Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
war ich frei von der Droge, zu der Gary Soneji für mich geworden war. Ich bemerkte, daß Nana mit etlichen meiner Polizeifreunde sprach, und im Vorübergehen hörte ich, was sie sagte. Es war typisch für Nana Mama.
    »Meines Wissens gibt es keine Entwicklung, die von der Sklaverei in die Freiheit geführt hat, aber es gibt eindeutig eine geschichtliche Entwicklung von der Steinschleuder zur Uzi«, sagte sie zu ihren Zuhörern von der Mordkommission.
    Meine Freunde grinsten und nickten, als verstünden sie, was ihre Worte zu bedeuten hatten. Ich verstand es. Im Guten wie im Bösen hatte Nana Mama mir das Denken beigebracht.
    Auf der beleuchteten Gartenseite wurde zu allem Möglichen getanzt, vom Marsalis bis zu Hiphop. Sogar Nana tanzte. Sampson war für den Gartengrill zuständig, auf dem scharf gewürzte Würstchen, mariniertes Huhn und mehr Rippchen, als man für ein Picknick für die Fans der Redskins gebraucht hätte, brutzelten.
    Ich wurde aufgefordert, ein paar Lieder zu spielen, deshalb hämmerte ich »‘s wonderful« herunter und anschließend eine verjazzte Fassung von »Ja Da« – ›Ja da, Ja da, Ja da, jing, jing, jing!«
    »Das ist wirklich eine blöde kleine Melodie«, mokierte sich Jannie neben mir, »aber auf mich wirkt sie so beruhigend, einfach unwiderstehlich! «
    Am späteren Abend, als die Sonne unterging, kam ich auch zu ein paar langsamen Tänzen mit Christine. Es war abermals magisch, absolut vollkommen, wie gut unsere Körper zusammenpaßten, wie ich es aus dem Rainbow Room in Erinnerung hatte. Sie schien sich im Kreis meiner Familie und Freunde erstaunlich wohl zu fühlen, die wiederum auch von ihr schwer angetan waren, wie ich feststellte.
    Ich sang eine Melodie von Seal mit, während wir im Mondschein tanzten. »No, we’re never going to survive – unless – we get a little cra-azy.«
    »Seal wäre sehr stolz«, flüsterte sie mir ins Ohr.
    »Mmm. Wäre er bestimmt.«
    »Du bist ein so guter und geschmeidiger Tänzer«, sagte sie an meiner Wange.
    »Nicht wahr? Für einen Leisetreter und Plattfuß«, antwortete ich. »Ich tanze aber nur mit dir.«
    Sie lachte und boxte mich dann in die Seite.
    »Lüg mich nicht an! Ich habe gesehen, wir du mit John Sampson getanzt hast.«
    »Stimmt, aber das hatte nichts zu bedeuten. Da ging’s nur um billigen Sex.«
    Christine lachte, und ich spürte ein leichtes Beben ihres Körpers. Das erinnerte mich daran, wieviel Leben in ihr steckte. Es erinnerte mich daran, daß sie sich Kinder wünschte und sie hätte haben sollen. Ich erinnerte mich an jede Sekunde unseres Abends im Rainbow Room und der Nacht im Astor. Ich hatte das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Sie ist die Richtige, Alex.
    »Ich habe morgen früh ein Ferienseminar«, sagte Christine schließlich. Es war schon nach Mitternacht. »Ich bin mit meinem Auto gekommen. Aber ich bin auch noch nüchtern, ich habe fast nur Kindercocktails getrunken. Genieß deine Party noch lange, Alex!«
    »Bist du sicher?«
    Ihre Stimme klang entschieden.
    »Absolut. Mir geht’s bestens. Und ich bin schon fast weg.«
    Wir küßten uns lange, und als wir nach Luft schnappen mußten, lachten wir beide. Ich brachte sie zu ihrem Auto. »Erlaube mir wenigstens, dich nach Hause zu fahren«, protestierte ich, während ich sie in den Armen hielt. »Ich will es. Ich bestehe darauf!«
    »Nein, dann würde mein Auto ja hier stehenbleiben. Bitte genieß deine Party und das Zusammensein mit deinen Freunden! Wir können uns morgen sehen, wenn du magst. Ich möchte es so und lasse kein Nein gelten.«
    Wir küßten uns wieder, und dann stieg Christine in ihr Auto und fuhr nach Mitchellville.
    Sie fehlte mir jetzt schon.
64.
    Ich hatte das Gefühl, immer noch Christines Körper zu spüren, ihr neues Parfüm von Donna Karan zu riechen, den Klang ihrer Stimme zu hören. Manchmal hat man einfach Glück im Leben. Manchmal meint es das Universum gut mit einem. Ich ging zurück zur Party. Mehrere meiner Freunde von der Kriminalpolizei waren noch da, darunter auch Sampson. Einige flotte Sprüche darüber, daß Soneji die »Engelslust« gehabt habe, machten die Runde. »Engelslust« nannten sie im Leichenschauhaus die Erektion eines Toten. Auf diesem Niveau war die Party schon angekommen.
    Sampson und ich tranken viel zuviel Bier und dann noch etliche Whiskys auf der Treppe zur hinteren Veranda, als alle anderen schon lange gegangen waren.
    »Das war mal ‘ne höllisch gute Party«, sagte der doppelte John. »Die ultimative Party

Weitere Kostenlose Bücher