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Paula Kussmaul laesst nicht locker

Paula Kussmaul laesst nicht locker

Titel: Paula Kussmaul laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kordon
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rumrutschte und unter alle Schränke und Betten sah.
    »Wo denn? Zeig ihn mir mal.«
    Das war zu viel. Jetzt schrie Paula so laut, als wollte sie das ganze Haus zum Einsturz bringen. »Spinnst du? Nur weil ich mir mal deine Taschenlampe ausgeliehen habe, machst du so einen Wind?«
    Ein Weilchen sah Linus sie mit großen Augen an, dann sagte er wie ein Kriminalkommissar: »Du hast ja gar keinen Knopf verloren. Du hast mit meiner Taschenlampe herumgespielt. Und davon sind die Batterien leer geworden. Du musst mir neue kaufen.«
    Wenn er es so wollte! Mit dieser Auslegung ihres seltsamen Verhaltens konnte Paula einverstanden sein. »Na gut!«, seufzte sie. »Dann kaufe ich dir eben neue Batterien. Aber jetzt lass mich in Ruhe.« Und damit drückte sie Linus seine Taschenlampe in die Hand und ließ sich, die Arme unter dem Kopf verschränkt, auf ihr Bett fallen. Erschrak aber sofort: Hatte sie sich vielleicht zu wuchtig fallen lassen? Sie wusste ja gar nicht, wie viel Platz Enno unter dem Bett hatte! Was, wenn sie ihm wehgetan hatte?
    Sie lauschte einen Augenblick, doch unter ihr war nichts zu hören.
    Linus' Misstrauen aber war noch immer nicht ganz verflogen. Sie hatte ihm ein wenig zu bereitwillig nachgegeben. »Und weshalb hast du geflüstert?«, wollte er wissen.
    Da gestand Paula auch noch dieses Verbrechen: »Ich hab mit der Taschenlampe Detektiv gespielt. Hände hoch, Mister Miller, hab ich gesagt. Zufrieden?«
    Ja, jetzt war Linus zufrieden. Dass Paula, die so gern spottete, wenn er beim Spielen mal so richtig abtauchte, heimlich selber gern spielte, das gefiel ihm. Das freute ihn sogar. Und das machte ihm Hoffnung. »Wir können ja mal zusammen Detektiv spielen«, schlug er vor. Und um Paula diese Idee so richtig schmackhaft zu machen, fügte er hinzu: »Dann brauchst du mir auch die Batterien nicht zu ersetzen. Ich hab ja noch zwei.«
    Paula wollte, dass Linus sich endlich auszog und ins Bad ging. Würde er erst zu Katja oder Jenny gehen, um einer von beiden noch ein bisschen vorzulesen, verzögerte sich das Ganze nur. Also erklärte sie sich damit einverstanden, mit ihm Detektiv zu spielen. Allerdings nur, wenn er jetzt gleich im Bad verschwand. Um noch lesen zu üben, sei es ja schon viel zu spät, sagte sie.
    Linus konnte sein Glück nicht fassen. »Spielst du wirklich mit mir Detektiv?«
    »Jaa! Hab ich doch gesagt.«
    »Und wann?«
    Paula zuckte die Achseln. »Morgen?«
    Linus hielt die Luft an. »Wirklich?«
    »Jaaa! Aber nur, wenn du jetzt gleich ins Bad gehst. Ich will nicht ewig warten.«
    Da legte Linus, der großzügigste Linus der Welt, Paula seine Taschenlampe auf den Bauch. »Wenn du willst, kannst du ruhig noch ein bisschen damit spielen. Wenn die Batterien ganz leer sind, tausch ich sie eben gleich nachher aus.«
    Linus brauchte immer sehr lange, um sich auszuziehen und ins Bad zu gehen. An diesem Abend brauchte er besonders lange. Die Aussicht, am nächsten Tag mit Paula Detektiv zu spielen, beschäftigte seine Phantasie. Ständig machte er neue Pläne, legte schon mal fest, wer er und wer sie sein sollte und welche Verbrecher sie jagen würden, und musste unentwegt von Paula ermahnt werden, sich zu beeilen. Als er endlich aus dem Zimmer war, legte Paula sich neben ihr Bett und leuchtete mit der Taschenlampe drunter. Es war ihr peinlich, dass Enno ihre Schwindelei mit angehört hatte.
    »Geht es?«, fragte sie.
    »Wie lange soll ich denn hier noch bleiben?« Enno machte kein glückliches Gesicht. »Ich muss mal auf die Toilette.«
    Daran hatte Paula überhaupt nicht gedacht. Wie sollte Enno denn jetzt ins Bad kommen? War Linus fertig, musste sie rein. War sie fertig, war Jenny dran. Und danach verschwand Katja im Bad, die immer ganz besonders lange machte. Und wenn gerade keiner drin war, lief immer mal einer von den dreien durch den Flur. »Wo hast du denn auf dem Dachboden immer hingemacht?«, fragte sie.
    Enno schwieg. Die ganze Sache war ihm peinlich.
    Aber klar, Paula konnte sich denken, wie er sich da oben geholfen hatte: Er hatte einfach in irgendeine Ecke gepinkelt. »Und groß?«, fragte sie.
    Da wurde Enno ärgerlich. »Mensch! Ich war doch bei uns in der Wohnung.«
    Das hatte Paula ganz vergessen. Erleichtert, dass da oben kein Enno-Haufen herumlag, dachte sie nach, wie sie Enno helfen könnte. Aber ihr fiel nichts ein. »Bis alle schlafen, musst du schon noch warten.«
    »Und wie lange dauert das noch?«
    Das wusste Paula auch nicht. Manchmal verschwanden Katja und Jenny früh ins

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