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Paul sucht eine Frau

Paul sucht eine Frau

Titel: Paul sucht eine Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Morawek
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Unfall passiert ist«, sagt Sandra.
    »Das heißt – Felix ist nicht irgendein Freund von dir, sondern dein Freund.«
    Sandra nickt. Behutsam legt sie einen Arm um Felix. Er lässt es mit sich geschehen.
    »Auch noch mal danke von mir. Hat echt Spaß gemacht mit euch.«
    Jenny, die hinter Nico steht, schüttelt den Kopf. Sie kann nicht an sich halten und sagt laut hörbar: »Oh, Mann!«
    Sandra und Felix sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar nicht bemerken, dass Nico gerade in eine Depression fällt.
    Paul sieht sich um. Er zögert einen Moment. Müsste er jetzt nicht doch hier bleiben? Seinem Kumpel beistehen? Aber er ist bereits zwei Meter vor dem Ausgang angekommen. Die Schiebetür öffnet sich. Nur noch ein paar Zentimeter in die Freiheit. In die Flucht und das Verdrängen.
    Herr Richter steht plötzlich neben Paul. Wo kommt der schon wieder her?
    »Ein rührendes Ende. Finden sie nicht?«
    »Klar, aber ich muss dann wirklich ...«
    Der Signalton des Aufzugs ertönt und die Türen öffnen sich. Lara tritt in die Lobby.
    »Hallo!«, ruft Herr Richter ihr zu. »Hier sind wir.«
    Als sie Paul sieht, blickt sie kurz zur Seite. Doch dann geht sie auf die beiden zu.
    »Hallo«, sagt sie zu Paul, sieht ihm aber nicht in die Augen.
    »Hallo«, sagt er, ohne zu ihr aufzublicken.
    Die Schiebetür ist mittlerweile wieder zugegangen. Paul rollt ein paar Zentimeter vor, damit sie sich öffnet.
    »Wie? Wollen Sie alleine vorgehen?«, fragt Herr Richter.
    »Ich muss meinen Zug erreichen«, sagt Paul.
    »Sie reisen ab? Aber das Turnier hat doch gerade erst angefangen.«
    Als würde nicht schon genug Chaos im Hotelfoyer herrschen, kommen Pauls drei Lieblings- Knochenbrecher aus einem Gang in Richtung Rezeption gerollt. Vielleicht haben die drei einen Chaosdetektor, denkt Paul. Wie Schmeißfliegen tauchen sie immer dann auf, wenn die Kacke am Dampfen ist.
    Wie nicht anders zu erwarten, haben die Drei bereits am Morgen ihre Trikots an und einer hat einen Ball auf dem Schoss. Wahrscheinlich trainieren sie auch noch auf den Zimmern und üben Passen, während sie durch die Hotelflure rollen.
    »Na, Paul?«, ruft der Erste. »Hast du's mit der Angst bekommen?«
    »Ach, lass den. Der kann doch nicht mal einen Ball fangen.«
    Die Knochenbrecher lachen. Der Erste hebt seinen Ball an und schmeißt ihn in Pauls Richtung. So hoch, dass es so gut wie unmöglich ist, ihn zu fangen. Selbst wenn Paul wieder richtig mitspielt, wenn er das Simulieren endlich sein lassen würde und seinen Arm soweit strecken würde, wie es ihm in Wirklichkeit möglich ist.
    »Da hol den Ball.«
    Als die Kugel auf ihn zufliegt, kommt es Paul vor, als würde die Welt sich in Zeitlupe drehen. In seinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. Alle Blicke im Raum folgen unwillkürlich der Flugbahn des Balls. Nur Paul starrt einfach gerade aus.
    Dann streckt er seinen Arm in die Höhe und angelt das Geschoss aus der Luft.
    Herrn Richter und Lara fallen synchron die Kinnladen herunter. Paul dreht sich zu ihr und reicht ihr lässig das Sportgerät.
    »Sorry, Lara. Ich hab dir die ganze Zeit etwas vorgespielt. Ich hab nur einen auf Krüppel gemacht, damit ich eine Assistentin abschleppen kann.«
    »Na ja ...« Es ist Felix, der zu Paul herüber gefahren kommt, um ihm zu assistieren. »Eigentlich war die Idee von Nico. Ich weiß mittlerweile Bescheid. Es war ...«
    Paul unterbricht ihn. »Aber ich hab freiwillig mitgemacht. So ist es, Lara. Ich hab dich verarscht.«
    Lara betrachtet ihn einen Moment schweigend.
    Dann scheuert sie ihm eine.
    Der Widerhall des Aufklatschens ihrer Handfläche auf seiner Wange fliegt von allen Ecken des Raums auf ihn zu. Pauls Kopf federt zur Seite, doch er verzieht seine Miene nicht.
    »Sauber!«, ruft einer der Knochenbrecher .
    Herr Richter macht einen Schritt auf Paul zu. Er sieht nachdenklich aus.
    »Moment mal. Das heißt ja, dass Sie sich die Leistungen der Pflegekasse erschlichen haben. Aber dann muss ich ja – also ich muss dann ...«
    Er überlegt einen Moment. Schließlich hellt sich seine Miene auf. »Ja richtig! Das wird meine erste Schadensersatzklage. Aufregend!«
    Paul ist in diesem Moment alles egal. Es ist ein Augenblick der Leere. Nun hatte er doch noch seinen großen Auftritt. Einmal im Leben den großen Helden spielen, den unmöglichen Pass abfangen und vor versammelter Mannschaft und einer Frau sagen, was Sache ist. Endlich einmal Rückgrat zeigen, und dennoch ist alles für die Katz.
    Er sieht Lara an. Sie

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