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Paula geht

Paula geht

Titel: Paula geht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Nohl
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Tisch fand sie das obligatorische Kuchenpaket und einen kleinen Zettel von Annemarie. „Liebe Paula, es war wunderbar mit dir. Ich bin verwirrt und muss weg. A.“
    Paula stellte sich mit ihrem Kaffeebecher an das Küchenfenster und sah in die Weite. Das Abendlicht färbte das Grasland in einem warmen Ton, sie hörte das vertraute Meckern der Ziegen, und für einen Moment stand die Zeit still.

Kapitel 18
     
    Ralf strich gedankenverloren über Ellis weiche Taille. Sie lag in seiner Armbeuge und schlief. Tatsächlich waren sie sich in den letzten Wochen nähergekommen. Er betrachtete sie. So eine sympathische, herrlich anspruchslose und unkomplizierte Frau. Dass es heutzutage solche Frauen überhaupt noch gab! Irgendwie wartete er darauf, dass sich der große Haken oder das dicke Ende noch zeigen würde. Aber bisher war alles perfekt. Sie war völlig begeistert von seinem Hof, packte tatkräftig mit an und hatte auch schon ein paar gute Ideen für den Hofladen, der bisher unter Christels Regie zwar irgendwie lief, dem aber seiner Meinung nach der richtige Schwung fehlte.
    Er hatte nur ein einziges Problem. Bisher hatte er sich nicht in Elli verliebt. Er war so zornig auf Paula, an die er auch jetzt mit Elli im Bett noch denken musste. Wäre sie nicht zur Unzeit in sein Leben geschneit, hätte jetzt alles gut werden können. Andererseits konnte er sie jetzt auch besser verstehen. Es war richtig von ihr, ihn abzuweisen, wenn sie ihn nicht liebte. Er fühlte sich schuldig, dass er Ellis Verliebtheit ausnutzte, und hoffte zugleich, sie würde ihn dazu bringen, dass er sich auch in sie verliebte.
    Er streichelte die weichen, blonden Härchen an ihrem wohlgerundeten Hintern gegen den Strich, das schien sie zu kitzeln. Sie räkelte sich, wobei sie ihre rasierten Achselhöhlen zeigte, und zog ihn zu sich. Wie, konnte sie etwa schon wieder? Der Sex mit ihr war toll. Er war ja wahrlich kein Profi auf dem Gebiet und zeigte sich sehr lernwillig bei ihren Ideen. Aber manchmal kam er sich komisch und ein wenig zu alt vor, wenn sie schon wieder eine neue Verrenkung in das Liebesspiel einbrachte, wobei sie ganz unbekümmert wirkte, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Und Oralsex hatte er noch nie gemocht, was fanden die Frauen nur daran?
    Elli küsste ihn immer fordernder. Er schob sie sanft von sich. „Es ist Zeit zum Aufstehen, die Kühe warten, weißt du?“ Er lächelte entschuldigend. Die Kühe hätten zwar vollstes Verständnis gehabt, eine Stunde später gefüttert zu werden, aber schließlich sollte sie auch sehen, was es hieß, auf einem Hof zu leben.
    Gutgelaunt sprang sie auf. „Dann kuscheln wir eben später noch ein bisschen. Ich geh schnell ins Bad und helfe dir.“
    Ralf rappelte sich perplex auf. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dieser guten Laune. Wohlwollend betrachtete er Ellis Hintern, der gerade im Badezimmer verschwand. Wie stellte man es an, sich in eine Frau zu verlieben? Er würde das mal googlen. So weit war es schon gekommen, dass auch er für die Fragen des normalen Alltags das Internet brauchte. In der Bibel stand dazu nichts, soweit er wusste. Vielleicht sollte er aber mal mit der Pastorin sprechen? Und wenn er herausfand, wie man das machte, dann würde er vielleicht auch Paula dazu bringen, ihn lieben zu können – wenn er das dann noch wollte. Vielleicht würde er sich nochmal neu entscheiden müssen, wenn er wirklich die Wahl hatte zwischen Elli und Paula.
    Ach, wie ist das Leben kompliziert, dachte er, während er sich auf der Gästetoilette erleichterte. Jetzt freute er sich erst mal auf Henriette und Emma, die stellten ihn zumindest nicht vor solche Herausforderungen. Mit denen kannte er sich aus.
    Elli hüpfte frisch geduscht die Treppe hinunter. „Ich mach uns nur noch schnell einen Kaffee. So viel Zeit wird doch noch sein, bevor wir loslegen.“ Er hatte vergessen, ihr zu sagen, dass er keinen Kaffee trank, und sie von sich aus schien es auch nach mehreren gemeinsamen Nächten noch nicht gemerkt zu haben. Also würde er halt heute Morgen einen Kaffee trinken, auf die Veränderung kam es nun auch nicht mehr an.
    Im Stall zeigte er Elli, wie man die Zitzenbecher anlegte, und sie stellte sich recht geschickt an. Dann bestand sie darauf, sich unter Henriette zu legen und sich ein wenig Milch in den Mund zu spritzen. Tja, sie war einfach unbekümmert und fand nichts dabei, sich frisch geduscht ins Stroh zu legen. Was konnte man mehr verlangen von einer Bäuerin?
    „Komm,

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