude im Tudorstil, trotzdem wirkte es, als ließe es sich gut darin leben. Es war keine typische Gegend für einen Cop, aber Manning Goldman war auch kein typischer Polizist gewesen.
    »Goldmans Vater war ein bekannter Arzt in Mamaroneck«, erzählte Groza weiter. »Als er starb, kam Manning zu etwas Geld. Er war das schwarze Schaf der Familie, der Rebell – ein Cop eben! Seine beiden Brüder sind Zahnärzte in Florida.«
    Mein erster Eindruck vom Tatort gefiel mir nicht, dabei war ich noch zwei Blocks von ihm entfernt. Zu viele Streifenwagen, zu viele offiziell wirkende Autos. Zuviel Hilfe, zuviel Einmischung.
    »Der Bürgermeister war zeitig hier. Er ist ein Wichtigtuer, aber er ist in Ordnung«, sagte Groza. »Wenn in New York ein Cop umgebracht wird, ist das eine Riesensache, eine Topmeldung, die jede Menge Medien anzieht.«
    »Vor allem, wenn ein Detective im eigenen Haus umgebracht wird«, ergänzte ich.
    Groza parkte schließlich etwa einen Block von Goldmans

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