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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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»Genug.«
    »Das hoffe ich«, sagte Mace.
    In diesem Moment begann Vittoria zu schreien, was Mace aufspringen und die Kissen unter ihren Füßen wegreißen ließ. Vittoria begann zu baumeln, und ihr Schrei verwandelte sich in ein heiseres Krächzen. Mace unternahm nichts. Paulo wimmerte: »Bitte, bitte, sie wird sterben«, bis Mace die Kissen wieder unter ihre Füße schob.
    »Schreien war keine gute Idee«, sagte er. Die Frau keuchte und hustete, wodurch sie beinahe erneut ihr Gleichgewicht verlor. Mace hielt sie fest. »Was ich möchte, ist, dass ihr jetzt über eure Situation nachdenkt. Ich möchte, dass ihr über die Diamanten nachdenkt, die ihr gestohlen habt, aber mehr noch über die zwei Menschen, die ihr am Wochenende umgebracht habt. Und du …« Er bohrte den Lauf seiner Waffe in Vittorias Rücken, »… solltest auch über die zwei Männer nachdenken, die du neulich ermordet hast. Das war nicht nett. Vor allem nicht, jemandem den Schwanz abzuschneiden.«
    Während er redete, durchsuchte er die Koffer und fischte einen BH heraus, um Vittoria diesen in den Mund zu stopfen. Sie schnaubte und sog immer wieder das Blut aus ihrer gebrochenen Nase hoch.
    »Und wenn ihr darüber nachgedacht habt, erzählt ihr mir alles und macht euer Geständnis, damit ich es mit diesem Gerät aufnehmen kann.« Er hielt den Rekorder hoch. »Doch zuerst einmal braucht ihr Zeit, um über die Toten und eure Lage nachzudenken.« Er öffnete die Minibar, holte ein Bier heraus und machte es auf. »Nehmt euch so viel Zeit, wie ihr wollt. Es besteht keine Eile.«
    Paulo brauchte eine halbe Stunde, ehe er stöhnte: »Bitte, bitte, helfen Sie mir.«
    »Würde ich gerne«, erwiderte Mace. »Würde ich wirklich gerne. Aber was ich vor mir sehe, ist Isabella mit einem Loch zwischen ihren Augen. Isabella auf einer Bahre im Leichenschauhaus. So möchte ich mich an Isabella nicht erinnern müssen.«
    »Die Diamanten …«
    »Vergiss die Diamanten erst mal, Paulo. Trauere um deine Frau. Die Frau, die dich geheiratet hat, um dir viele Möglichkeiten zu eröffnen.« Mace machte eine Pause. Er hörte Paulo schniefen. »Gut, Paulo. Gut. Du solltest etwas fühlen. Lass deine Trauer raus, Paulo.« Er hielt wieder inne, als er sah, dass Paulos Schultern zitterten. »Ich will dir erzählen, wie ich mich fühle. Wie Isabellas alter Gigolo mit seiner Trauer umgeht. Augenblicklich kann Isabellas alter Gigolo noch nicht akzeptieren, dass sie tot ist. Er muss sich ständig daran erinnern, ihre Leiche im Leichenschauhaus gesehen zu haben. Dass diese Leiche früher einmal Isabella war. Die Frau, die eine Freundin war und – ja, du hast recht –, auch einmal seine Geliebte. Isabellas alter Gigolo hat Probleme, mit diesen Gefühlen zurechtzukommen. Verstehst du das, Paulo?«
    »Die Diamanten …«
    Mace wartete. Er beobachtete, wie Vittoria in Richtung ihres Lovers zuckte und etwas zu sagen versuchte, was aber durch den Knebel in ihrem Mund nicht zu verstehen war.
    »… im Safe.«
    Er stand auf und ging zu dem Safe am anderen Ende des Zimmers. Von dort aus sah er Paulo erwartungsvoll an. Das Gesicht des Mannes war rot angelaufen und tränenüberströmt.
    Zwischen lauten Schluchzern nannte ihm Paulo die Zahlenkombination, die Mace in die Tastatur eingab. Die Diamanten im Inneren des Tresors befanden sich in einem kleinen Beutel.
    »Das ist schon mal ein Anfang«, meinte Mace und schüttete einige der Steine in seine Hand. »Ein erstes Anzeichen von Reue. Vielleicht sogar von Trauer.«
    Er machte noch ein Bier auf und setzte sich wieder hin, um es zu trinken. Das Problem, dachte er, würde sein, dass Paulo bei diesem Tempo in einer Stunde fertig und bereit sein würde, während ihm die Tussi kein bisschen entgegenkam. Man musste sie fast bewundern, wie sie das trotz gebrochener Nase so knallhart durchzog.
    Nachdem er sein Bier leergetrunken hatte, wartete er. Eine halbe Stunde verging, ehe Paulo wieder zusammenbrach und schluchzend erklärte, er könne nicht länger, es reiche, er würde jetzt reden.
    »Okay«, sagte Mace und trat vor ihn hin, um ihm das Aufnahmegerät unter die Nase zu halten. »Das Mikrofon ist sehr empfindlich, du musst also einfach nur deutlich sprechen. Das reicht. Nenn zuerst einmal deinen Namen, und dann erzählst du, was dazu geführt hat, dass ihr Isabella und Ludovico umgebracht habt.«
    »Und dann gehen Sie?«
    Mace zuckte mit den Achseln. »Vielleicht. Hängt ganz davon ab, was du von dir gibst.«
    »Vor Gericht«, entgegnete Paulo

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