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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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hier abgemurkst werden. Denken Sie an die Marke, Captain, hören Sie sich um, mischen Sie sich unters Volk.« Gonsalves rollte den Tabak der Zigarette zwischen seinen Handflächen zu einer Kugel. »Dieser Commissioner, Khumalo, meint damit Kontakt zu Informanten. Irgendwo muss es einen Informanten, einen Denunzianten geben, meint er. Finden Sie ihn, Captain, und helfen Sie ihm, seine Information an den Mann zu bringen.«
    Der Kellner brachte seine zwei Dom Pedros und einen Aschenbecher.
    Gonsalves schob die Tabakkugel in den Mund, betrachtete die zahlreichen Krümel auf seiner Hose und dem Boden und sagte: »Etwas spät dafür.« Zeigte auf den Aschenbecher. Er griff nach einem Dom Pedro und trank ihn zur Hälfte leer, ohne auch nur einmal Luft zu holen.
    Mace fragte sich, wie er es schaffte, dabei den Tabak nicht zu verschlucken.
    »Noch was.« Gonsalves fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. »Schon mal vom Reizdarmsyndrom gehört?«
    Mace und Pylon schüttelten den Kopf.
    »Na ja, das verdanke ich auch dem Commissioner. Es ist ansteckend. Ich wache morgens gegen zwei oder drei mit Schmerzen auf, als hätte mir jemand die Faust in den Magen gerammt. Vorsichtshalber bleibe ich liegen und atme ganz flach, weil sich diese Faust auch in meine Lunge bohrt. Dann setzen die Schmerzen an der Seite ein – stechend und heftig. Schlimmer als Stechen. Langsam wandern sie meinen Dickdarm entlang nach unten, und ich denke: Okay, jetzt verschwinden sie wieder. Mir wird es bald besser gehen. Nur dass es manchmal noch weitere sechs Stunden dauert, bis es so weit ist. Khumalos Darmschmerzen, so nenne ich das.« Er trank den ersten Dom Pedro aus und saugte laut an den Eiswürfeln. »Jetzt tut’s Ihnen wahrscheinlich leid, dass Sie gefragt haben.«
    Mace meinte: »Das klingt nicht gut.«
    Gonsalves sah ihn an. »Schlimmer als das, China. Ich kann nur für Sie hoffen, dass Ihnen mal so was erspart bleibt.« Er leckte das Vanilleeis von dem Strohhalm. »Also – was wollten Sie mir sagen?«
    »Wir wollten eigentlich nur wissen, ob wir Ihnen irgendwie behilflich sein können«, erwiderte Pylon.
    »Und wie?«
    Mace beugte sich vor. »Indem wir Ihnen zum Beispiel ein paar Informationen liefern.«
    »Soll das heißen, Sie wissen, wo sie ist?«
    »In gewisser Weise. Es gibt da nur ein Zeitproblem.«
    »Über welchen Zeitraum reden wir?«
    »Sagen wir, bis Mitte Januar.«
    Gonsalves rührte mit dem Strohhalm in seinem zweiten Drink. »Haben Sie einen guten Grund für einen solchen Aufschub?«
    »Haben wir.«
    »Der offenbar vertraulich ist.«
    »Ganz genau.«
    Captain Gonsalves begann den zweiten Dom Pedro zu trinken. »Und wenn ich sie vorher erwische? Einfach so, ohne Ihre Hilfe?«
    Mace sagte: »Vielleicht könnten wir dann darüber sprechen. Bei gegebenem Anlass.«
    »Möglich wär’s.« Gonsalves trank auch dieses Glas leer, fuhr mit dem Finger an der Innenseite des Randes entlang und leckte diesen dann ab. »Wir im Dienste der Gerechtigkeit haben jederzeit ein offenes Ohr, solange es der Gerechtigkeit dient.«
    »Das wird es.«
    »Ausgezeichnet.« Gonsalves wischte sich die Finger an einer Serviette ab. »Woran hatten Sie denn so gedacht?«
    Pylon schob einen Lederkoffer über den Boden, bis dieser gegen das Bein des Polizisten stieß. Gonsalves sah zuerst Pylon und dann Mace für einen langen Augenblick an. »Ich werd euren Hals aber nicht aus der Schlinge ziehen, falls was schiefläuft«, erklärte er. »Keinen eurer Hälse.«
    »Kein Problem«, meinte Pylon.
    Gonsalves kaute eine Weile auf dem Restchen Tabak herum, das noch in seinem Mund übrig geblieben war, und starrte die beiden an. »Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich kann Sie so tief in den Abgrund reißen, dass Sie Parkplatzwächter für einen klasse Job halten.«
    »Wir liefern. Am Dienstag, den einundzwanzigsten Januar. Pfadfinderehrenwort.«
    Gonsalves ignorierte den Scherz. »Falls wir noch mal miteinander sprechen müssen, tun wir das auch.«
    »Selbstverständlich.«
    Captain Gonsalves stand auf. Er spuckte den Tabak in den Aschenbecher und klopfte sich danach die Hose ab. »Frohes Neues Jahr.«
    »Ebenfalls«, erwiderte Mace.
    Pylon nickte. »Vergessen Sie den Koffer nicht.«
    »Hatte ich nicht vor.« Gonsalves lächelte die beiden Männer an und beugte sich dann nach unten, um nach dem Griff des Koffers zu fassen. »Echt.« Er klopfte auf das Leder. »Wie aufmerksam.«

21
    Fünf Tage nach Neujahr vereinbarten Mace und Pylon ein Treffen mit Mo Siq, um

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