Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg
es Paul in den Sinn. Dann aber musste er angesichts dieser Neuigkeiten in Jasmins Heiterkeit einstimmen. Denn was blieb ihm schon anderes übrig, als sich dieser Laune des Schicksals zu ergeben? »Was für eine Ironie der Geschichte!«, sagte er.
Unvermittelt griff er nach Jasmins Hand. »Und was wird nun aus uns?« Er suchte in ihren unruhigen Augen nach einer Antwort. »Freunde?«
Jasmin verzog den Mund: »Du weißt doch: Es gibt keine wahre Freundschaft zwischen Frau und Mann, weil ihnen dauernd der Sex dazwischen kommt.«
Mit diesen Worten löste sie sich aus seinem Griff und fasste in ihre Handtasche. Sie zog eine Illustrierte hervor und legte sie auf den Tisch. »Du hast jetzt sowieso andere Probleme, um die du dich kümmern solltest.«
Paul sah sie fragend an.
»Hier!«, sagte Jasmin, nachdem sie die Zeitschrift aufgeblättert hatte. Zu sehen waren Fotos von einer großen Benefizgala in Berlin. Eine der Aufnahmen zeigte Katinka im schwarzen, tief ausgeschnittenen Abendkleid. Sie trug ihr blondes Haar kunstvoll hochgesteckt und sah umwerfend aus.
Pauls Herz machte einen Hüpfer, um gleich danach auszusetzen – denn Katinka war auf dem Bild nicht allein: Sie hatte sich bei einem Mann im Smoking untergehakt und wirkte dabei mehr als nur glücklich. Die Bildunterschrift verriet Paul, dass Katinkas Begleiter ein Staatssekretär des Justizministeriums war.
»Wenn du sie zurückhaben willst, musst du dich gewaltig anstrengen«, sagte Jasmin mit leisem Spott. »Du magst ja eine gewisse Ähnlichkeit mit George Clooney haben – aber der Kerl auf diesem Foto sieht aus wie Brad Pitt!«
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