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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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das ist unverhältnismäßig.«
    »Klar. Aber du bezahlst mich auch gleichzeitig dafür, dass ich den Mund halte und nicht erzähle, was ich die Jahre über für euch getan habe. Ich will nur einen Teil des Profits. Sonst nichts.«
    »Francisco wird sich ärgern. Er hätte dann nichts an der ganzen Aktion verdient.«
    Paulo zuckte mit den Achseln. »Das stört mich wenig.« Er beobachtete, wie Isabella an ihrem Kaffee nippte. Wie sie sich den Mund mit einer Papierserviette abtupfte und dabei viel von ihrem Lipgloss entfernte.
    »Vergiss nicht, was du alles verlierst. Zum Beispiel die Stellung, die dir Francisco verschaffen könnte.«
    »Das wird nie passieren – das wissen wir beide. Auf diese Weise wird er mich los, du wirst mich los, ich werde euch los – und alle sind glücklich. Für Francisco ist das, was ich verlange, doch nur Peanuts.«
    »Und damit sind wir quitt? Auch bei einer Scheidung und so?«
    »Ja, das sind wir. Vielleicht habe ich sogar zu wenig berechnet.« Paulo trank seinen Kaffee aus. »Ein neues Leben, Isabella. Für uns alle. He, du solltest mir eigentlich dankbar sein.« Er rief die Bedienung, um zu bezahlen. »Trink aus, Schatz, wir müssen die Sache noch heute über die Bühne bringen.«
    »Soll heißen?«
    »Wir fahren an einen Ort, von wo aus du Francisco sagen kannst, wie der Hase läuft.«
    »Nein«, entgegnete Isabella. »Wir regeln das hier. Ich garantiere dir jetzt auf der Stelle fünfzehn Prozent und die Scheidung.«
    Paulo beglich die Rechnung und erklärte der Bedienung, dass sie das Wechselgeld behalten könne. Dann stand er auf und umrundete den Tisch, als wolle er seiner Begleiterin beim Aufstehen behilflich sein. In Wirklichkeit flüsterte er Isabella ins Ohr: »Manchmal bist du strohdumm. Es geht hier nicht um fünfzehn oder zwanzig oder auch fünfundzwanzig Prozent. Es geht um sechzig. Hör mir also noch mal genau zu: um sech-zig.« Er richtete sich auf und grinste. »Wenn du keine weiteren Probleme haben willst, kommst du jetzt mit und besprichst dich. Bei einer deiner Telefonkonferenzen mit Francisco.«
    »Warte.« Er spürte, wie Isabella nach seinem Arm fasste. »Das war es also? Du gehst einfach?«
    »Ja.« Paulo entfernte sich einen Schritt vom Tisch.
    »Ich bin aber noch nicht fertig.«
    »Egal. Ich bin es.«
    Er ließ sie zurück, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Trat auf die Straße hinaus, wo ihm der Mercedes langsam entgegenglitt. Paulo öffnete die Tür des Beifahrersitzes. Er fragte sich, ob Isabella wohl anbeißen würde, als er Vittoria sagen hörte: »Sie kommt.« Trotzdem sah er sich nicht um, auch wenn es ihm verdammt schwerfiel. Er stieg vielmehr ein und schlug die Tür zu. »Alles okay?«, fragte Vittoria.
    »Klar«, erwiderte er. »Alles läuft so wie geplant.«
    Die hintere Autotür wurde geöffnet, und Isabella schaute ins Wageninnere. »Darf ich mich zu euch gesellen?«
    »Wir haben bereits auf Sie gewartet«, erwiderte Vittoria, löste die Handbremse und ließ das Auto weiterrollen.
    Den ganzen Weg zurück zu ihrem neuen Ferienhaus redete Isabella darüber, wie sehr diese Angelegenheit Francisco verärgern werde. Wie sie ihm Paulos falsches Spiel wegerklären müsse. Ganz gleich, zu welcher Vereinbarung sie letztlich kämen, würde ein Kollateralschaden entstehen. Zweifelsohne. Unbestreitbar. Francisco sei ein Geschäftsmann, den bloß Idioten gegen sich aufbrächten. Paulo brauche nur Ludo zu fragen, was zum Beispiel mit jenem Mann in Santiago passiert sei, dem jüngsten Opfer in einer langen Reihe von früheren Geschäftspartnern ihres Bruders. Das Beste in diesem Fall sei es also, auf Franciscos Großzügigkeit zu bauen und nichts weiter zu fordern.
    Vittoria fragte: »Kannst du deiner Frau sagen, endlich die Klappe zu halten?«
    Paulo sagte: »Isabella, halt endlich die Klappe.«
    Isabella meinte: »Ihr beiden seid echt niedlich. Fast schon so niedlich wie Mickey und Mallory aus Natural Born Killers.«
    Zu Hause angekommen, fuhr Vittoria in die Garage und drückte auf die Fernbedienung, schloss das Tor. Paulo stieg als Erster aus, um Isabella die Tür aufzuhalten, während Vittoria auf der anderen Seite des Wagens nach hinten ging und den Kofferraum öffnete.
    »Du bist wirklich ein Schätzchen«, sagte Isabella. Als sie herauskletterte, wurde sie von einem Strahl aus der Dose mit Pfefferspray getroffen, die Vittoria Paulo inzwischen gereicht hatte. Isabella krümmte sich zusammen, und Paulo verpasste ihr erneut eine Ladung in die

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