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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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sein«, sagte Mace. »Können Sie ihn währenddessen vielleicht hinausrollen?« Er wartete, bis die andere Bahre fortgeschafft worden war, ehe er das Laken zurückschlug, um ihren Kopf und ihre Schultern zu entblößen. Ihr marmornes Weiß.
    »Angenehmer Typ, den du dir da als Ehemann ausgesucht hast«, sagte er und spürte ihre Haare zwischen seinen Fingern. Sie waren nicht mehr weich, wie sie es noch vor wenigen Tagen gewesen waren, sondern hart, sandig und strähnig. »Jetzt bleibt die Frage: Welchen Tod hättest du gerne für ihn?« Er streichelte mit den Fingern über ihr Gesicht, über die Wölbung ihres Kinns und den Hals hinunter bis zur Kuhle ihres Schlüsselbeins. Doch die Haut war nicht mehr die ihre. Sie war zu totem Fleisch geworden. »Ich persönlich würde Erhängen vorschlagen. Alle beide. Seite an Seite von einem Eukalyptusbaum. Oder vielleicht sollte ich sie auf einem Ameisenhügel pfählen – für die Hyänen.« Er beugte sich vor und nahm einen Moment lang einen Hauch von Chanel wahr. Als er noch näher herankam, war der Duft wieder verschwunden. Er richtete sich wieder auf. »Mein Gott, Bella. Und das nach allem, was passiert ist. Dieser Abschaum.«
    Paulos und Vittorias Flugzeug landete am Vormittag auf einem kleinen Flughafen, der inzwischen nur noch für Touristenflüge benutzt wurde. Früher war er während der Grenzkriege eine Luftwaffenbasis gewesen, wie der Pilot erklärte. Er gab sogar zu, dass man ihn hier stationiert hatte. Soldat der Number Two Mirage Squadron. Das waren Zeiten, Leute. Genießen Sie Ihren Aufenthalt.
    Sie traten in die flirrende Hitze hinaus. Weiße Kumuluswolken bauten sich am Horizont auf.
    »Das echte Afrika«, sagte Paulo, als der Landrover, der sie abholte, eine ungeteerte Straße durch Mopane-Böschungen und Langfäden-Wälder zur Lodge entlangfuhr. Die Luft war trocken und surrte. Beim Anblick grasender Schwarzfersenantilopen ließ Vittoria den Fahrer anhalten. Er erklärte: »Lady, schon heute Abend wollen Sie keine dieser Antilopen mehr sehen. Die sind einfach überall.«
    »Aber jetzt ist nicht heute Abend«, entgegnete Vittoria und machte ein Foto mit ihrer Digitalkamera, die sie mit Isabellas Kreditkarte gekauft hatte.
    Die Unterkunft in der Lodge begeisterte die beiden: ein allein stehendes Chalet aus Holz mit einem strohgedeckten Dach unter einem Baum, bei dem es sich, wie der Gepäckträger ihnen erklärte, um einen Jackalberry-Baum handelte. Direkt daneben ein großes Wasserloch. Das Innere des Häuschens war im Bushveld-Schick eingerichtet: freigelegte Balken über einem großen Bett mit weißem Leinen. Grasmatten auf dem gefliesten Fußboden. Vom Schlafzimmerfenster aus konnte Vittoria einige schweineartige Tiere sehen, die auf Knien durch das Gras am Ufer des Wassers schnüffelten. Dort gab es auch am anderen Ende des Tümpels etwas, das einem Baumstamm ähnelte, aber – wie der Gepäckträger meinte – in Wirklichkeit ein Krokodil war.
    »Nachts«, erzählte der Mann, »kommen manchmal Löwen in unser Camp. Es ist also ratsam, nach dem Abendessen nicht mehr allein spazieren zu gehen.«
    »Aufregend«, meinte Paulo.
    Sie vereinbarten eine nächtliche Fahrt, um das Großwild zu sehen, und machten es sich dann auf der Terrasse mit zwei Bieren aus der Minibar bequem.
    »Wirklich hübsch hier«, sagte Vittoria. »Vielleicht reichen vier Tage gar nicht aus.«
    Sechs Stunden später landete Mace auf dem gleichen Flughafen. Er reiste nur mit leichtem Gepäck. Aus dem Fach über seinem Kopf holte er eine Plastiktüte mit einem dicken Seil und einer Taschenlampe. In den Taschen seiner Safarijacke hatte er ein Aufnahmegerät und ein Päckchen Zigaretten verstaut. Am Ausgang reichte ihm die Stewardess seine Neun-Millimeter samt Magazin sowie ein Leatherman-Taschenmesser. Beides war für ihn im Safe des Flugzeugs verwahrt worden. Die Frau erklärte ihm, wo man Autos mieten könne.
    Den Flug hatte Mace mit dem Studieren einer Landkarte und dem Lageplan von Hippo Pools verbracht, den er sich zuvor von der Website der Lodge heruntergeladen hatte. Es gab eine kleine Gäste-Lodge und fünf Chalets um ein Wasserloch, die alle voneinander abgeschirmt waren. Was ihm sehr gut passte. Die Gäste-Lodge hatte zehn Zimmer, einen Speisesaal und eine Bar, die auf einen Fluss und die Nilpferdtümpel hinausblickte, nach denen das Reservat benannt war. Weitab an den Seiten lagen die Unterkünfte der Angestellten, vermutlich durch ein dichtes Buschwerk vor den Blicken der

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