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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Augen. Stöhnend versuchte sie über die Rückbank zu entkommen, aber Vittoria wartete bereits mit einem Äthertuch in der Hand und drückte ihr dieses so lange ins Gesicht, bis sie sich nicht mehr rührte. Jetzt war es leicht, sie in den Kofferraum zu hieven, ihr die Hand- und Fußgelenke mit Panzerband zu fesseln und dieses auch gleich noch zweimal um ihren Kiefer zu wickeln, damit sie nicht schreien konnte.
    Sie tauschten die Plätze, Paulo setzte sich hinters Steuer. Er fuhr aus der Stadt, an einem Golfplatz vorbei bis zu einigen Apartmentblocks am Strand, die über die Bucht zum Berg hinüberblickten. Vittoria rappte zu P. Diddy, und Paulo dachte, dass manche Dinge manchmal erstaunlich glatt liefen. Jetzt mussten sie nur noch Isabella umlegen. Keine große Sache, wie er bereits erlebt hatte. War nicht mal sonderlich berauschend im Vergleich zum Ziehen einer Kokslinie.
    Bei der Ampel bog er links in die West Coast Road ein, um auf eine Gegend voller Sanddünen zuzusteuern, die er irgendwann einmal entdeckt hatte, als die Idee, Isabella um die Ecke zu bringen, zuerst zur Debatte gestanden hatte.
    Vittoria blickte die lange Straße hinunter. Fragte: »Wohin fahren wir?«
    »Noch zehn Kilometer«, erwiderte Paulo, »bis zu einem Ort, den ich neulich gefunden habe. Falls irgendjemand dort über sie stolpern sollte, dann wäre das ein echter Zufall.«
    Vittoria holte die Neun-Millimeter aus dem Handschuhfach. »Machst du’s? Oder ich?«
    »Wir könnten uns ja abwechseln.«
    »Das wäre Verschwendung.« Sie holte eine Münze aus ihrer Hosentasche. »Kopf oder Zahl?«
    Paulo sagte, Zahl.
    Vittoria warf die Münze in die Luft, fing sie auf und knallte sie auf ihren linken Handrücken. »Kopf.« Sie sah ihn an. »Wie wäre es mit zwei von dreien?«
    Paulo meinte: »Einverstanden. Dann diesmal Kopf.«
    Er gewann. Danach gelang es wieder Vittoria – ebenfalls mit einem Einsatz auf Kopf. »Ist das nicht seltsam?«, fragte sie. »Bisher hatten wir kein einziges Mal Zahl.« Sie warf die Münze zum Spaß noch einmal in die Luft. Jetzt war es Zahl.
    »Wir sind da«, erklärte Paulo und bog auf eine ungeteerte Straße ab, die zu einem Gatter führte. »Das Gatter ist nicht abgesperrt«, sagte er. »Nur mit einer Kette gesichert.«
    Vittoria stieg aus, um es zu öffnen. Langsam rollten sie auf dem Fahrweg in die Dünen hinein, bis der Sand zu weich wurde. Paulo schaltete den Motor ab, und sie saßen einen Moment lang in der völligen Stille des weißen Sandes da. Nicht einmal Vogelgezwitscher. Nur Insekten. Ohne die Klimaanlage war die Hitze deutlich spürbar. Die Sonne stach vom Himmel herab. Diese hohen Dünen und das flirrende Licht – sie hätten sich im Grunde auch in einer Wüste befinden können. Und doch waren sie nur einige hundert Meter von der Küstenstraße entfernt, wo alle zwei bis drei Minuten ein Auto vorbeifuhr.
    Isabellas Augen waren weit aufgerissen, als sie den Kofferraum öffneten. Sie versuchte sich zu wehren und gab einen heiser krächzenden Laut von sich.
    Sie hievten sie aus dem Wagen und zerrten sie zu einem Gestrüpp aus Dünengras. Vittoria entsicherte die Neun-Millimeter und erledigte Isabella mit einem einzigen Schuss zwischen die Augen.

33
    Nach dem Start bestellte Mace bei dem Steward, der mit dem Getränkewagen kam, ein Windhoek. Für Pylon, der am Gang saß, gab es ein stilles Mineralwasser. Er war hastig aufgestanden und zur Toilette geeilt, sobald das Zeichen für die Sicherheitsgurte nicht mehr geleuchtet hatte. Mace fand, dass er blasser als sonst wirkte, wenn so etwas bei seiner Hautfarbe überhaupt möglich war.
    »Trink etwas Stärkeres«, schlug Mace vor. »Das wird dich entspannen.«
    Pylon erklärte, er würde lieber bei Wasser bleiben, und drückte einige Tabletten aus der Packung in seine Hand, um den Durchfall und die Übelkeit zu stoppen, die ihn noch immer im Griff hatten.
    »Wie du meinst«, erwiderte Mace und lehnte sich zurück, um die Wüste, die Schlieren weißer Flussbetten und die Schatten in den Bergschluchten unter ihnen zu betrachten. Hier und da konnte man das Glitzern eines Wellblechdachs erkennen, ein Wohnhaus inmitten der braunen Leere. Rauch stieg von einem Feuer unter freiem Himmel in die Luft.
    Er dachte an Sheemina February. Was wollte sie mit ihren Aktionen erreichen? Auf einmal war sie wieder in seinem Leben aufgetaucht. Innerhalb von sechs Wochen hatte sie ihn bei einem Konzert und in einem Café getroffen, und danach hatte sie mit diesen seltsamen Dingen

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