Paula geht
Schmerzmassage gemacht. Diese Erfahrung genügte allemal für eine Wellness-Massage.
„Du sagst, wenn ich zu fest knete, ja?“, forderte sie Annemarie auf.
Annemarie schüttelte nur träge den Kopf. „Du machst das himmlisch“. Daraufhin schwiegen die beiden Frauen. Paula legte all ihre Energie in ihre Hände und freute sich, dass sie endlich mal jemand anderem etwas Gutes tun konnte. Sven hätte sie auch mal gerne massiert, aber das wäre ihnen wohl beiden zu komisch vorgekommen.
Annemarie hatte noch den Bikini-Abdruck vom letzten Strandurlaub auf dem Rücken. Ihr Rücken wies genau das richtige Verhältnis von Muskeln und Fett auf, so dass man ihn hervorragend massieren konnte. Paula arbeitete sich von oben nach unten. Ging dann um die Liege herum und knetete sie auch von der anderen Seite. Annemarie hatte die Augen geschlossen und schien ganz weit weg zu sein. Auch Paula kam immer mehr in eine leichte Trance der Bewegungen, bis sie das Gefühl hatte, dass ihre Hände und Annemaries Rücken nicht mehr getrennt waren.
Plötzlich drehte sich Annemarie mit geschlossenen Augen auf den Rücken. „Bitte mach weiter“, flüsterte sie. Paula zögerte kurz. Dann begann sie vorsichtig Annemaries Schüsselbeine und den Hals von oben nach unten auszustreichen. Langsam wanderten ihre Hände weiter hinunter. Aber wo sie auch hin griff, immer schienen ihr Annemaries Brüste im Weg zu sein, die sie seltsamerweise gleichzeitig berühren wollte und doch nicht als normales Körperteil, das auch massiert werden wollte, betrachten konnte.
Da nahm Annemarie Paulas Hand und legte sie behutsam auf ihre Brust. Paulas Widerstand ließ nach. Sie fuhr die weichen Rundungen nach, griff auch mal kräftig zu. Sie schüttete sich noch ein wenig Öl in die Hand, das sie anwärmte, und massierte dann genauso hingebungsvoll weiter wie zuvor. Annemarie stöhnte leise. Und auch Paula merkte, wie sie selbst erregt wurde. Was man doch für neue Erfahrungen sammelte in einem Dorf am Ende der Welt, dachte sie und lächelte über sich selbst.
Da hatte sich Annemarie aufgerichtet und zog Paula zu sich auf die Liege, so dass sie beide nebeneinander saßen. „Du bist so toll“, raunte Annemarie mit einer Stimme, die heiserer war als sonst. Sie blickte Paula verträumt an. Ihre Wangen waren rosig angehaucht und Paula konnte sich vorstellen, wie sie als junges Mädchen ausgesehen hatte.
Paula fühlte sich ein wenig zittrig. Noch nie hatte sie sich von einer Frau angezogen gefühlt. Ob das die besondere Situation machte? Als Annemarie ihre Wange streichelte, ließ sie sie gewähren, ja schmiegte sich sogar ein wenig hinein in die warme, zarte Bewegung. Annemarie beugte sich leicht vor und berührte ganz sanft Paulas Lippen mit ihren Lippen. Paula wusste wirklich nicht, was sie tun sollte, aber sie war neugierig und das Brennen in ihrem Unterleib war nochmal stärker geworden.
Was soll’s, dachte sie. Was ist gegen ein bisschen Zärtlichkeit einzuwenden? Dann dachte sie nichts mehr, sondern war ganz mit ihren Empfindungen beschäftigt. Annemarie küsste wunderbar. So zart und weich, wie Paula das nie bei einem Mann erlebt hatte. Paula begann ihrerseits Annemarie zu küssen und ihre öligen Schultern und Brüste zu streicheln. Sie kicherten aufgeregt wie junge Mädchen und sanken auf die Liege.
Paula musste schon wieder eingeschlafen sein. Sie erwachte auf dem weichen Teppich im dämmrigen Praxisraum und wusste erst gar nicht, wo sie war. Die Kerzen waren heruntergebrannt. Sie erinnerte sich an die letzte Stunde und was sie alles mit ihren Körpern angestellt hatten. Und sie wusste nicht, ob sie befreit lachen oder vor Scham in den Boden versinken sollte. Deswegen blieb sie einfach noch ein wenig liegen und spürte, wie ihr Körper sich völlig entspannt und rund und weiblich anfühlte, so wie sie es seit Jahren nicht mehr erlebt hatte. Was sich so anfühlte, konnte nicht verkehrt sein.
Nach einer Weile rappelte sie sich auf und sammelte ihre verstreuten Klamotten wieder ein. Es war noch nicht spät am Tag, aber Annemarie war wohl schon gegangen. Vielleicht war es ihr dann doch peinlich geworden? Paula merkte, wie sie jetzt nicht denken wollte. Es war einfach schön gewesen, nicht mehr und nicht weniger, sagte sie zu sich, als sie in der Diele an ihrem kleinen Garderobenspiegel vorbeikam. Aus dem Spiegel schaute sie ein glückliches Gesicht mit zerzausten Haaren an, das um Jahre jünger wirkte.
Sie setzte sich einen Kaffee auf. Auf dem
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