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Paul, mein grosser Bruder

Paul, mein grosser Bruder

Titel: Paul, mein grosser Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hakan Lindquist
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aus wie ein Kohlweißling bei diesem Licht. Aber manchmal leuchten die Flügel wie Perlmutt. Und wenn sie hoch oben in den Anden umherfliegen und vom Sonnenlicht getroffen werden, glitzern sie wie Silber. Schau! Es sieht fast so aus, als seien die Flügel aus Silber. Findest du nicht ?«
    Dann setzte er sich wieder. Er nahm Pauls Hand und streichelte sie. »Allerdings bist du noch schöner«, sagte er. »Du bist der Allerschönste .«
    Dann kam er näher und gab Paul einen Kuss auf die Wange.
    Paul spürte, wie sich die Wärme in seinem Körper ausbreitete; er lehnte sich zurück und zog Petr mit.
    »Komm !« , sagte er. »Komm näher .«
    Petr legte sich dicht neben ihn; er strich mit seinem Finger über Pauls Augenbrauen.
    »Můj malý princi«, flüsterte er. »Můj malý, malý princi .«
    Paul spürte seinen Atem in seinem Gesicht, er war warm. Fast heiß. Als ob er Fieber hätte. Aber Petr lächelte nur, als er ihn danach fragte.
    »Nein, ich glaube nicht. Und wenn, dann bist du es, der das verursacht .«
    Und dann küssten sie sich.
     
    Am Abend standen sie an der Bushaltestelle und warteten auf den Bus, der Paul nach Hause bringen würde.
    »Wir müssen uns bald wiedersehen«, sagte Petr. »Sonst werde ich verrückt .«
    Paul lachte. »Natürlich müssen wir uns wieder sehen«, antwortete er. »Sonst sterbe ich .«
    Petr umarmte ihn, und jetzt war Paul nicht mehr besorgt, dass jemand sie sehen könnte. Er konnte den Körper des anderen dicht an seinem spüren, und sein eigener Körper antwortete darauf.
    Petr spürte es ebenfalls. Er umarmte ihn nur umso fester, dann ließ er Paul los und ging einen Schritt zurück.
    »Das ist ja lebensgefährlich«, sagte er lachend.
    »Ja, und so spannend.«

VIERZEHN
    »Da ist ein Brief für dich angekommen «, sagte seine Mutter, als Paul aus der Schule kam. »Und dann hat noch ein Junge angerufen und nach dir gefragt. Ich glaube, er hieß Peter .«
    »Das muss Petr gewesen sein«, sagte Paul und hängte seine Wildlederjacke weg.
    »Petr?«
    »Ja, das ist ein tschechischer Name .«
    »Ja, vielleicht sagte er Petr. Ich bin mir nicht sicher. Hier ist auf jeden Fall der Brief .«
    »Danke. Sagte er, ob er noch mal anrufen wollte ?«
    »Ja, ich glaube. Doch, das tat er. Was ist das für ein Junge ?«
    »Jemand, den ich erst vor Kurzem kennengelernt habe.«
    »In der Schule?«
    »Ja.«
     
    Das Telefon klingelte. Er hörte, wie seine Mutter abnahm.
    »Es ist für dich, Paul. Es ist Peter ... Petr, meine ich .«
    Er nahm den Hörer.
    »Hallo Princi! Ich bin es .«
    »Hallo! Danke für den Brief. Allerdings habe ich noch nicht fragen können, ob ich zu Walpurgisnacht bei dir übernachten darf .«
    »Das macht nichts. Du kannst sie später noch Fragen. Aber jetzt musst du deine Eltern etwas anderes fragen. Etwas viel Wichtigeres. «
    »Was denn?«
    »Ob du morgen bei mir übernachten darfst .«
    »Morgen?«
    »Ja. Mama und Papa fahren zu Bekannten nach Kalmar. Sie wollen das Eishockeyspiel Sowjetunion gegen die Tschechoslowakei sehen und werden nicht vor Samstagabend nach Hause kommen .«
    »Warte«, sagte Paul. »Ich werde Mama fragen .«
    Nach einer Weile kam er wieder ans Telefon.
    »Okay. Es klappt. Wann soll ich kommen ?«
     
    Sie saßen und redeten vor dem Kamin. Der Fernseher lief, das Spiel hatte begonnen. Aber sie hatten den Ton abgedreht und hörten stattdessen eine Schallplatte.
    »Mama ist überzeugt davon, dass ich verrückt geworden bin «, sagte Paul.
    »Warum das?«
    »Als ich ihr sagte, ich würde gern Eishockey sehen. Sie weiß doch, dass mich das überhaupt nicht interessiert .«
    Petr lachte. »Du hast zumindest nicht gelogen. Der Fernseher ist ja eingeschaltet .«
    Paul lehnte sich an Petr, legte seinen Arm um seine Schulter. »Mein Gott, was bin ich froh, dass ich dir begegnet bin .«
    »Ja, ich auch.«
    »Wie kam es dazu, dass du Modell gesessen hast? In unserer Schule? Hat dich das nicht viel Überwindung gekostet ?«
    »Ach, halb so wild«, setzte Petr an. »Er fragte uns, ob es jemanden in der Klasse gab, der sich vorstellen könnte, Modell zu sitzen. Und ich hob zuerst die Hand. Ich hatte natürlich nicht geglaubt, dass das so nervenaufreibend ist. Aber es war trotzdem halb so wild .« Er lächelte und berührte Pauls Lippen. »Und dann spürte ich ja auch, dass ich dir begegnen würde .«
    »Wirklich?«
    »Vielleicht.«
    »Was meinst du damit ?«
    »Tja, vielleicht hatte ich dich auch irgendwann einmal auf dem Schulhof gesehen, als ich einen Freund

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