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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh Greene
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Zeit, als wir noch leidenschaftlich miteinander geturtelt haben.
    Sie lautete: Wir sehen uns in der Krabbelgruppe.
    Zum Glück empfinde ich nichts mehr für ihn, sonst wäre ich ziemlich bestürzt gewesen.
    PPS: Habe beschlossen, die SMS nicht zu löschen, um mich stets daran zu erinnern, dass Ehebruch auf gar keinen Fall in Frage kommt und dass ich mich nie wieder auf so etwas einlassen darf. Auch nicht, wenn Joe darauf besteht, Ewigkeiten auf dem Klo zu verbringen, und anschließend das Raumspray mit Lavendelduft vergisst.

2. Oktober
    Zum Glück letzte Lamaze-Stunde mit Louise. Bin sehr erleichtert. Glaube nicht, dass ich dem Druck, aufbauend und ermutigend zu sein, noch lange standhalte. Hatte letzte Nacht wieder einen scheußlichen Traum. Louise wand sich unter Schmerzensschreien in den Wehen, während ich verzweifelt nach ihrem Lieblingslied von Billy Joel suchte. Im nächsten Moment kam Jennifer Lopez zur Schwingtür hereingestürmt, schwenkte etwas, das wie eine Rohrzange aussah, und sprach von einer Zangengeburt.
    Stehe eindeutig unter starkem Stress.
    Mit quietschenden Bremsen vor dem Haus gestoppt, wo der Kurs stattfindet. Louise echauffierte sich, weil wir schon wieder zu spät dran waren.
    » Das ist eine ausgezeichnete Vorbereitung für den Fall, dass deine Wehen zu früh einsetzen und du als Notfall auf schnellstem Wege ins Krankenhaus musst«, beruhigte ich sie. Habe dabei versucht abzuschätzen, ob die Familienkutsche in die Parklücke am Straßenrand passen würde.
    » Was meinst du mit ›Notfall‹?«, fragte Louise entsetzt.
    » Keine Sorge«, erwiderte ich und tätschelte ihr das gewaltige aufgequollene Knie. » Beim ersten Kind dauert es immer eine Ewigkeit. Du könntest tagelang in den Wehen liegen. Also haben wir genug Zeit.«
    Als wir hereinkamen, saßen alle im Schneidersitz auf dem Boden und machten ängstliche Gesichter. Kein Wunder nach dem aufwühlenden Video von letzter Woche.
    » Heute beschäftigen wir uns damit, wie wir den Geburtsbegleitern helfen können, sich während der Wehen aufmunternd und unterstützend zu verhalten«, verkündete die Kursleiterin.
    Die Anwesenden seufzten erleichtert auf, als ihnen klar wurde, dass sie nicht Zeugen einer weiteren Live-Geburt werden mussten.
    War der Ansicht, dass ich, was dieses Thema anging, nicht viel Beratung nötig hatte. Habe aber weise genickt, um zu zeigen, was für eine brave und gelehrige Schülerin ich bin.
    » Also gut. Was können Sie Unterstützendes sagen und tun, während Ihre Partnerin schmerzhafte Wehen durchmacht?«, fragte sie.
    » Man kann ihr den Rücken massieren und beteuern, dass sie sich wacker schlägt«, meldete sich ein Mann, sehr zufrieden mit sich, zu Wort.
    » Man kann ihr die Stirn mit einem feuchten Waschlappen abwischen und ihre Lieblingsmusik laufen lassen«, schlug ein anderer vor.
    Ich spürte, dass Louise mich finster anstarrte und mich so offensichtlich aufforderte, auch etwas beizutragen. Mir deshalb das Hirn nach einer guten Antwort zermartert. » Man könnte ihr erklären, dass viele Frauen ihre Kinder unter ungewöhnlichen Umständen bekommen und dass man sich deswegen nicht schämen muss«, verkündete ich. Meine Stimme hallte seltsam im Raum wider.
    Die Kursleiterin nickte heftig. » Ja, natürlich. Ihre Beziehung ist genauso wertvoll wie jede andere.«
    Die anderen Paare nickten ebenfalls und murmelten ihre Zustimmung. Louise aus dem Augenwinkel betrachtet. Sie sah aus, als würde sie vor Schreck jeden Moment ihr Kind kriegen. Anscheinend hielten uns wirklich alle für ein Lesbenpaar, das mit den verruchtesten Sexualpraktiken, einschließlich der Anwendung einer Bratenspritze, vertraut war.
    » Äh, ja«, murmelte ich und versuchte, das Thema zu wechseln. » Man kann ihr auch einen kleinen Imbiss mitbringen. Toblerone vielleicht?«
    PS: Glaube, dass Louise schlecht drauf ist. Die Heimfahrt verlief schweigend, und als ich vor ihrem Haus stoppte, stieg sie sehr schnell aus. Nun, sie versuchte es wenigstens. Sie brauchte nämlich drei Anläufe, um sich durch die Beifahrertür zu zwängen. Muss mir etwas einfallen lassen, um sie aufzuheitern. Lymphdrainage gegen die Dellenoptik ihrer Knie wäre vielleicht eine Lösung.
    PPS: Bin ein kleines bisschen besorgt, weil wir jetzt angeblich offiziell bereit für die Geburt sind. Denke nicht, dass unsere Lamaze bringt’s -Aufkleber uns im Kreißsaal weiterhelfen werden.

3. Oktober
    Heute Morgen zufällig Angelica getroffen. Gut, habe mich in der Nähe

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