Patty Janes Frisörsalon
sie.
»Ich meine, richtig wärmen.« Er drückte seinen Mund in ihr Haar und schob seine Hände unter ihr Kleid auf ihre bloÃe Haut.
»Avel«, flüsterte Harriet, »mir wird richtig heiÃ.«
Als er begann, sie zu entkleiden, sagte Harriet: »Avel, weiÃt du auch, was du tust?«
»Absolut«, antwortete er. »Komm, mach mir jetzt die Hose auf, ja? Befreien wir den Verbündeten.«
Während sie sich wälzten und die Abdrücke ihrer Körper im feuchten Sand zurücklieÃen, dachte Harriet: »Das ist wie eine Symphonie, und beim Crescendo werde ich bestimmt ohnmächtig.« Als Avel sich steil aufrichtete und aufschrie, stimmte Harriet mit ein, und ihre Stimme klang wie die eines Tieres, das sie noch nie gehört hatte.
Eng umschlungen blieben sie beieinander liegen, bis sie zu zittern aufhörten.
»Ich danke dir, meine Liebste«, sagte Avel, während er Harriet eine feine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. »Danke dir für den köstlichsten Moment meines Lebens.«
»Es war mir ein Vergnügen«, erwiderte Harriet und bià ihn spielerisch in die Unterlippe. »Und jetzt gehen wir zur nächsten Runde ins Auto.«
Unter jagenden Wolken, die vor einem bleichen Mond auseinanderrissen, beobachtet von einer Eule auf einer hohen dunklen Fichte, kleideten sie sich gegenseitig an.
Am Flughafen hielten Harriet und Avel einander fest. »Ich werde die ganze Reise nicht baden«, sagte Avel. »Ich will Tag und Nacht deinen Geruch bei mir haben. Sobald ich in der Maschine sitze, schlafe ich ein, damit ich von gestern nacht träumen kann.«
Avel zog Harriet von einer Familie weg, die gerade lautstark ihr Gepäck zählte. »Ist dir klar«, sagte er, »daà wir das nächstemal, wenn wir nebeneinander stehen, unser Gelübde ablegen werden?«
Harriet schluckte. »Ich habe meins schon gestern nacht abgelegt.«
Tränen schossen Avel in die Augen. »Harriet, du sagst Dinge, die mir das Herz zerreiÃen.« Er faÃte sie um die Taille und küÃte sie. »Du findest Worte für Gefühle, von denen ich immer geglaubt habe, man könnte sie nicht aussprechen.«
Harriet küÃte Avels Scheitel. »Aber sicher, Schatz.«
Avel ging erst in letzter Minute an Bord seines Flugzeugs.
»Ach, das hätte ich beinahe vergessen«, rief er, zu Harriet zurücklaufend. Er zog einen Umschlag aus seiner Westentasche und reichte ihn ihr. »Taschengeld. Verschwende es nach Lust und Laune â wenn wir verheiratet sind, werde ich die Zügel anziehen.«
»Avel, wir wissen doch beide, daà du ohne Sattel reitest.«
Avel rià die Augen auf. Schon auf dem Weg zum Flugzeug, drehte er sich noch einmal um und rief: »Bis zum dreiundzwanzigsten Juni, Liebste. Gott, ich liebe dich! Oh, was für ein herrlicher Tag!«
Als die Bordleiter weggefahren worden war und das Flugzeug sich in Bewegung setzte, winkte Harriet Avel, dessen Gesicht von dem kleinen Fenster umrahmt war, wie wild zu. Sie sah der Maschine nach, bis sie nur noch ein kleiner dunkler Fleck am blauen Frühlingshimmel war. Dann fuhr sie langsam zur Wohnung ihrer Schwester, zu diesem traurigen Ort, aus dem die Liebe sich hinausgestohlen hatte wie ein Zechpreller.
9
PATTY Jane führte ein Experiment durch: Wenn man so wenig Gefühle wie möglich zulieÃ, lieà dann auch der Schmerz entsprechend nach? Das, was sie für Nora empfand, zeigte sie offen, aber diese Gefühle entsprangen einem mütterlichen Kern und waren auf keinen anderen Menschen übertragbar. Sie war überzeugt, daà sie die Flammen des Schmerzes ersticken könnte, wenn sie einen Deckel über ihre Emotionen klappte.
Am 27. Mai, ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag, erhielt sie einen Brief von Avel, der auf dünnes blaues Luftpostpapier geschrieben war. Er kam genau im richtigen Moment. Ihre Lethargie hatte angefangen, sie selbst zu langweilen, und doch konnte sie die Kraft nicht aufbringen, aktiv zu werden.
Wie Du wahrscheinlich schon weiÃt, habe ich Deinen Rat beherzigt (bei weitem der beste, den ich je bekommen habe) und eine wunderbare Nacht mit Deiner auÃergewöhnlichen Schwester verbracht. Diese Nacht der Liebe hat eine Freude in mir geweckt, die ich immer noch mit mir trage. Die Geschäfte gehen glänzend. Jeder, den ich treffe, mag mich, ich bin überzeugt, weil sie alle diese innere Freude spüren. Entweder
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