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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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lagen: die geöffneten Koffer, das zerwühlte Bett, die Handtücher auf dem Boden, die leeren Flaschen auf der Terrasse, die Spuren von weißem Pulver auf der Glasplatte der Frisierkommode – alles war genau so, wie er sich Paulo und Vittoria vorgestellt hatte. Er sah sich flüchtig im Zimmer um, obwohl Paulo die Diamanten bestimmt in einem Tresor verstaut hatte. Wie rasch er diesen Tresor dann gegebenenfalls öffnen würde, hing ganz von ihm ab, aber Mace vermutete, dass er sich schon ziemlich bald recht kooperativ zeigen würde.
    Er kehrte zu seinem Wagen zurück, um ein durchweichtes Sandwich zu essen und zu warten.

43
    In der Dunkelheit sah er die Land Rover zurückkehren. Er beobachtete Paulo und Vittoria dabei, wie sie mit dem Ranger sprachen. Sie schmeichelten ihm, und er genoss ihre Bewunderung in vollen Zügen. Dann schüttelten ihm die beiden die Hand und schlenderten zum Speisesaal. Die Augen des Rangers waren auf Vittorias Hintern gerichtet.
    Mace eilte hastig den Pfad zu ihrem Chalet entlang. Dort herrschte wieder Ordnung. Die Handtücher waren ersetzt, das Bett gemacht, die leeren Flaschen weggeräumt worden. Fünf-Sterne-Lodge-Service.
    Er setzte sich auf das Bett, holte das Seil aus der Tüte und maß mit Hand und Kinn zweimal vier Meter ab, schnitt sie mit dem Leatherman entzwei und knüpfte in jedes Stück eine Henkerschlinge.
    Sie waren das Erste, was Paulo sah, als er und Vittoria leicht betrunken hereinstolperten, während sie sich über das Löwenrudel unterhielten, das sie auf ihrem Weg vom Speisesaal zum Chalet gesehen hatten. Sie tasteten kichernd nach dem Lichtschalter.
    Die Henkerschlingen baumelten nebeneinander am Hauptbalken über dem Bett.
    »Was zum Teufel ist das?«, fragte Paulo.
    Hinter ihm spannte Mace den Hahn der Neun-Millimeter und schloss die Tür. Das Paar drehte sich zu ihm um.
    »Wer verdammt noch mal sind Sie?«, fragte Vittoria.
    »Fragen Sie Ihren Freund«, erwiderte Mace. »In der Zwischenzeit sollten wir gleich zum Geschäftlichen kommen. Je schneller wir das tun, desto schneller ist es vorbei. Also stecken Sie Ihren Kopf in eine der Schlingen. Sie können sich Ihre Schlinge aussuchen. Und Hände hinter den Rücken.«
    Sie bewegte sich nicht. »Paulo?«
    Paulo grinste Mace höhnisch an. »Ihr früherer Bettgefährte. Isabellas alter Gigolo.«
    Mace schlug mit der Pistole in Paulos Gesicht und riss so wieder die Wunde auf, die beinahe verheilt war. Paulo taumelte rückwärts und presste die Hand auf seinen Mund.
    »Arschloch!«, brüllte Vittoria, woraufhin Mace auch ihr eine verpasste. Sie brach auf dem Bett zusammen.
    »Seid kooperativ«, sagte er. »Das macht es für uns alle leichter.«
    »Was wollen Sie?«, entgegnete Paulo, der durch die blutenden Lippen nicht mehr klar sprechen konnte.
    »Ich habe es schon erklärt«, erwiderte Mace. »Sie soll ihren Kopf in eine der Schlingen stecken. Ich wiederhole mich sehr ungern.«
    »Wir haben die Diamanten nicht bei uns.«
    Mace schlug ihn erneut. Paulo stürzte, und Vittoria kroch schluchzend zu ihm: »Baby, Baby.« Mace klopfte ihr mit dem Griff der Pistole auf den Kopf.
    »In die Schlinge.«
    Sie spuckte ihm Blut entgegen und sprang auf, um zur Tür zu flüchten.
    »Keine gute Idee«, sagte Mace, erwischte sie an den Haaren und knallte sie mit voller Wucht gegen die Wand. Er hörte, wie ihre Nase brach.
    »Hört auf mich, Leute, okay? Bevor ihr ernsthaft verletzt werdet.« Er stieß Vittoria in Richtung Bett. »Tu mir den Gefallen.«
    Sie tat es und stand mit wackeligen Beinen unter der Schlinge, die jedoch zu weit oben hing.
    »Stell dich auf die Kissen«, sagte Mace. »Und du …«, er gab Paulo einen Tritt, »… hilf deiner Freundin.«
    Auf zwei Kissen gelang es Vittoria, die Schlinge zu erreichen und ihren Kopf hindurchzustecken. Mace erklärte Paulo, wie er sie zuziehen solle, und befahl ihm dann, Vittorias Hände mit dem Seil hinter ihrem Rücken zu fesseln.
    »Jetzt du«, befahl er. »Runter.« Paulo musste sich auf den Boden knien, während ihm Mace ebenfalls die Hände zusammenband. Paulo wiederholte immer wieder, dass sie die Diamanten nicht hätten. »Kein Problem«, erwiderte Mace. »Momentan brauchen wir sie auch noch nicht.« Als er fertig war, half er Paulo aufs Bett, legte die Schlinge um seinen Hals und zog den Knoten fest. Paulo stellte sich auf die Zehenspitzen, um nicht zu ersticken.
    Mace setzte sich auf einen Stuhl hinter ihn, und im Zimmer wurde es still.
    »Bitte«, ächzte Paulo.

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