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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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hatte das Ganze auf ein andermal verschoben. Er hatte nie gesehen, dass der Alte tatsächlich in See gestochen wäre. Mo stellte den Pfeil des Barometers auf die tausend Millibar.
    Er trug einen lockeren Trainingsanzug und war unrasiert. Das Bett ungemacht. Im Laufe des Tages hatte er fünf Tassen Kaffee getrunken. Nun standen fünf schmutzige Becher in der Wohnung herum: einer auf dem Nachttisch neben der Taschenbuchausgabe von Cogan’s Trade , das Lesezeichen auf Seite hundertfünfundsechzig, wo Cogan das Savage 30–06 durch das Rückfenster seines Wagens rammt und fünf Treffer landet; zwei weitere Becher auf dem Esstisch, an dem Mo den Großteil des Tages saß und einen Bericht erstellte; ein vierter auf der Arbeitsplatte in der Küche neben einem Teller mit den Überresten eines Käsesandwichs; sowie der fünfte auf dem Couchtisch neben dem Ledersessel im Wohnzimmer.
    Mo hatte an diesem Tag sechzehn Zigaretten geraucht: eine ausgedrückt im Aschenbecher auf dem Nachttisch, zwölf, während er den Bericht verfasst hatte, wobei er zwischendurch dreimal zum Ausleeren in der Küche gewesen war, und drei Kippen in einer kleinen Seifenschale auf dem Couchtisch neben dem Sessel. Dort lag auch die Videohülle des Films Die üblichen Verdächtigen. Kurz nachdem Mo Siq das Barometer auf tausend Millibar gestellt hatte, machte er es sich im Sessel bequem, um diesen Film anzuschauen, der zu seinen absoluten Lieblingsfilmen gehörte. Danach bestellte er sich bei St Elmo’s an der Waterfront eine Pizza mit Sardellen, Oliven und Kapern.
    Der Bericht, an dem Mo den ganzen Tag über geschrieben hatte, befasste sich mit den Möglichkeiten des Verteidigungsministeriums, wie das einengende Memorandum Nummer vier von 1997 zu umgehen war, demzufolge überschüssige Munition bis zum Kaliber 12,7 Millimeter zerstört werden musste. Mo Siq glaubte nicht nur, eine Umgehung dieses Memorandums würde dem Staat deutliche Mehreinnahmen bringen, sondern auch dass er persönlich in der Lage wäre, Aufträge zu erteilen, die diese Chance zu nutzen wussten. Zum Abschluss des Reports, der auf seinem Laptop unter der Überschrift »Neue Regelungen« gespeichert war, fasste er in einem letzten Abschnitt noch einmal das Wesentliche der Fragestellung zusammen: Für einen überschüssigen staatlichen oder halbstaatlichen Munitionsbestand könne keine Exporterlaubnis erteilt werden, wenn dieser vorher vom Ministerium zur Zerstörung bestimmt worden war. Dieser Hinweis sollte dem Minister nahelegen, in Zukunft solche Bestände gar nicht mehr als Überschuss zu deklarieren. Mo vermutete, dass durch die Unterschrift beziehungsweise durch das Nicht-Unterschreiben des Ministers auf der Stelle neun Millionen Patronen zur Verfügung stehen würden.
    Er hatte sich den Tag, einen Freitag, freigenommen, um ungestört arbeiten zu können. Zu Hause zog er den Stecker des Festnetzanschlusses aus der Dose und schaltete sein Arbeitshandy auf stumm, ließ aber sein privates angeschaltet. Auf diesem Apparat erledigte er zwölf Anrufe: Er rief seine Schwester an, drei Frauen in verschiedenen Gegenden des Landes, eine Reiseagentur in Indien und einen Weinhändler in Irland, drei Jagdorganisationen in den US A, einen Lufthansa-Frachtmanager, einen früheren jemenitischen Minister und schließlich den Pizzaservice. Mit seinem Arbeitshandy tätigte er einen einzigen Anruf, um seine Angestellten zu bitten, für ihn eine finanzielle Frage zu klären. Diesen Anruf machte er auf dem Balkon.
    Die Pizza wurde dem Beleg zufolge um zwanzig Uhr vierzig geliefert, und Mo stellte die Schachtel auf die Küchentheke, um direkt daraus zu essen. Er öffnete ein Amstel und trank das Bier aus der Flasche. Während er aß, starrte er auf die Lichter der Waterfront, die durch den Regen, der gegen die Scheiben prasselte, leicht verschwommen waren. Er dachte über die Üblichen Verdächtigen und das Wesen von Wahrheit nach, wobei sein Blick zum Laptop wanderte. Noch einmal las er den Bericht durch und staunte wieder einmal darüber, wie ein einziges kleines Wort eine Situation völlig anders aussehen lassen konnte. Mo stellte den Thermostat der Bodenheizung um zwei Grad höher. Als es an seiner Tür klingelte, hatte er weder das Bier zu Ende getrunken noch die Pizza aufgegessen, von der drei Stücke noch in der Schachtel lagen. Er seufzte. Sollte er antworten oder sich totstellen? Nach einem Moment drückte er auf die Gegensprechanlage.
    »Mo, ich muss mit dir reden.« Der Sturm tobte so

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