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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh Greene
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angerufen und die Lage so gut wie möglich geschildert.
    » Also wollen Sie, dass er erledigt wird?«, erkundigte sich Magnum aufgeregt mit amerikanischem Akzent, nachdem ich ihm alles erzählt hatte.
    » Äh, was genau soll das heißen?«, hakte ich nach.
    » Sie wissen schon, dass ich mich um ihn kümmere. Der Kerl hat das Mädchen schließlich sitzen gelassen und es nicht anders verdient, richtig?«
    Habe gehört, dass er nebenbei Kaugummi kaute. » Äh, nein. Sie sollen ihn nur für mich finden, damit ich mit ihm reden kann«, erwiderte ich, inzwischen noch nervöser. Meinte der Typ das etwa ernst?
    » Sind Sie sicher?« Magnum klang enttäuscht. » Es kostet nicht viel mehr.«
    » Ganz sicher.« Hatte feuchte Hände. » Glauben Sie, dass Sie ihn aufspüren können?«
    » Klar.« Inzwischen war Magnums Tonfall gelangweilt. » Ich brauche nur seinen Namen. Dann übernehme ich den Fall.«
    Ihm die wenigen Informationen gegeben, die ich besaß– Name und letzte bekannte Arbeitsstelle–, worauf er versprach, sich in den nächsten Tagen bei mir zu melden. Aufgelegt und mich ein wenig mulmig gefühlt. Was, wenn Magnum die Beherrschung verliert und Steve versehentlich oder gar mit Absicht und nur so zum Spaß umbringt? Er machte den Eindruck, als sei es ihm durchaus zuzutrauen– genau genommen schien er sogar Lust dazu zu haben.
    Kurz darauf Anruf von Louise. Sie wollte von mir wissen, wie viel man normalerweise in ihrem Stadium der Schwangerschaft zugenommen haben darf.
    » Äh, zehn Kilo?«, riet ich. Verzweifelt versucht, mich an die richtige Antwort zu erinnern.
    » Ja, du hast recht«, schluchzte sie. » Aber bei mir sind es schon zweiundzwanzig. Was soll ich nur tuuuun, Susie? Ich fühle mich wie ein riesiger FETTKLOSS!«
    Eine Ewigkeit damit verbracht, ihr klarzumachen, dass sie nicht wie ein riesiger Fettkloß aussieht und dass der Großteil des Gewichts vom Fruchtwasser und den Wassereinlagerungen im Gewebe kommt. Habe meine Sache gut gemacht. Schien mir zu glauben. Zwecklos, ihr zu verraten, dass ihr Beckenboden nun perdu ist und dass sie nie wieder Hüften haben wird wie früher. Oder dass sie momentan, ganz gleich aus welchem Winkel betrachtet, an das Heck eines Busses erinnert.
    Außerdem den Zeitpunkt für ungeeignet gehalten, um ihr zu sagen, dass ich einen Privatdetektiv auf Steve angesetzt habe. Besser, sie bleibt ahnungslos, bis ich Gelegenheit hatte, mit Steve zu sprechen und ihn zum Mitmachen zu überreden. Dann kann ich ihr die Rechnung des Privatdetektivs präsentieren und sie diskret aus der Ferne unterstützen.

26. September
    Zweitsohn David rief an, um mich zu bitten, ihn nächste Woche abzuholen. » Ich möchte nicht, dass Mum ein Theater veranstaltet«, meinte er. » Als sie das letzte Mal am Flughafen war, hatte sie ein riesiges Transparent mit der Aufschrift ›Willkommen‹ dabei. Es war wirklich peinlich. Schließlich wussten alle, dass ich nur aus Heathrow kam.«
    » Keine Ahnung, wie ich es ihr ausreden soll, David«, erwiderte ich. » Sie hat nun einmal eine Schwäche für Dramatik.« Hatte sofort lebhaft das Bild vor Augen, wie sie Joe und mich bei unserer Rückkehr aus den Flitterwochen mit einer Blaskapelle empfangen hat.
    » Bitte, Susie«, flehte er. » Max ist sehr kultiviert. Er hätte kein Verständnis für ihr Verhalten, und ich will ihn unbedingt beeindrucken.«
    Habe versprochen, mein Bestes zu geben, hatte aber eine böse Vorahnung. Wenn Max wirklich so kultiviert ist, wird er auch kein Verständnis für Mrs H.s Entscheidung haben, sich an Überdecken aus Chenille zu klammern, die sie schon seit den Siebzigern besitzt. Oder für ihre schauerliche Sammlung von Barry-Manilow-Fanartikeln.

27. September
    Angelica Law ist auf der Titelseite von TV Ireland Today! abgebildet. Den ganzen Vormittag damit verbracht zu lesen, wie sie sich in Irland eingewöhnt. » Alle haben mich mit offenen Armen aufgenommen«, sagte sie und spielte damit offensichtlich auf unsere aufkeimende Freundschaft an. » Wir fühlen uns, als hätten wir schon immer hier gelebt.«
    Es waren ein Dutzend Fotos von ihr abgedruckt, wie sie in verschiedenen Stellungen auf ihrer Wohnzimmercouch und auf ihrem Stutzflügel herumlag. Eine Ewigkeit damit verbracht, mir vorzustellen, dass ich in der nächsten Fotostrecke vielleicht als ihre beste Freundin zu sehen sein werde.
    Jäh aus meinem Tagtraum gerissen worden, als Louise anrief, um mir mitzuteilen, sie wolle ihre Plazenta im Garten vergraben und darüber

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