payback: thriller (German Edition)
den Mund. »Du hast echt Stil, Babe.«
»Klar hab ich den.«
Sie bestellten zwei winzige Flaschen Sekt bei der Stewardess, und Paulo sagte: »Ich musste heute für die Diamanten einen Toast aussprechen. Wir können ebenfalls darauf anstoßen.«
»Und worauf?«, wollte Vittoria wissen.
»Darauf, dass der Deal über die Bühne gegangen ist.«
42
Mace wachte mit Oumous Hand auf seinem Bauch auf und drehte sich zu ihr. Er streckte die Arme nach ihr aus und spürte, wie sie sich widerstandslos zu ihm ziehen ließ und sich an ihn presste. Schenkel an Schenkel. Ihre Lippen drückten sich auf die seinen, und seine Hand wanderte ihren Rücken hinunter bis zur Rundung ihrer Pobacken. Seine Finger griffen in ihr Fleisch. Er drückte sie leidenschaftlich an sich – diese Frau, die ihn manchmal mit so traurigen Augen betrachtete, aber auf sein »Was? Was ist?« mit einem Lächeln antwortete. Als ob sie alles über ihn wüsste. Alles, was er tat. Alles, was er dachte. Und ihn dennoch nicht verurteilte. Ihr Bein schwang sich über das seine, und er schlug die Augen auf, nur um festzustellen, dass sie ihn ansah.
Danach schliefen sie noch einmal ein. Mace wachte im Licht der Sonne auf. Oumou schüttelte ihn sanft.
» Mon chéri «, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Da ist jemand am Telefon für dich.«
Mace warf einen Blick auf die Uhr neben dem Bett. 6:40. Wer rief um diese Zeit an?
»Er meint, er sei Polizist. Captain Irgendwas«, fuhr Oumou fort. »Ich habe dreimal nachgefragt, ihn aber nicht verstanden.«
»Gonsalves«, sagte Mace und zog sie zu sich herunter, bis sie über ihn fiel. »Du bist einfach die Beste«, murmelte er in ihr Haar. Sie richtete sich wieder auf und sah ihn genauso an, wie sie das zuvor getan hatte. Meinte: » Oui , das behauptest du immer.« Sie lachte, als sie es sagte und hielt ihm dann das Handy hin.
Gonsalves begrüßte ihn mit den Worten: »Mr. Bishop, Sie sollten mich anrufen.«
»Es war bereits weit nach der Schlafenszeit«, erwiderte Mace.
Gonsalves ging nicht darauf ein. »Wie wäre es dann mit heute Morgen – am besten gleich als Erstes?«, fragte er. »Übrigens gibt es noch etwas, was Sie vielleicht wissen möchten: Es wurde dieselbe Waffe wie bei den beiden Schwulen verwendet. Und der Name des Mannes ist Riccardo Ludovico. Schon mal gehört?«
»Ja«, meinte Mace. »Ich hab ihn ein- oder zweimal getroffen.«
»Gut. Im Leichenschauhaus. Sagen wir um acht.«
»Halb neun«, schlug Mace vor, aber die Verbindung war bereits abgebrochen.
Er duschte, und eine halbe Stunde später rief er Dave Cruikshank an, auf gut Glück.
»Viertel nach sieben«, sagte Dave, »ist keine Zeit, um jemanden anzurufen, selbst wenn ich nichts mehr von dir gehört habe, seitdem deine berühmten Klienten unfreiwillig das Zeitliche segneten. Aber ich werde das jetzt mal ignorieren, da ich ein großmütiger Mann bin und meinen Mitmenschen stets wohlwollend gesinnt, ohne die Absicht, ihren Morgen zu stören und sie auch nur einmal danach zu fragen, wie es ihnen geht. Wie geht es dir, mein Sohn? Wie geht es der hinreißenden Oumou? Und die entzückende Christa hat man, wie mir aus verlässlicher Quelle zugetragen wurde, beim Schwimmen gesehen, wo sie ihrem alten Vater auf die Sprünge hilft. Geht es dem Mädchen besser?«
Mace meinte, ja, das täte es, und wiederholte seine Frage: Hatte er in den letzten Tagen einigen Amerikanern eine seiner Ferienwohnungen oder ein Haus vermietet?
»Könnte durchaus sein, mein Sohn. Aber ich brauche mehr Hinweise.«
»Ich suche einen Mann namens Paulo Cavedagno«, erklärte Mace. »Er könnte in einem Hotel übernachten, aber auch in einer Ferienwohnung oder einem Bed & Breakfast – ich habe keine Ahnung. Vielleicht ist er längst aus der Stadt.«
»Kann mich nicht daran erinnern, diesen Namen schon mal gehört zu haben, mein Sohn«, antwortete Dave. »An einen solchen Namen würde ich mich bestimmt erinnern.«
Salt River war nicht gerade Maces Lieblingsviertel. Eigentlich zu keiner Zeit, aber besonders nicht bei beißendem Wind. Wide Durham Street mit ihren Outlet-Läden war ebenfalls eher das Gegenteil von einer guten Adresse. Auch die Palisadenabsperrung aus Beton samt Stacheldraht vor der Leichenhalle sagte ihm nicht sonderlich zu. Das Leichenschauhaus selbst ebenso wenig, ein braunes barackenartiges Ziegelgebäude mit einem unpassenden Giebel. Unauffällig, wenn man daran vorbeifuhr, aber viel zu offensichtlich den Toten gewidmet, wenn man das nicht tat. Er hielt am
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