payback: thriller (German Edition)
des Audis, als er in eine Straße unterhalb einbog. Pylon schaffte es gerade noch rechtzeitig hinunter, um zu sehen, wie sich ein Tor automatisch schloss. Im Haus gingen die Lichter an. Pylon kehrte zu seinem Wagen zurück. Schickte Mace eine SMS nach New York.
19
»Vertrau mir. Ich bin eine gute Händlerin.« Isabella strich mit einem Finger über Mace Bishops Wange. Öffnete die Tür zu ihrem Apartment, ging als Erste hinein.
»Du bist nicht das Problem.«
»Wer dann?«
»Mo ist das Problem.«
»Dann schmier ihm Honig ums Maul.«
Mace nahm im Wohnzimmer seinen Mantel ab und legte ihn über die Rückenlehne eines Sessels. »Ich will nur zwei Dinge wissen: wann? Und: Ist die Anzahlung sicher?«
»Du glaubst mir nicht?« Isabella warf sich auf die Couch und schlüpfte aus ihren Schuhen. »Es wird alles klappen, Macey. Ich habe meinem geliebten Göttergatten die Sache in die Hand gegeben.«
Das, dachte Mace, ist das eigentliche Problem. Der geliebte Göttergatte hatte nicht gerade den besten Ruf, soweit Mace das wusste.
»Ich lass dich nicht im Regen stehen. Da hängt außerdem viel dran, Mace. Ein kleines Vermögen.« Sie klopfte einladend neben sich auf die Couch.
Er setzte sich in einen Sessel. »Ganz genau. Also – wann?«
Sie ignorierte ihn und klopfte stattdessen weiterhin einladend auf das Leder. »Komm, leiste mir ein wenig Gesellschaft.«
»Keine gute Idee«, meinte Mace.
»Früher hättest du das nicht gesagt.«
»Das war früher. Die Zeiten ändern sich.«
»Stimmt, ich hätte es fast vergessen. Der liebende Vater und Ehemann.«
Mace nickte. »Also – wann genau?«
»Das letzte Mal im Meurice «, sagte sie, stand auf und kniete sich neben ihn, »lief nicht gut. Nicht die Art Erinnerung, die ich für uns möchte. Was meinst du?« Fasste nach seiner Hand.
»Du hast behauptet, dass du es inzwischen hinter dir gelassen hast.«
Sie knabberte spielerisch an seinen Fingern. »Das war gelogen.«
»Bella«, sagte er, »hör auf.«
»Warum? Warum bist du dann hier, Mace? Sag’s mir. Ich hab dich nicht eingeladen, du bist selbst mit hochgekommen. Ist das etwa Macey-Boy, der Schmuggler, der normalerweise alles wagt und jetzt plötzlich kalte Füße bekommt?« Sie setzte sich rittlings auf seinen Schoß wie eine Stripteasetänzerin. Ihr Rock rutschte nach oben, und sie nahm sein Gesicht in seine Hände.
Mace sagte: »Nein.«
Isabella grinste ihn an. Presste ihre Hand auf seinen Schoß. »Nein? Mein Eindruck ist eher Ja.« Ihre Lippen näherten sich den seinen und drängten gegen seine Zähne.
Mace dachte: nein. Spürte seine Hand auf ihrem Schenkel. Ihre Hand legte sich auf die seine und führte sie weiter nach oben. Diese direkte Berührung brachte ihn zu einem heiseren Keuchen.
Danach musste er sofort weg. Sofort. Isabella lag unter einer Wolldecke auf der Couch und amüsierte sich über seine Eile: sein hastiges Suchen nach den Schuhen unter den Möbeln, das falsche Schließen seiner Hemdknöpfe.
»Du kannst über Nacht bleiben«, sagte sie. »Wir könnten es noch mal machen. Im Bett.«
»Nein, könnten wir nicht.« Mace schlüpfte in seinen Mantel.
»Schlechtes Gewissen wegen Oumou? Niedlich. Gar nicht typisch für dich: Mace, der ein Gewissen hat.«
»Was wir immer noch nicht abgemacht haben«, sagte er, »ist der Termin.«
»Wie früher: ganz der Pitbull-Terrier.« Sie seufzte. »Lässt nie locker …« Sie sah ihm zu, wie er einen kleinen Terminkalender aufschlug. »Gütiger Himmel, Mace, das war doch nur ein kleiner Fick. Etwas, was wir oft gemacht haben, bevor du Oumou kennengelernt hast. Es ist schließlich nicht so, als wär ich eine neue Eroberung.«
»Wann genau im Januar?«
»Sag du’s mir.«
»Samstag, der achtzehnte?«
»Klingt gut, wenn es für dich auch gut ist.« Isabella neigte kokett den Kopf zur Seite. »Es hat dir gefallen. Das hab ich gemerkt.«
Sie hatte recht. Wieder in seinem Hotel musste Mace zugeben, dass der Sex mit Isabella nach Waffen roch. Hatte er immer getan. Ein Hauch von Leinöl, wenn sich ihr Körper erhitzte. Man konnte es schmecken, wenn man ihre Haut leckte. Diese Erregung, die von ihm Besitz ergriff.
Er starrte sich im Badezimmerspiegel an: die Falten seitlich an seinen Augen, die seinen Blick verhärteten. Die Linie seiner Lippen, gepresst. Die Röte seiner Nasenflügel. »Warum hast du das getan?«, fragte er laut. »Du schwaches Arschloch.«
Oumou würde es sofort wissen. Es irgendwie spüren. Es eben einfach wissen. Er fühlte sich
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