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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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»Schließt den Laden. Das ist der beste Schutz, den ich euch bieten kann.«
    »Geht nicht«, erwiderte Ducky. »Das hier ist ein Geschäft, Mace. Wenn Mattie schließt, brechen alle Einnahmen weg.«
    »Wenn die hier eine Rohrbombe hochgehen lassen, brechen nicht nur die weg.«
    »Um das zu verhindern, haben wir ja dich.«
    Oumou kam mit einer Zange zurück, die sie sich in der Autowerkstatt geliehen hatte.
    »Wenn du die Nägel rausreißen willst, brauchst du besseres Licht«, meinte Ducky Donald. »Schalt die Lichter voll an, Mattie, damit das Mädel sehen kann, was es tut.« Er kam näher. »Soll ich helfen?«
    Oumou achtete nicht auf ihn. Trat vor das erste, noch lebende Kätzchen, schloss die Zange über dem Nagelkopf und riss mit einem Ächzen daran. Der Nagel löste sich aus der Wand, das Kätzchen kreischte leise und fiel zu Boden. Ducky Donald wurde mit einem Schwall französischer Worte überschüttet, weil er es nicht aufgefangen hatte. Bloß dumm, dachte Mace, dass er nichts davon verstanden hat.
    »Willst du mich aufklären?«, fragte Ducky Donald, als ihm Mace eine Schachtel reichte, in dem die Kätzchen vermutlich hergebracht worden waren.
    »Kurzversion: Du bist ein Arschloch.«
    Matthew kicherte. Oumou befreite ein weiteres Tier und reichte es Ducky mit einer Miene, die ihm zeigte, dass Arschloch noch eine freundliche Übersetzung gewesen war. Sie löste nach und nach alle fünf lebenden Katzen. Sagte: »Das Ding können Sie Ihrem Nachbarn zurückgeben.« Und tauschte die Zange gegen die Schachtel aus. Mace folgte ihr nach draußen.
    Ducky Donald rief: »Du lässt uns doch noch nicht im Stich, Mace?«
    »Bis um halb fünf. In der Zwischenzeit solltet ihr euch ernsthaft überlegen, ob es nicht vielleicht doch besser wäre zu schließen.«

7
    Der Tierarzt rettete drei. Während er Fell abschnippelte, die Wunden reinigte und Spritzen vorbereitete, wollte er wissen, was passiert war. Mace erzählte ihm, wie er und Oumou die Kätzchen an eine Mauer genagelt im schlechten Teil von Woodstock gefunden hätten, vermutlich so eine Art Bandeninitiation. Verstehe, sagte der Arzt, hab auch schon mal solche Geschichten gehört. Gekreuzigte Hunde. Aufgespießte Katzen. Sogar Kühe mit abgeschnittenen Eutern. Einmal sind ein Dutzend Hühner bei lebendigem Leib gerupft worden. Da muss man sich doch fragen, welche Drogen diese Gangster bevorzugen.
    »Bringen Sie die in ein Tierheim?«, wollte er schließlich wissen. »Ich könnte mir vorstellen, dass sie jemand zu sich nach Hause nimmt, wenn sie die nächsten Tage überleben.«
    »Wir nehmen sie«, sagte Oumou.
    Der Tierarzt warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. »Sie haben bereits genug getan. Sie müssen sich nicht verantwortlich fühlen.« Sein Blick wanderte wie zur Bestätigung zu Mace hinüber.
    Mace widersprach nicht. Sich mit Oumou über solche Themen zu streiten, brachte nichts.
    Als sie mit dem Auto die steilen Straßen hinauffuhren, erklärte sie ihm, sie halte es sowieso für eine gute Idee, Christa ein Haustier zu schenken. Das hätten sie besser schon vor Jahren getan. Das Mädchen sei jetzt sechs. Es solle ein Tier haben, um das es sich kümmern könne. »Du verstehst doch, was ich meine – no ?«
    Mace bog von der Kloof Street in die Union ab und hielt dann vor Christas Kindergarten.
    »Sie werden es nicht überleben. Jedenfalls nicht alle. Wie wird sie damit fertig, wenn sie sterben?«
    »Damit setzen wir uns auseinander, falls es tatsächlich so weit kommt.«
    »Das wird es.«
    »Vielleicht.« Sie warf ihm einen Blick zu, tausend Jahre alt. »Aber vielleicht auch nicht.«
    Der Kindergarten lag hinter einer hohen Mauer. Am Sicherheitstor hing ein Schild: »Eltern tragen dafür die Verantwortung, dass sie ihre Kinder am Morgen ausschließlich zugelassenen Erzieherinnen übergeben.«
    Oumou stieg aus dem Wagen, erreichte in zwei Schritten das Tor und drückte auf die Gegensprechanlage. Er hörte, wie sie ihren Namen nannte. Das Tor ging mit einem Klicken auf, und sie trat ein. Hinter der Mauer war der Lärm spielender Kinder zu hören. Mace öffnete den Kofferraum, um die Kätzchen zu streicheln.
    Christa kam aus dem Tor gerannt. Sie blieb abrupt stehen, als sie die Kätzchen sah, die sich in der Schachtel aneinanderschmiegten.
    Sie trug ein rotes T-Shirt, eine schwarze Trainingshose und Nikes. Ihre Haare waren wild, dunkel. Sie fingen im Sonnenlicht Feuer und schimmerten beinahe kastanienbraun. Ihre Augen hätten auch die ihrer Mutter sein können,

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